Nach Großeinsatz in Arsen-Werk: Noch immer fehlen Flaschen von Giftstoff

Osterwieck - Nach einem Großeinsatz der Feuerwehr auf einem Werksgelände am Dienstag in Osterwieck (Landkreis Harz) hat sich die Lage wieder beruhigt. Doch von zwei Litern des Giftstoffs Arsen fehlt weiterhin jede Spur.

ABC-Einsatzkräfte sorgten dafür, dass der giftige Stoff gefunden wird und nicht in die Umwelt gelangt.
ABC-Einsatzkräfte sorgten dafür, dass der giftige Stoff gefunden wird und nicht in die Umwelt gelangt.  © Stefan Sobotta/dpa

Bei einer Firma in der Hoppenstedter Straße in Osterwieck wurden Behältnisse mit Pulver und Granulat des für Menschen toxisch und krebserregenden Stoffes im Umfeld des Firmengeländes gefunden.

Das Unternehmen stellt hochreine Metalle für die Elektronik- und Halbleiterproduktion her.

Am Dienstag waren rund 200 Einsatzkräfte vor Ort, um den Gefahrenstoff einzudämmen, wie der Landkreis Harz mitteilte.

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Am heutigen Mittwochnachmittag kam die Entwarnung: Alle Behälter sind unbeschädigt und der gefährliche Stoff ist nicht in die Umwelt ausgetreten.

Allerdings fehlen weiterhin vier Flaschen mit insgesamt zwei Litern flüssigem Arsentrichlorid.

Gegen 19 Uhr beendeten die Einsatzkräfte am Dienstag die Maßnahmen vor Ort. Um 23 Uhr wurden die ersten Einsatzkräfte abgezogen.

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Vier Behälter dieser Art sind weiterhin verschwunden. Sie enthalten hochgiftiges Arsentrichlorid.
Vier Behälter dieser Art sind weiterhin verschwunden. Sie enthalten hochgiftiges Arsentrichlorid.  © Polizeiinspektion Magdeburg

Laut Informationen der Polizeiinspektion Magdeburg wurde am Morgen ein Einbruchdiebstahl gemeldet - vermutlich sind die Diebe für das Freisetzen der Chemikalien verantwortlich.

Derzeit wird nach den unbekannten Tätern gefahndet, teilte die Polizei am Abend mit. Es sei möglich, dass die Täter mit den Gefahrenstoffen kontaminiert wurden und somit verschmutzte Kleidung getragen haben.

Es wird davon ausgegangen, dass die Unbekannten mehrere Behälter des hochgiftigen Arsentrichlorid gestohlen haben.

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Laut der Einsatzleitung gab es neun Fundorte: Es wurden Behälter und Gebinde gefunden, sowohl auf dem Firmengelände als auch auf den umliegenden Ackerflächen.

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Über 200 Einsatzkräfte und das Umweltamt des Landkreises Harz sorgten dafür, dass niemand durch die Giftstoffe zu Schaden kam.
Über 200 Einsatzkräfte und das Umweltamt des Landkreises Harz sorgten dafür, dass niemand durch die Giftstoffe zu Schaden kam.  © Stefan Sobotta/dpa

Alle Fundstellen konnten inzwischen entdeckt und die Behälter geborgen werden.

Die Polizei sperrte das Gelände weiträumig ab. Die Sperrung umfasste auch die Landesstraße 87 zwischen Osterwieck und Hoppenstedt, welche am gestrigen Dienstag um 23 Uhr wieder freigegeben wurde.

Es gab glücklicherweise keine Verletzten, hieß es von der Stadt. Die Bürger wurden per WarnApps zur Lage informiert.

Die Polizei bittet um Mithilfe der Bevölkerung, da durch die fehlenden Flaschen immer noch ein Risiko besteht.

Wenn Ihr seltsame Flaschen, Kartons oder Dosen entdeckt, wählt umgehend den Notruf. Habt Ihr Hinweise zu den Tätern? Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0391/5461687 oder in jeder anderen Polizeidienststelle, alternativ online per E-Revier zu melden.

Originalmeldung am 22. Juli um 10.53 Uhr. Letzte Aktualisierung: 23. Juli um 14.32 Uhr.

Titelfoto: Bildmontage: Stefan Sobotta/dpa

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