Asylunterkunft in Laußig: Knapp 300 Menschen gehen gegen Pläne auf die Straße

Laußig - Der Landkreis Nordsachsen plant eine Unterkunft für Geflüchtete in der Gemeinde Laußig. Das Vorhaben kommt offenbar nicht bei jedem gut an. Am Donnerstag demonstrierten etwa 280 Menschen vor dem Gemeindehaus gegen die Pläne.

In Laußig im Landkreis Nordsachsen demonstrierten am Donnerstag etwa 280 Personen gegen Pläne, eine Asylunterkunft in der Gemeinde zu errichten. Unter ihnen sollen sich auch Personen aus dem Kreis der "Freien Sachsen" befunden haben.
In Laußig im Landkreis Nordsachsen demonstrierten am Donnerstag etwa 280 Personen gegen Pläne, eine Asylunterkunft in der Gemeinde zu errichten. Unter ihnen sollen sich auch Personen aus dem Kreis der "Freien Sachsen" befunden haben.

Dort hatten zur selben Zeit Laußigs Bürgermeister Lothar Schneider (parteilos) sowie Vertreter des Landkreises zu einer Versammlung geladen, um über die angedachte Unterkunft zu informieren.

Der Demo-Aufzug, an dem laut Polizei auch Personen aus dem Umfeld der rechtsextremen "Freien Sachsen" teilnahmen, war im Vorfeld nicht angemeldet. "Es gab jedoch Hinweise, dass sich dort Leute versammeln würden", erklärte Polizeisprecherin Sandra Freitag gegenüber TAG24.

Einer der Teilnehmer habe sich schließlich als Versammlungsleiter bekannt gegeben und den Aufzug angemeldet. Daraufhin konnte die Demo durchgeführt werden.

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"Die Leute fühlten sich offenbar nicht richtig informiert und wollten mit dem Bürgermeister reden", so Freitag. Wie TAG24 vor Ort erfuhr, soll die Stimmung jedoch aufgeheizt gewesen sein, die Demonstranten lautstark gegrölt haben.

Die Demonstranten forderten ein Gespräch mit Laußigs Bürgermeister Lothar Schneider (parteilos). Das Gemeindeoberhaupt sprach schließlich aus einem Fenster mit den noch verbliebenen Protestlern.
Die Demonstranten forderten ein Gespräch mit Laußigs Bürgermeister Lothar Schneider (parteilos). Das Gemeindeoberhaupt sprach schließlich aus einem Fenster mit den noch verbliebenen Protestlern.

Gegen 18 Uhr wurde die Demo schließlich aufgelöst. Einige Zeit später entschied sich Bürgermeister Schneider doch noch für ein Gespräch, wandte sich aus einem Fenster des Gemeindeamtes an die verbliebenen Demonstranten.

Schneider sprach den Protestlern dabei seine Unterstützung aus und erklärte, er wolle sich gegen die Pläne des Landkreises zur Wehr setzen.

Nach bisherigen Informationen der Polizei gab es keine Zwischenfälle während des Aufzugs.

Titelfoto: privat

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