Sieben Jahre bis zur Diagnose! Seltene Erkrankungen stellen Ärzte vor Rätsel
München - Menschen, die an einer "Seltenen Erkrankung" leiden, brauchen oft viele Jahre, um eine Diagnose zu bekommen.
"Es ist erschreckend, dass Patientinnen und Patienten mit einer seltenen Erkrankung noch immer im Schnitt sieben Jahre eine Odyssee durch weite Teile unserer Medizin durchlaufen, bis ihre Krankheit endlich diagnostiziert wird!", teilte der bayerische Patienten- und Pflegebeauftragte, Peter Bauer, am Dienstag mit.
In der Europäischen Union (EU) gilt eine Erkrankung als selten, wenn nicht mehr als fünf von 10.000 Menschen in der EU von ihr betroffen sind.
In Bayern sind seinen Angaben nach mehr als 600.000 Menschen von einer solchen Erkrankung betroffen, deutschlandweit sind es rund vier Millionen.
Anlässlich des Internationalen Tags der Seltenen Erkrankungen am Dienstag will Bauer die Beschäftigten in den Gesundheitsberufen deshalb für das Thema sensibilisieren.
Diese sollten Menschen mit "Seltenen Erkrankungen" auf dem Weg zur Diagnose unterstützen und sich bei Anlaufstellen Rat holen, sagte Bauer. An allen bayerischen Universitätskliniken gebe es Zentren für seltene Erkrankungen.
Datenbanken könnten über eine Symptomsuche bei der Diagnose helfen. Außerdem unterstützen Lotsen der Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen Ärzte bei der Suche nach Fachleuten.
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa