Defekte Bremsen? BMW zieht gegen Continental vor Gericht
Von Marco Engemann und Frank Johannsen
Hannover/München - Im Streit um angeblich fehlerhafte Bremsen ziehen Continental und BMW vor Gericht. Sowohl der Kunde BMW als auch Continental hätten vor wenigen Tagen eine Klage eingereicht, sagte Conti-Finanzvorstand Olaf Schick der Deutschen Presse-Agentur und Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
Alles in Kürze
- BMW und Continental streiten um fehlerhafte Bremsen.
- Beide Unternehmen haben Klagen eingereicht.
- Es geht um das Bremssystem MK C2.
- Über 1,5 Millionen BMW-Autos sind betroffen.
- Ein Rückruf und Lieferverzögerungen folgten.

Ein BMW-Sprecher bestätigte eine entsprechende Klage gegen Conti, wollte sich aber inhaltlich nicht zu dem laufenden Verfahren äußern.
Während BMW eine Zahlung von Conti verlange, wolle der Zulieferer mit seiner Gegenklage feststellen lassen, dass die Ansprüche nicht berechtigt seien, sagte Schick.
Ein solches Vorgehen sei nicht unüblich. "Trotzdem, und das ist mir auch wichtig zu betonen, sehen wir eine Fortführung der Gespräche weiterhin als möglich und auch als erstrebenswert an."
Bei dem Streit geht es um Probleme mit dem von Conti gelieferten Bremssystem MK C2, die im vergangenen Jahr bekannt geworden waren. Damaligen Angaben zufolge waren bei BMW über 1,5 Millionen Autos von technischen Maßnahmen betroffen, davon annähernd 150.000 in Deutschland.

BMW ruft 1,5 Millionen Autos zurück
BMW startete daraufhin einen groß angelegten Rückruf, zudem kam es zu Lieferverzögerungen bei Neuwagen, die wegen der problematischen Teile nicht ausgeliefert werden konnten.
Continental hatte damals eine Rückstellung im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich gebildet, die aus Sicht des Zulieferers den Gewährleistungsfall abdecken sollte. An dieser Summe habe sich seither nichts geändert, sagte Schick.
BMW dagegen hatte allein die Kosten des Rückrufs im dritten Quartal 2024 auf einen hohen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag beziffert.
Titelfoto: Bildmontage: Tobias Hase/dpa, Moritz Frankenberg/dpa