Neue Generation mit neuer "Hausdurchsuchung" beim CDU-Wirtschaftsrat
Berlin - Zwei Tage nach ihrer Aktion im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin hat die Neue Generation am Mittwochmorgen erneut zugeschlagen. Ziel der "Hausdurchsuchung" war diesmal der Wirtschaftsrat der CDU.

Erneut warf die Neue Generation der Partei in einer Mitteilung "mafiös organisierte Machtverflechtungen" mit Konzernen und Lobbygruppen vor. Zuvor hatte sie dafür bereits den Begriff "MerzMafia" geprägt.
Demnach begann der Protest pünktlich zum Arbeitsstart der Mitarbeiter des Wirtschaftsrats. Rund um das Bürogebäude an der Luisenstraße in Mitte versammelten sich Aktivisten und blockierten zeitweise die Eingänge.
Der Wirtschaftsrat sei, so die Aktivisten, "nicht an das Parteiengesetz und dessen Transparenzregeln gebunden", nehme jedoch regelmäßig an CDU-Sitzungen teil und vertrete wirtschaftsnahe Interessen.
Die Aktion am Mittwoch habe das Ziel, diesen "einer Prüfung" zu unterziehen. Auf einem Schild an der Fassade stand laut der Gruppe: "MerzMafia-Ermittlungen".
Lina Johnsen (27), Sprecherin der Neuen Generation, erklärte: "Mit Konzernen und fossilen Interessengemeinschaften, die an Gesetzestexten und politischen Entscheidungen herumpfuschen, erleben wir eine neue Dimension der Angriffe auf demokratische Prinzipien."
Aufnahmen des Protests sind online zu sehen
Aktion Teil der "Revolution Days"

Johnsen griff hier in parodistischer Weise ein Zitat von CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (48) auf, der nach der vorherigen Aktion mit recht martialischer Wortwahl gesagt hatte: "Wir erleben hier eine neue Dimension des Angriffs."
Am Montag war die Gruppe in die Parteizentrale im Konrad-Adenauer-Haus eingedrungen, wo sie ebenfalls eine "Hausdurchsuchung" wegen "Verdacht auf Korruption" inszeniert hatte. Die Polizei beendete die Blockade, mehrere Beteiligte wurden festgenommen.
Auch Hannah Jäkel begründete den erneuten Einsatz mit Nachdruck: "Als Neue Generation wollen wir die Machenschaften der MerzMafia in die Öffentlichkeit tragen und Licht auf Korruption und Intrigen werfen."
Die Aktion ist Teil der sogenannten "Revolution Days" der Neuen Generation, die bereits am Montag eingeläutet wurden. Dabei knüpft die Gruppierung an das "Parlament der Menschen" an, das sich für mehr Klimaschutz und Demokratie einsetzt.
Titelfoto: Neue Generation