Von Spanien nach Hamburg: Großer Schlag gegen internationale Drogenbande

Madrid/Hamburg - Die spanische Polizei hat in Zusammenarbeit mit der Polizei Hamburg und Europol eine internationale Drogenbande ausgehebelt, die regelmäßig große Mengen Marihuana und Haschisch nach Hamburg geschmuggelt haben soll.

Bei der Razzia wurden unter anderem 650 Kilo Marihuana beschlagnahmt. (Symbolbild)
Bei der Razzia wurden unter anderem 650 Kilo Marihuana beschlagnahmt. (Symbolbild)  © Antonio Sempere/Europa Press/dpa

Bei dem Großeinsatz unter dem Codenamen "Schuld" seien 48 Durchsuchungsbefehle in verschiedenen Regionen Spaniens sowie zwei in Hamburg vollstreckt worden, teilte die Guardia Civil am Montag mit.

Dabei und bei früheren Zugriffen seien 44 Personen festgenommen und gegen 19 flüchtige Bandenmitglieder internationale Haftbefehle erlassen worden.

Zudem seien 650 Kilogramm Marihuana, 51 Kilogramm Haschisch und 4,2 Millionen Euro in bar und 26 Autos beschlagnahmt worden. Den Fahndern seien auch eine Pistole, zwei Elektroschockpistolen Tazer, fünf Geldzählmaschinen sowie GPS-Tracker zur Ortung von Fahrzeugen in die Hände gefallen.

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Die Bande soll seit 2017 pro Woche zwischen 100 und 200 Kilogramm Marihuana und Haschisch von Spanien aus nach Hamburg auf den Weg gebracht haben, versteckt meist in Wohnmobilen oder Fernlastzügen. Die Drahtzieher hätten in Hamburg gesessen, während die Drogen von Helfern in der klar strukturierten Organisation vor allem in Südspanien aufgekauft und in den Fahrzeugen versteckt worden seien, so die Ermittler.

Die Bezahlung der Drogen sei von Hamburg aus über das Hawala-System erfolgt. Bei diesem aus muslimischen Ländern stammenden System wird an Banken vorbei nur Bargeld transferiert, ohne dass die Herkunft des Geldes geprüft oder die Einzahler und Empfänger registriert würden. In Deutschland ist es verboten, wird aber dennoch genutzt, oft auch von Kriminellen, um Geldflüsse zu vertuschen.

Die Ermittlungen, Beschattungen von Verdächtigen und Beschlagnahmung einzelner Drogensendungen in Spanien und in Frankreich hätten bereits Ende 2021 begonnen.

Titelfoto: Antonio Sempere/Europa Press/dpa

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