38.000 Personen bei 42 Montagsprotesten: Demonstrationen in Thüringen werden immer größer

Erfurt - In Thüringen werden die Demonstrationen gegen die hohe Inflation, die Energiepreisexplosion und die Folgen des Kriegs gegen die Ukraine immer größer.

Die Montagsdemos in Thüringen finden immer mehr Zulauf.
Die Montagsdemos in Thüringen finden immer mehr Zulauf.  © Bodo Schackow/dpa

Am Montag beteiligten sich an insgesamt 42 Versammlungen im Freistaat rund 38.000 Menschen, sagte ein Sprecher der Landeseinsatzzentrale am Dienstag auf Anfrage in Erfurt. Das waren etwa 10.000 mehr als am Montag vor einer Woche.

Die größten Demonstrationen gab es in Ostthüringen. Etwa 10.000 Menschen beteiligten sich laut Polizei in Gera an Protesten, in Altenburg waren es 3800. Größere Proteste habe es mit 2500 Teilnehmern außerdem in Leinefelde im Eichsfeld und mit 1200 Teilnehmern in Eisenach gegeben.

Die Thüringer Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (ezra) berichtete, dass die Mobilisierung für einige der Aktionen aus der rechten Szene gekommen sei. In Gera hätten sich auch Neonazis beteiligt. Es habe einen gezielten Flaschenwurf auf einen Pressevertreter gegeben.

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Die Polizei bestätigte die Angabe von ezra, dass in Heiligenstadt ein Medienvertreter körperlich angegriffen worden sei. Der Angriff habe sich auch gegen dessen Kamera gerichtet. Die Aktion sei von der Polizei gestoppt worden. Anschließend wurde Anzeige aufgenommen.

Die Demonstrationen am 3. Oktober hätten erneut gezeigt, welches Eskalationspotenzial von den rechten Akteuren ausgehe, erklärte ezra.

Vor allem in Gera gibt es seit Beginn der Corona-Proteste regelmäßig größere Demonstrationen.

Titelfoto: Bodo Schackow/dpa

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