Almería (Spanien) - Eine kriminelles Schleuser-Netzwerk hat über eine Million Euro in Sportboote investiert, um Migranten von Afrika aufs europäische Festland zu verfrachten.
Insgesamt 15 Sportboote mit einer Länge von rund acht Metern konfiszierte die Polizei im Rahmen einer großangelegten Razzia Mitte Juni an der spanischen Mittelmeerküste, wie Europol am Mittwoch mitteilte.
Außerdem wurden 14 Personen festgenommen, die Teil des "hoch strukturierten" Netzwerks gewesen sein sollen.
Laut der europäischen Polizeibehörde haben die Schleuser über eine Million Euro für den Kauf und die Umrüstung von Sportbooten ausgegeben, mit denen sie Flüchtlinge von Algerien aus nach Europa brachten.
Für die gefährliche Überfahrt nach Europa mussten die Migranten rund 7000 Euro blechen.
Machenschaften über spanische und französische Strohfirmen finanziert
Besonders erschreckend ist, wie professionell das Geschäft mit dem illegalen Menschenschmuggel gestaltet wurde. Laut Europol bestand die kriminelle Vereinigung vor ihrer Zerschlagung aus einzelnen "Zellen", die verschiedene Aufgaben übernahmen.
So wurden die Machenschaften über spanische und französische Strohfirmen finanziert, andere "Abteilungen" navigierten die Boote zu sicheren Anlegestellen und wieder andere Teile kümmerten sich um die Beschaffung von Kraftstoff und Verpflegung während der Bootsfahrt.