Wegen eines Spielzeugs: Polizei rammt Jungen vom Fahrrad und richtet Waffen auf ihn

London (Großbritannien) - Polizisten behandelten einen 13-Jährigen wie einen Schwerverbrecher und fesselten ihn mit Handschellen. Und alles nur, weil der Junge mit einer Wasserpistole spielte.

Ein Streifenpolizist sah den jugendlichen Briten (13) beim Spielen und meldete es seinen Kollegen. (Symbolbild)
Ein Streifenpolizist sah den jugendlichen Briten (13) beim Spielen und meldete es seinen Kollegen. (Symbolbild)  © 123rf/chrispictures

Der Teenager saß auf seinem Fahrrad und spielte gerade mit seinem jüngeren Geschwisterchen auf der Straße vor seinem Wohnhaus in Ost-London, als alles plötzlich ganz schnell ging.

Bewaffnete Einheiten der Polizei rückten an, rammten den Jungen mit dem Auto von seinem Rad und fixierten ihn auf dem Asphalt. Wie Sky News berichtete, war das aber noch nicht alles. Die Beamten umzingelten den 13-Jährigen, richteten ihre Waffen auf ihn und zückten die Handschellen.

Und warum das ganze Theater? Ein Streifenpolizist sah das Geschwisterpaar beim Spielen und meldete seinen Kollegen den Gebrauch einer Schusswaffe. Was für den Uniformierten eine scharfe Knarre war, entpuppte sich am Ende aber als harmlose Wasserpistole.

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Der Aufschrei nach dem Vorfall war riesig. Die Mutter des Jungen warf der Polizei Rassismus vor. Beamte hätten ihren Sohn nicht auf die gleiche Weise behandelt, wenn er ein "weißer 13-Jähriger" gewesen wäre.

Londoner Polizei entschuldigte sich, rechtfertigte den Einsatz aber trotzdem

Laut Sky News soll es sich bei der Wasserpistole um solch ein Modell gehandelt haben. Auf den ersten Blick ist die Wasserpistole kaum von einer echten Waffe zu unterscheiden. (Symbolbild)
Laut Sky News soll es sich bei der Wasserpistole um solch ein Modell gehandelt haben. Auf den ersten Blick ist die Wasserpistole kaum von einer echten Waffe zu unterscheiden. (Symbolbild)  © PR

Die Polizei entschuldigte sich bei der Familie, rechtfertigte ihr Vorgehen jedoch. Die Bedrohung durch Schusswaffen sei so groß, dass alle Beamten gesichtete Waffen als "echt und geladen" einzustufen haben, sagte Detective Chief Superintendent James Conway in einer Mitteilung.

Eine interne Untersuchung habe deshalb auch ergeben, dass kein Fehlverhalten der Beamten vorgelegen habe.

Für das Trauma, das der Junge erlitten haben muss, drückte Conway sein Bedauern aus. Er habe sich mit den Beteiligten getroffen und versucht zu erklären, warum seine Kollegen so gehandelt hätten.

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Für die Mutter des 13-Jährigen ist das Vertrauen in die Beamten erst mal dahin. Sie wisse noch nicht, wie sie ihren Kindern jemals wieder sagen soll, dass sie die Polizei im Notfall um Hilfe fragen können.

Titelfoto: Bildmontage: 123RF/chrispictures, PR

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