Student aus Niederbayern soll riesige Darknet-Drogenplattform betrieben haben

Landshut - Nach monatelangen verdeckten und technisch anspruchsvollen Ermittlungen hat die Polizei einen 22 Jahre alte Studenten aus Niederbayern festgenommen. Er soll eine große Drogenplattform im Darknet betrieben haben.

Ermittler haben den mutmaßlichen Betreiber einer großen Drogenplattform im Darknet festgenommen. (Symbolbild)
Ermittler haben den mutmaßlichen Betreiber einer großen Drogenplattform im Darknet festgenommen. (Symbolbild)  © Silas Stein/dpa

Konkret handelt es sich dabei um den Marktplatz "Deutschland im Deep Web", wie das Bundeskriminalamt und die Zentralstelle Cybercrime Bayern am Donnerstag mitteilten.

Der junge Mann wurde am Dienstag in Landshut festgenommen und sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.

Zwei Wohnobjekte wurden in diesem Zusammenhang durchsucht und zahlreiche Beweismittel, darunter Computer, Datenträger und Mobiltelefone sichergestellt.

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Die Plattform wurde nach Angaben der Ermittler im Jahr 2013 erstmals im verborgenen Teil des Internets, der über den Tor-Browser erreichbar ist, veröffentlicht.

Fünf Jahre später wurde der damalige Betreiber zu mehreren Jahren Haft verurteilt, nachdem der Attentäter vom Olympia-Einkaufszentrum in München 2016 dort seine Waffe und Munition gekauft hatte.

Der nun festgenommene Student soll die Plattform unter dem gleichen Namen seit November 2018 in der dritten Version betrieben haben. Dort waren nach Angaben der Ermittler rund 16.000 Benutzer angemeldet, davon 72 aktive Händler.

Darknet-Drogenhandel: 22-Jährigem drohen bis zu zehn Jahre Haft

Dieses Sicherstellungsbanner hat das BKA auf der ursprünglichen Adresse der Drogenplattform veröffentlicht.
Dieses Sicherstellungsbanner hat das BKA auf der ursprünglichen Adresse der Drogenplattform veröffentlicht.  © Bundeskriminalamt

Gegen den 22-Jährigen wird nun wegen Betreibens einer kriminellen Handelsplattform im Internet ermittelt. Sollte er dafür verurteilt werden, drohen ihm nach Angaben der Ermittler bis zu zehn Jahre Haft.

Wer die Webseite nun im Tor-Browser aufruft, findet ein Sicherstellungsbanner des BKA vor.

Titelfoto: Silas Stein/dpa

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