Waldbrände in Meck-Pomm: Katastrophenalarm aufgehoben

Lübtheen - Entwarnung in Mecklenburg-Vorpommern: Mit Erfolg haben Hunderte Feuerwehrleute zwei große Waldbrände auf munitionsbelasteten Flächen binnen drei Tagen bekämpft.

Bei Lübtheen brannten rund 100 Hektar.
Bei Lübtheen brannten rund 100 Hektar.  © Steven Hutchings/TNN/dpa

Der Katastrophenalarm für die Region Lübtheen, wo es auf rund 100 Hektar des ehemaligen Truppenübungsplatzes gebrannt hatte, wurde am Donnerstag aufgehoben, wie ein Sprecher von Landrat Stefan Sternberg (39, SPD) sagte. Schon am Mittwoch durften die 160 Einwohner des am Montag evakuierten Dorfes Volzrade in ihre Häuser zurück.

Laut Landkreis wurden die Einsatzkräfte im Laufe des Donnerstags reduziert. Das 47 Hektar große Brandgebiet in der Viezer Heide bei Hagenow - auch dies eine munitionsbelastete ehemalige Militärfläche - wurde bereits am Mittwoch an die Stadtfeuerwehr Hagenow zur weiteren Beobachtung übergeben.

Die Übergabe des Lübtheener Gebietes an die Bundesforst als Eigentümerin werde vorbereitet. Örtliche Feuerwehren sollen die sogenannte Brandnachsorge übernehmen.

Lehren aus letztem großen Brand

Zum Löschen wurde auch ein Hubschrauber eingesetzt.
Zum Löschen wurde auch ein Hubschrauber eingesetzt.  © Jens Büttner/dpa

Nach einer ersten Bilanz des Landkreises waren seit Montag mehr als 2270 Kräfte von Freiwilligen Feuerwehren, Technischem Hilfswerk, Bundeswehr, Polizei, Arbeitersamariterbund, DRK sowie Forstleute im Einsatz. In Lübtheen seien 17 bis 20 Millionen Liter Wasser versprüht worden, in Hagenow/Viez rund zehn Millionen Liter.

Brandschutzschneisen wurden demnach mit 80 Kreisregnern feucht gehalten. Außerdem halfen Landwirte mit Güllefahrzeugen und ein Spezialfahrzeug der Landesforstanstalt, Wasser in die Fläche zu bringen. Der Hubschrauber der Bundespolizei habe an zwei Tagen rund 220.000 Liter Wasser über der Brandfläche abgeworfen.

Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen hatte es bereits 2019 einen Großbrand gegeben, der mit fast 1000 Hektar eine deutlich größere Fläche erfasst hatte.

Wald im Landkreis Bautzen brennt
Waldbrand Wald im Landkreis Bautzen brennt

Das Brandgeschehen dauerte damals fast eine Woche. Dass es jetzt gelungen sei, den Brand deutlich kleiner zu halten und in der Hälfte der Zeit zu bekämpfen, sei den vielen Maßnahmen zu verdanken, die nach 2019 ergriffen worden seien, sagte Sternberg. "Unsere Lehren, die wir aus 2019 gezogen haben, waren schnell erfolgreich."

Waldbrandgebiete in Mecklenburg-Vorpommern dürfen nicht betreten werden

Mehr als 2200 Menschen waren im Einsatz, um die Waldbrände zu löschen.
Mehr als 2200 Menschen waren im Einsatz, um die Waldbrände zu löschen.  © Bernd Wüstneck/dpa

Dazu gehört die Anschaffung der sogenannten Kreisregner sowie mehrerer geländegängiger Löschfahrzeuge und weiterer moderner Technik für mehrere Millionen Euro. Zudem wurden auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen 15 Brunnen für Löschwasser gebohrt und Brandschutzschneisen geschlagen. Vorhandene Schneisen wurden auf bis zu 60 Meter verbreitert.

Die Waldbrandgebiete bei Lübtheen und Hagenow dürfen nach Angaben des Landkreises für mindestens 14 Tage nicht betreten werden. Es herrsche weiter ein absolutes Betretungsverbot, so eine Sprecherin. Grund dafür seien Nachsorgearbeiten der Feuerwehren und insbesondere auch die Munitionsbelastung.

Im Zuge der globalen Erwärmung steigt in vielen Regionen die Waldbrandgefahr, wie etwa der Weltklimarat IPCC festgestellt hat. Zwar kann ein wärmeres Klima dazu beitragen, dass mehr Wasser vom Himmel fällt, auch häufiger in Form von Starkregen. Die Zeiträume ohne Niederschläge werden aber teils länger. Und gerade in ohnehin trockenen Gebieten wie im Nordosten Deutschlands steigt die Gefahr von Dürreperioden. In extrem trockener Vegetation können sich Waldbrände schneller ausbreiten.

Nach Wochen der Trockenheit ist Regen in Sicht. "Die Niederschläge können ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein sein, vor allem in den von Waldbränden geplagten östlichen Landesteilen", sagte ein Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach.

Titelfoto: Steven Hutchings/TNN/dpa

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