Neuer Suchtbericht: So halten's die Dresdner mit Alkohol und Drogen

Dresden - Dresden hat ein Crystal-Problem! Nach einer coronabedingten Delle steigen die Fälle in den Suchtberatungsstellen wieder an. Das geht aus dem Suchtbericht 2022 der Stadt hervor.

Suchtkoordinatorin Dr. Kristin Ferse sieht Dresden auf die Cannabis-Legalisierung nicht vorbereitet.
Suchtkoordinatorin Dr. Kristin Ferse sieht Dresden auf die Cannabis-Legalisierung nicht vorbereitet.  © Ove Landgraf

Insgesamt meldeten sich 478 Betroffene wegen Crystal bei den Dresdner Suchtberatungsstellen. Das entspricht einem Anteil von 47 Prozent aller Beratungen wegen illegaler Drogen. 2019 waren es noch 441 Fälle.

Der Trend spiegelt sich laut Suchtbericht auch in der polizeilichen Kriminalstatistik wider. So stieg in Dresden der Anteil von Crystal an festgestellten Drogen-Verstößen auf 22,2 Prozent. Cannabis-Verstöße liegen mit 58,4 Prozent zwar deutlich vorn, doch ihre Zahl sinkt.

Einen starken Anstieg verzeichnet der Suchtbericht auch bei sogenannten medienbezogenen Problemen. "Die Beratungen zu problematischem Medienkonsum sind besonders durch die Corona-Pandemie bei Kindern und Jugendlichen stark angestiegen", sagt die städtische Suchtkoordinatorin Dr. Kristin Ferse.

Alkohol ist weiter die Droge Nummer eins in Dresden.
Alkohol ist weiter die Droge Nummer eins in Dresden.  © Christin Klose/dpa

Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 ist die Zahl der Beratungen um rund 37 Prozent auf 146 gestiegen. Vor zehn Jahren waren es nur 43.

Droge Nummer eins in Dresden ist und bleibt aber Alkohol. Fast die Hälfte aller Menschen, die eine Suchtberatungsstelle aufsuchten, kamen deshalb.

Titelfoto: Montage: Christin Klose/dpa, Ove Landgraf

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