Gegen rechtes Gedankengut und für Toleranz: Starkes Zeichen bei vielen Demos in ganz Bayern

Nürnberg/Augsburg/Würzburg - Deutliches Zeichen im Freistaat! Zehntausende Menschen haben am heutigen Samstag in Bayern erneut gegen Rechtsextremismus und für Toleranz demonstriert.

In Augsburg waren Tausende Menschen auf der Straße.
In Augsburg waren Tausende Menschen auf der Straße.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

In Augsburg versammelten sich nach Angaben der Polizei etwa 25.000 Menschen, die Veranstalter sprachen sogar von 30.000. Ebenso viele beteiligten sich nach Angaben des Versammlungsleiters in Nürnberg, die Polizei sprach auch dort von 25.000.

In Würzburg und anderen bayerischen Städten gingen ebenfalls viele Menschen auf die Straße.

Der Andrang in Augsburg sei so groß gewesen, dass der Rathausplatz abgesperrt werden musste, sagte ein Sprecher der Polizei. Die angrenzenden Straßen seien für die Demonstration freigegeben worden, damit sich die Menschen vor Ort verteilen konnten.

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In Nürnberg hatten die zuständigen Veranstalter rund 10.000 Menschen im Vorfeld erwartet - am Ende kamen demnach allerdings dreimal so viele.

Bei einer ebenfalls geplanten Kundgebung in der Innenstadt sollten unter anderem Innenminister Joachim Herrmann (67, CSU) und der evangelische Landesbischof Christian Kopp (59) vor der Menge sprechen. "Ich bin froh, dass wir alle aufgewacht sind. Wir sind aufgewacht, weil die Hetzer, die Hasser immer frecher werden. Sie werden immer lauter", sagte dieser laut einem schon vorab verbreitetem Redemanuskript. Doch das dürfe man auf gar keinen Fall zulassen.

Demos in ganz Bayern: Tausende Menschen in Würzburg auf der Straße

In Würzburg waren rund 5000 Personen unterwegs.
In Würzburg waren rund 5000 Personen unterwegs.  © NEWS5/Höfig

Etwa 5000 Menschen zogen der Polizei zufolge bei der Demonstration gegen rechts durch Würzburg. Angemeldet waren etwa 700 Teilnehmende.

Es kam laut den Angaben zufolge zu erheblichen Verkehrsbehinderungen, weil zeitgleich der Kinderfaschingsumzug in der Stadt unterwegs war.

Auf der Kundgebung in Augsburg sprachen unter anderem die aus Augsburg kommende Kulturstaatsministerin Claudia Roth (68, Grüne) und Oberbürgermeisterin Eva Weber (46, CSU).

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Bayerns Digitalminister Fabian Mehring (34, Freie Wähler) schrieb auf X, ehemals Twitter, er habe als Augsburger Staatsminister und zudem einer der profiliertesten Anti-AfD-Redner im Landtag gerne dort sprechen wollen, sei aber ausgeladen worden.

Die Veranstalter wiesen den Vorwurf zurück.

Gegen Rechtsextremismus und für Toleranz! Zehntausende haben klare Meinung

Ein deutliches Zeichen gegen rechts wurde auch in Nürnberg gesetzt.
Ein deutliches Zeichen gegen rechts wurde auch in Nürnberg gesetzt.  © News5/Grundmann

Es seien jeweils eine Vertreterin oder ein Vertreter aller demokratischen Parteien eingeladen gewesen, teilten die Veranstalter entsprechend mit. Die Freien Wähler hätten den Landtagsabgeordneten Bernhard Pohl (59) dabei als Teilnehmer genannt.

"Wir sind sehr überrascht über die Äußerungen von Fabian Mehring. Wir gingen davon aus, dass die Freien Wähler parteiintern geklärt hätten, wer ihr Vertreter auf der Kundgebung ist", hieß es hierzu.

Auch in vielen anderen Städten in Deutschland beteiligten sich Zehntausende Menschen an diesem Tag an zahlreich stattfindenden Demonstrationen.

Auslöser für die jüngsten Proteste im ganzen Land war ein Bericht des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter in Potsdam mit einigen AfD-Politikern sowie einzelnen Mitgliedern der CDU und der konservativen Werteunion.

Bei diesem es unter dem Begriff "Remigration" um die Vertreibung vieler Menschen ausländischer Herkunft aus Deutschland ging.

Titelfoto: News5/Grundmann

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