Flüchtlingswelle geht weiter! Bundespolizei schnappt mehr als 100 Migranten in und um Görlitz

Görlitz - Am Wochenende hat die Bundespolizei an der deutsch-polnischen Grenze mehr als 100 Flüchtlinge in Gewahrsam genommen. Drei Schleuser, gegen die nun ermittelt wird, wurden festgenommen.

Immer mehr Flüchtlinge versuchen mithilfe von Schleusern über die polnische Grenze nach Sachsen einzureisen. (Symbolfoto)
Immer mehr Flüchtlinge versuchen mithilfe von Schleusern über die polnische Grenze nach Sachsen einzureisen. (Symbolfoto)  © Archiv/Bundespolizei

Wie ein Sprecher der Bundespolizei am Montag bekannt gab, stellten Streifen der Bundespolizei am Freitag im Raum Görlitz, Kodersdorf, Bad Muskau und Weißwasser insgesamt neun Iraker (acht Männer und eine Frau), drei Iraner und neun Syrer fest.

Am Samstag wurden anschließend 27 Iraker, 26 Jemeniten und ein Syrer in Gewahrsam genommen. Weiterhin gab es aus Kodersdorf einen Bürgerhinweis, dass sich in einem Waldstück mehrere Menschen aufhalten sollen.

25 Iraker wurden festgestellt und zunächst in Gewahrsam genommen, so der Sprecher weiter.

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Bei der Kontrolle eines polnischen Kia Carneval in Görlitz stellten die Beamten vier Flüchtlinge aus dem Jemen und einen Syrer fest, die nicht im Besitz gültiger Reisedokumente waren.

Der 28-jährige ukrainische Fahrer wurde wegen Einschleusens von Ausländern vorläufig festgenommen.

Schleuser aus Ukraine und Georgien festgenommen

Die Bundespolizei kontrolliert an der polnisch-deutschen Grenze vermehrt, um illegale Einreisen zu unterbinden. (Symbolfoto)
Die Bundespolizei kontrolliert an der polnisch-deutschen Grenze vermehrt, um illegale Einreisen zu unterbinden. (Symbolfoto)  © Guido Kirchner/dpa

Einen weiteren Schleuser stellten die Beamten an der Stadtbrücke in Görlitz fest. Zuvor reiste dieser mit seinem in Polen zugelassenen Mazda 5 ein. Bei der Kontrolle wies sich der 32-jährige ukrainische Fahrer mit seinem gültigen ukrainischen Reisepass aus.

Im Fahrzeug saßen jedoch acht Männer aus dem Jemen. Zur Kontrolle wiesen sie sich mit ihren jemenitischen Reisepässen aus, im Besitz gültiger Aufenthaltstitel oder gültiger Visa waren sie aber nicht.

Der Fahrer wurde vorläufig festgenommen, teilte der Sprecher der Bundespolizei weiter mit.

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Einen weiteren Schleuser, in diesem Fall aus Georgien, fassten die Bundespolizisten in Görlitz. Der 31-Jährige wollte mit einem polnischen Skoda Fabia über die Grenze nach Deutschland.

Seine Mitfahrer, vier Männer aus dem Jemen, waren nicht im Besitz gültiger Reisedokumente. Auch in diesem Fall wurde der Georgier der Polizei zufolge wegen Einschleusens von Ausländern festgenommen.

Unerlaubt mit dem Zug nach Deutschland eingereist

Die Zahl der Flüchtlinge in Erstaufnahmeeinrichtungen in Polen und Sachsen steigt seit dem Sommer.
Die Zahl der Flüchtlinge in Erstaufnahmeeinrichtungen in Polen und Sachsen steigt seit dem Sommer.  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild

Am Sonntag wurden im Raum Görlitz und Horka insgesamt 13 Iraker, neun Jemeniten, drei Sudanesen sowie ein Ägypter festgestellt, die unerlaubt nach Deutschland eingereist waren. Zu einem Großteil der Aufgriffe führten Bürgerhinweise, die bei der Inspektion Ludwigsdorf und der Polizeidirektion Görlitz eingegangen waren.

Die zwei ukrainischen Schleuser sowie der georgische Schleuser wurden nach Polen, einhergehend mit einem vierjährigen Einreiseverbot, nach Polen "zurückgeschoben".

Auf dem Bahnhof Zittau kontrollierten Bundespolizisten gegen 4.45 Uhr sechs Syrer im Alter von 24 bis 31 Jahren, die zur Kontrolle keine Pässe oder Aufenthaltstitel vorweisen konnten.

"Es wird wegen unerlaubter Einreise und wegen unerlaubten Aufenthalts ermittelt", so ein Sprecher der Bundespolizei Ebersbach-Neugersdorf. "Die Männer wurden mittlerweile an die Erstaufnahmeeinrichtung in Leipzig übergeben."

In den vergangenen Wochen und Monaten häufte sich Anzahl derer, die unerlaubt über die deutsch-polnische Grenze nach Sachsen einreisen. Bereits in der vergangenen Woche meldete die Bundespolizei fast jeden Tag erhöhte Zahlen. Seit Anfang August sind Polizeiangaben zufolge mehr als 600 Flüchtlinge illegal eingereist.

Titelfoto: Montage: Archiv/Bundespolizei, Guido Kirchner/dpa

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