Benzin-Explosion in Kanalisation sorgt für Riesen-Sauerei in Unterfranken

Karlstadt - Die Explosion eines Benzin-Luft-Gemischs in der Kanalisation hat im unterfränkischen Karlstadt am Samstag für viele Anwohner sehr unappetitliche Folgen gehabt.

Der Druck der Explosion war so stark, dass das Wasser der Toiletten im ersten Stockwerk noch bis an die Decke spritzte (Symbolbild).
Der Druck der Explosion war so stark, dass das Wasser der Toiletten im ersten Stockwerk noch bis an die Decke spritzte (Symbolbild).  © 123rf/Sima

Was war genau passiert? Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, nahm das Unheil seinen Lauf, als ein 25-jähriger Mann im Stadtteil Karlburg im Hof mit einem Freund sein Moped reparieren wollte.

Als die Männer dann eine Pause einlegten, traten aus bislang unbekannter Ursache etwa ein bis zwei Liter Benzin aus dem Tank des Mopeds aus und liefen in einen Regen-Abfluss.

Dort verdampfte das Benzin zu einer leicht entzündbaren Benzin-Luft-Mischung und verteilte sich in der Kanalisation der Karolingerstraße.

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Die beiden Männer hatten dies alles nicht bemerkt. Als sie ihre Pause beendet hatten und zum Moped zurückgekehrt waren, versuchten sie den Motor zu starten.

Dadurch geriet das ausgelaufene Benzin in Brand, das schließlich auch das Gasgemisch in der Kanalisation entzündete, welches dann explodierte.

Die Feuerwehr sperrte zunächst die komplette Straße ab

Die Messungen der Feuerwehr ergaben, dass sich kein entzündliches Gas mehr in der Kanalisation befand (Symbolbild).
Die Messungen der Feuerwehr ergaben, dass sich kein entzündliches Gas mehr in der Kanalisation befand (Symbolbild).  © 123rf/federicofoto

Die Folgen der Explosion waren immens: Drei Kanal-Deckel wurden auf die Karolingerstraße geschleudert.

In den umliegenden Häusern wurde durch den entstandenen Druck das Abwasser durch die Siphons zurück in die Wohnungen gedrückt. Dabei war der Druck so stark, dass das Wasser der Toiletten im ersten Stockwerk noch bis an die Decke spritzte.

Die alarmierte Feuerwehr rückte mit 25 Einsatz-Kräften an und sperrte die Straße ab. Dann wurde untersucht, ob sich noch entzündliches Gas in der Kanalisation befindet.

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Nachdem die Messungen negativ ausgefallen waren, wurde die Sperrung aufgehoben.

Wie die Polizei weiter mitteilte, sind keine Personen durch die Explosion verletzt worden. Außer Verunreinigungen hatte es nach ersten Erkenntnissen auch keine weitere Schäden an den betroffenen Häusern gegeben.

Gegen den 25-Jährigen wird nun wegen "fahrlässiger Herbeiführung einer Sprengstoff-Explosion" ermittelt.

Titelfoto: 123rf/Sima

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