Mehr als 200.000 Fälle in 23 Ländern: Afrika kämpft gegen Cholera-Welle

Von Eva Krafczyk

Nairobi/Addis-Abeba - Fast die Hälfte der afrikanischen Staaten kämpfen derzeit gegen Cholera-Ausbrüche. Wie die afrikanische Gesundheitsbehörde 'Africa CDC' in ihrem jüngsten Briefing mitteilte, gab es in diesem Jahr bereits 205.000 Fälle auf dem Kontinent.

Cholera wird durch Bakterien verursacht und verbreitet sich vor allem durch verunreinigtes Wasser. Die Betroffenen leiden unter wässrigen Durchfällen.
Cholera wird durch Bakterien verursacht und verbreitet sich vor allem durch verunreinigtes Wasser. Die Betroffenen leiden unter wässrigen Durchfällen.  © Tsvangirayi Mukwazhi/AP/dpa

Derzeit melden 23 Länder aktive Ausbrüche. Im Vorjahr dagegen gab es im ganzen Jahr 2024 in 20 Ländern rund 254.000 Fälle, sagte Ngashi Ngongo, der bei Africa CDC zuständig für Krankheitsausbrüche ist.

Sorge bereiten nicht nur die schon seit Jahren zunehmenden Fallzahlen in immer mehr Ländern. Auch die Sterblichkeitsrate steige, so Ngongo.

Im vergangenen Jahr lag sie demnach bei 1,9 Prozent, derzeit beträgt sie 2,1 Prozent. Da in Westafrika und Zentralafrika die Regenzeit bevorsteht oder gerade beginnt, dürfte die Zahl der Erkrankungen in den kommenden Wochen und Monaten weiter steigen.

Infektionen mit hochansteckendem Virus steigen im Norden: Vor allem für Säuglinge gefährlich
Gesundheit Infektionen mit hochansteckendem Virus steigen im Norden: Vor allem für Säuglinge gefährlich
Tödlicher Erreger in Hamburg ausgebrochen: Wer gefährdet ist und wer nicht
Gesundheit Tödlicher Erreger in Hamburg ausgebrochen: Wer gefährdet ist und wer nicht

Die CDC kritisierte kürzlich, dass mangelnde Investitionen in sanitäre Infrastruktur zum Anstieg der Cholera-Ausbrüche beitragen. So haben im Südsudan, einem der besonders betroffenen Länder, nur 16 Prozent der Bevölkerung Zugang zu sanitären Anlagen.

Im Sudan, wo mehr als zwölf Millionen Menschen vor dem seit mehr als zwei Jahren andauernden blutigen Machtkampf auf der Flucht sind, haben nur 35 Prozent der Einwohner Zugang zu sauberem Wasser.

Titelfoto: Tsvangirayi Mukwazhi/AP/dpa

Mehr zum Thema Gesundheit: