Weniger Flüchtlinge? EU und Ägypten wollen Migration eindämmen

Brüssel/Kairo - Die Europäische Union und Ägypten wollen zur Eindämmung unerwünschter Migration über das Mittelmeer künftig enger zusammenarbeiten.

Aus dem Mittelmeer gerettete Flüchtlinge sitzen an Deck des deutschen Seenotrettungsschiffes "Humanity 1".
Aus dem Mittelmeer gerettete Flüchtlinge sitzen an Deck des deutschen Seenotrettungsschiffes "Humanity 1".  © Max Cavallari/SOS Humanity/dpa

Die EU werde das afrikanische Land insgesamt mit 80 Millionen Euro unterstützen, sagte eine Sprecherin des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell am Montag in Brüssel. 23 Millionen Euro sollten noch in diesem Jahr fließen. Damit solle die Zusammenarbeit beim Grenzschutz vertieft werden.

In einer Mitteilung der EU-Delegation in Kairo vom Vortag hieß es, durch das Programm sollten das Grenz-Management sowie die Such- und Rettungsmaßnahmen von Migranten an Land und auf See ausgebaut werden.

Es handele sich um ein Abkommen, an dem neben der EU unter anderem auch die Internationale Organisation für Migration beteiligt sei. So sollten etwa der Kauf von Such- und Rettungsausrüstung unterstützt und spezielle Schulungen angeboten werden.

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Die Zahl der Menschen aus Ägypten, die in Europa Schutz suchen, ist zuletzt gestiegen. Nach Angaben der EU-Asylbehörde vom Juli lag sie im März so hoch wie seit 2014 nicht. Die meisten Ägypter, die unerlaubt in die EU einreisen, kämen über das zentrale Mittelmeer nach Italien.

Bürger der Republik Kongo fliehen vor Kämpfen zwischen der Rebellengruppe M23 und der kongolesischen Armee.
Bürger der Republik Kongo fliehen vor Kämpfen zwischen der Rebellengruppe M23 und der kongolesischen Armee.  © Justin Kabumba/AP/dpa

Hauptgrund für die Menschen, Ägypten zu verlassen, seien die schlechte wirtschaftliche Lage und die Suche nach Arbeit, hieß es. Zudem trage wohl die Menschenrechtslage in Ägypten dazu bei.

"Kurzfristig dürften wirtschaftliche und menschenrechtliche Faktoren als Push-Faktor für die ägyptischen Migrationsentscheidungen bestehen bleiben, sodass Italien weiterhin erhebliche irreguläre Migration aus Ägypten erfahren wird."

Titelfoto: Justin Kabumba/AP/dpa

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