WHO-Bericht deckt auf: Alle 2 Sekunden stirbt ein Mensch durch nicht übertragbare Krankheiten

Genf - Die WHO veröffentlichte am heutigen Mittwoch einen Bericht über nicht übertragbare Krankheiten. Ein Ergebnis schockiert dabei besonders: Alle zwei Sekunden stirbt ein Mensch weltweit an so einer Krankheit!

Behandlungsmethoden für nicht übertragbare Krankheiten gibt es schon, nur sind sie nicht in allen Ländern verfügbar. (Symbolbild)
Behandlungsmethoden für nicht übertragbare Krankheiten gibt es schon, nur sind sie nicht in allen Ländern verfügbar. (Symbolbild)  © 123rf/cameravit

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes und andere nicht übertragbare Krankheiten werden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit unterschätzt.

Alle zwei Sekunden sterbe auf der Welt ein Mensch unter 70 Jahren an einer solchen Krankheit, berichtete die WHO am Mittwoch.

Es ist bekannt, was dagegen zu tun sei, sagte Bente Mikkelsen, Leiterin der Abteilung für nicht übertragbare Krankheiten (NCD) bei der WHO in Genf. "Wir müssen die Interventionen nur überall umsetzen." Dazu gehörten eine Reduzierung des Tabakkonsums, eine gesündere Ernährung, weniger Alkohol, mehr Sport und bessere Luft.

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Aber 85 Prozent der Kranken lebten in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen, schreibt die WHO in ihrem Bericht. Sie hätten bei einer Erkrankung oft wenig Aussicht auf angemessene Behandlung.

Zusätzliche Gesundheitsausgaben von 140 Milliarden Dollar (rund 140 Mrd. Euro) bis 2030 könnten diesen Ländern einen wirtschaftlichen Nettonutzen von 2,7 Billionen Dollar bringen - unter anderem, weil behandelte Kranke wieder arbeiten können.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland weit verbreitet

Zu nicht übertragbaren Krankheiten gehören neben Diabetes unter anderem auch Herzinfarkte und Suchterkrankungen. (Symbolbild)
Zu nicht übertragbaren Krankheiten gehören neben Diabetes unter anderem auch Herzinfarkte und Suchterkrankungen. (Symbolbild)  © 123rf/dolgachev

Nicht übertragbare Krankheiten seien für 74 Prozent aller Todesfälle weltweit verantwortlich.

Wenn die bekannten und wirksamen Interventionen umgesetzt würden, könnten bis 2030 weltweit 39 Millionen Menschenleben gerettet werden und unzählige Menschen könnten länger und glücklicher leben, heißt es in dem Bericht.

Die WHO startet gleichzeitig ein interaktives Datenportal, in dem sich die Lage in jedem Land der Welt anschauen lässt.

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Dort zeigt sich, dass unter anderem etwa Schweden, Norwegen, Italien und Australien am wenigsten durch nicht übertragbare Krankheiten belastet sind. Es sind auch Vergleiche zwischen Ländern möglich. Im Vergleich zu Deutschland hat Frankreich größere Probleme mit Fettleibigkeit und schlechter Ernährung, aber die Franzosen sind körperlich aktiver.

In Italien gibt es zwar mehr Alkoholprobleme, aber weniger Herz-Kreislauf-Krankheiten als in Deutschland.

Die Datenlage ist aber nicht in allen Ländern gleich gut.

Titelfoto: 123rf/cameravit

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