Waldbrände in der Sächsischen Schweiz: Steigende Temperaturen bereiten Sorgen

Bad Schandau - Bei den Waldbränden in der Sächsischen Schweiz ist die Lage unverändert angespannt.

Das Feuer ist inzwischen in die Humusschicht der Erde bis zu einem halben Meter Tiefe eingedrungen und breitet sich dort aus.
Das Feuer ist inzwischen in die Humusschicht der Erde bis zu einem halben Meter Tiefe eingedrungen und breitet sich dort aus.  © Robert Michael/dpa

Mit Blick auf die steigenden Temperaturen wird ein Wiederaufflammen von Brandstellen vermutet, wie der Sprecher des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz, am Sonntagmorgen sagte.

Obwohl es in der Nacht "kein größeres Brandgeschehen" gegeben habe, nehme man im Tagesverlauf an, dass die Feuer wieder aktiver werden.

Nachdem die Löschhubschrauber am Samstagabend ihre Arbeit beendet hatten, wurden Drohnen zur Überwachung eingesetzt.

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Kunz zufolge ist das Feuer inzwischen wie erwartet in die Humusschicht der Erde bis zu einem halben Meter Tiefe eingedrungen und breitet sich dort aus. Deshalb werde nun versucht, etwa an Waldwegen Barrieren zu errichten.

"Dazu wird der Boden aufgerissen und ein Gemisch aus Wasser und einem sogenannten Netzmittel eingebracht." Der dabei entstehende Schaum könne besser in den Boden eindringen.

Auf diese Weise soll ein Riegel entstehen, um das Feuer einzugrenzen und ihm die Nahrung zu entziehen.

Zahl der Einsatzkräfte soll im Laufe des Tages auf 500 aufgestockt werden

In der Sächsischen Schweiz sind 14 Löschhubschrauber und zwei Hubschrauber zur Aufklärung der Brände präsent.
In der Sächsischen Schweiz sind 14 Löschhubschrauber und zwei Hubschrauber zur Aufklärung der Brände präsent.  © Robert Michael/dpa

Mitarbeiter von Sachsenforst sind laut Kunz dabei, Totholz aus angrenzenden Waldstücken auseinanderzuziehen.

Zudem seien Ranger des Nationalparks Sächsische Schweiz vor Ort, um mit ihrer Ortskenntnis Einsatzkräfte zu unterstützen.

"Am Morgen waren 360 Kräfte im Einsatz, im Laufe des Tages soll die Zahl auf 500 aufgestockt werden."

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Man habe es mit einem sehr dynamischen Brandgeschehen zu tun, das mache die Situation so kompliziert.

Vor Ort seien 14 Löschhubschrauber und zwei Hubschrauber zur Aufklärung der Brände präsent.

750 Feuerwehrleute in Tschechien im Einsatz

In Tschechien wüten die Flammen bereits auf einer Fläche von rund 1000 Hektar.
In Tschechien wüten die Flammen bereits auf einer Fläche von rund 1000 Hektar.  © Hájek Vojtìch/CTK/dpa

Das Feuer war am vergangenen Wochenende im Nationalpark Böhmische Schweiz in Tschechien ausgebrochen und hatte am Montag auf den Nationalpark Sächsische Schweiz übergegriffen.

Inzwischen ist hier eine Fläche von etwa 150 Hektar betroffen. In Bad Schandau und Sebnitz gilt Katastrophenalarm.

Auf tschechischer Seite ist das Ausmaß des Brandes noch weitaus größer: Dort wüten die Flammen auf einer Fläche von rund 1000 Hektar, 750 Feuerwehrleute aus ganz Tschechien sind vor Ort.

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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