Familie mit vier Kinder unter lebensgefährlichen Bedingungen eingeschleust

Kempten - Die Bundespolizei stoppte am Dienstag die Schleusung einer syrischen Familie unter lebensgefährlichen Bedingungen und brachte einen verantwortlichen Mann hinter Gitter.

Die Kinder der Familie fuhren ungesichert im Auto mit.
Die Kinder der Familie fuhren ungesichert im Auto mit.  © Bundespolizei

Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, hatte der 45-jährige Mann versucht, die Gruppe über den Grenztunnel Füssen unerlaubt nach Deutschland zu bringen. Dabei war das nicht seine erste Begegnung der Bundespolizei.

Die Kemptner Beamten stoppten das Auto mit schwedischer Zulassung am Parkplatz Rottachtal Ost.

Der in Schweden wohnhafte Fahrer (45) konnte sich entsprechend ausweisen. Der 34-jährige Familienvater, seine 28-jährige Frau sowie ein Baby und drei kleine Kinder waren jedoch lediglich im Besitz von italienischen Asyldokumenten.

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Laut Polizei machte der Fahrer widersprüchliche und unglaubhafte Angaben zu seiner Reise. Letztlich stellte sich heraus, dass die Gruppe aus Mailand kam und nach Dortmund wollte, wo die Familie den Angaben zufolge bei Verwandten unterkommen wollte.

Die Kinder hatten die Fahrt ungesichert und ohne Kindersitze zwischen dem Reisegepäck und auf dem Schoß der Mutter ausharren müssen. Auf den winterlichen Straßen hätte dies im Falle eines Unfalls lebensgefährlich enden können.

Mann wiederholt bei Schleusung ertappt: Untersuchungshaft

Die Bundespolizei stellte fest, dass der 45-jährige Fahrer bereits im Dezember 2022 von einer Streife aufgegriffen worden war, als er damals mit drei ägyptischen Insassen, die sich unerlaubt in Deutschland aufhielten, in Richtung Süden unterwegs war.

Das mutmaßliche Schleuserfahrzeug sowie das Handy des Mannes wurden sichergestellt. Bereits am Nachmittag kam der Mann wegen des versuchten Einschleusens von Ausländern unter lebensgefährdenden Bedingungen in Untersuchungshaft.

Die Familie wurde in das Anker-Zentrum in Augsburg gebracht. "Für eine mögliche Rücküberstellung der Familie an den für das Asylverfahren zuständigen Staat Italien ist nun das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zuständig", erklärte die Bundespolizei.

Titelfoto: Bundespolizei

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