Mehr als 2000 ukrainische Kinder haben noch keinen Schulplatz in NRW

Köln - Mehr als 2000 aus der Ukraine geflüchtete Kinder und Jugendliche haben in Nordrhein-Westfalen noch keinen Schulplatz bekommen.

In NRW wurden etwa 34.000 Kinder aus der Ukraine aufgenommen, die jetzt hier zur Schule gehen. (Symbolbild)
In NRW wurden etwa 34.000 Kinder aus der Ukraine aufgenommen, die jetzt hier zur Schule gehen. (Symbolbild)  © Guido Kirchner/dpa

Zum Stichtag 30. August 2022 hätten 2159 neu zugewanderte Ukrainer noch auf einen Schulplatz gewartet, hieß es am Dienstag aus dem Schulministerium.

Zudem warteten 908 Kinder noch auf das obligatorische Beratungsgespräch. Dabei wird festgestellt, ob überhaupt eine Schulpflicht vorliegt.

Insgesamt seien seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine Ende Februar 34.737 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine an den Schulen in NRW aufgenommen worden, hieß es weiter.

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"Das ist eine enorme Leistung der Schulen."

Nach früheren Angaben des Schulministeriums gab es zum Schulstart nach den Sommerferien in NRW insgesamt rund 70.000 neu zugewanderte Kinder aus verschiedenen Ländern in der Schülerschaft.

Somit stammt etwa die Hälfte von ihnen aus der Ukraine.

Die Rechte von Flüchtlingen aus der Ukraine

Die Flüchtlingsfamilien aus Ukraine flüchteten vor dem russischen Angriffskrieg.
Die Flüchtlingsfamilien aus Ukraine flüchteten vor dem russischen Angriffskrieg.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Um den Zuzug schulpflichtiger Kinder aus der Ukraine zu bewältigen, haben die Schulen im April außerdem Möglichkeiten für befristete Einstellungen erhalten.

658 Lehrkräfte seien befristet eingestellt worden, unter ihnen auch ukrainische.

Gemäß den EU-Ratsbeschlüssen erhalten ukrainische Kriegsflüchtlinge in allen EU-Mitgliedsstaaten einen Aufenthaltstitel für zunächst ein Jahr, der um weitere zwei Jahre verlängert werden kann.

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Die Flüchtlinge müssen kein Asylverfahren durchlaufen. Kinder und Jugendliche aus der Ukraine sind demnach schulpflichtig, sobald sie in NRW dauerhaft einen Wohnsitz haben.

Titelfoto: Guido Kirchner/dpa

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