Drogen-Skandal: 50 Pakete mit Kokain in Büro von belgischer Ministerin gefunden

Brüssel - Ein Drogen-Skandal erschüttert die belgische Regierung. Im Büro von Bildungsministerin Caroline Désir (47) wurden große Mengen Kokain sichergestellt.

Im Büro von Caroline Désir (47) wurden große Mengen Kokain gefunden.
Im Büro von Caroline Désir (47) wurden große Mengen Kokain gefunden.  © VIRGINIE LEFOUR / Belga / AFP

Die Ministerin wollte es geheim halten! Doch es sickerte durch.

Wie die Tageszeitung "La Dernière Heure" nun enthüllte, kam es am 17. Dezember zu einer Polizei-Maßnahme im Büro von Ministerin Désir. 50 Säckchen einer "weißen Substanz" (es soll sich laut Polizeikreisen um Kokain handeln) wurden im Büro sichergestellt. Ein Mitarbeiter der Ministerin wurde verhaftet. In der Wohnung des Mannes wurden zudem große Mengen Bargeld gefunden: 10.000 Euro.

Pikant: Bei dem festgenommenen Mann soll es sich um Politikersöhnchen Mekki V. (24) handeln. Seine Mutter ist die mächtige Abgeordnete und Ex-Kulturministerin Fadila Laanan (56). Doch das war noch nicht alles: Auch die Lebensgefährtin von Mekki V. soll in das Geschäft mit den Drogen verwickelt gewesen sein, auch sie arbeitet für die Regierung, zuletzt im Büro von Haushalts-Minister Frédéric Daerden (54), berichtet Sudinfo. Der Frau sei gekündigt worden.

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Alle betroffenen Politiker gehören der Sozialistischen Partei (PS) an.

Insgesamt acht Personen wurden in Gewahrsam genommen, zwei sind inzwischen wieder auf freiem Fuß, erklärte die Polizei - erst - nach Bekanntwerden des Skandals.

Ministerin Caroline Désir distanziert sich

Bislang deutet nichts darauf hin, dass die Ministerin von den Machenschaften ihres Mitarbeiters (24) wusste. (Symbolbild)
Bislang deutet nichts darauf hin, dass die Ministerin von den Machenschaften ihres Mitarbeiters (24) wusste. (Symbolbild)  © 123rf/alexkonon

Nun bemüht sich Bildungsministerin Désir, den Skandal zu erklären.

Auf Twitter distanzierte sie sich vom Mitarbeiter und erklärte, dass die Polizei sie am 15. Dezember über die Ermittlungen gegen Mekki V. informierte. Der 24-Jährige befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits in Haft. Er sei in ihrem Büro für "Material und Logistik" zuständig gewesen.

Am Tag darauf habe sie eine interne Untersuchung eingeleitet und einen Anwalt beauftragt, die Durchsuchung mit der Polizei zu koordinieren, was dann wiederum am Folgetag geschah. Neben den Drogen habe die Polizei keine weiteren verdächtigen Funde gemacht.

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Andere Mitarbeiter seien nicht belangt oder befragt worden.

Titelfoto: Montage_ VIRGINIE LEFOUR / Belga / AFP, 123rf/alexkonon

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