Zahl der Drogen-Toten in NRW massiv gestiegen: So will Landesregierung jetzt Abhilfe schaffen

Von Frank Christiansen

Düsseldorf – Süchtige sollen in den Drogenkonsumräumen in Nordrhein-Westfalen ihr Rauschgift künftig auf lebensgefährliche Zusätze oder Konzentrationen prüfen lassen können.

In Drogenkonsumräumen können Süchtige ihren Stoff künftig auf lebensgefährliche Zusätze oder die Konzentration testen lassen.  © Boris Roessler/dpa

"Gerade verunreinigte Drogen können töten", sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (68, CDU).

Die Zahl der Drogentoten hat sich in Nordrhein-Westfalen seit 2015 mehr als vervierfacht. Im vergangenen Jahr wurden 769 Opfer registriert.

Die Drogentests sollen die Zahl der Todesfälle reduzieren. Analysen, das sogenannte Drug-Checking, sollen auch Überdosierungen vorbeugen und mit Beratungsangeboten der Suchthilfe verbunden sein.

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Die Betreiber von Drogenkonsumräumen, in der Regel die Wohlfahrtsverbände, können die Substanzprüfungen anbieten, verpflichtet werden sie dazu nicht.

Auswirkungen auf die kommunalen Haushalte gebe es nicht, die Betreiber müssten die Kosten selbst tragen. Die Verordnung ist bis Ende 2035 befristet.

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Zuvor hatte der Bundestag die Drogentests grundsätzlich erlaubt. Die Landesregierung beschloss nun eine entsprechende Verordnung, dies auch in NRW zu ermöglichen.

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