Rentenniveau in Deutschland: Überraschend wenig Geld in Bayern, bitteres Schlusslicht kommt aus Osten

Von Leonie Asendorpf

München - Bayern gehört zu den Bundesländern mit den höchsten Lebenshaltungskosten. Und trotzdem bekommen Rentner im Freistaat wenig Rente. In nur einem anderen westdeutschen Bundesland ist das Niveau noch niedriger.

Renten in Deutschland fallen sehr unterschiedlich aus. (Symbolbild
Renten in Deutschland fallen sehr unterschiedlich aus. (Symbolbild  © Fernando Gutierrez-Juarez/dpa

Rentnerinnen und Rentner erhalten mit lediglich 1685 Euro im Durchschnitt mit die niedrigsten Renten unter den westdeutschen Bundesländern.

Nur in Niedersachsen liegt die Durchschnittsrente nach 45 Versicherungsjahren einen Euro niedriger.

Diese Zahlen gehen aus einer entsprechenden Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor, welche der Deutschen Presse-Agentur in München vorliegt.

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Bundesweit liegt der Durchschnitt bei insgesamt 1668 Euro Rente im Monat - er wird wegen des weiterhin deutlich niedrigeren Rentenniveaus in Ostdeutschland spürbar nach unten gezogen.

Bei Frauen im Freistaat liegt der Betrag bei durchschnittlich 1417 und bei Männern bei 1802 Euro monatlich.

Linke kritisiert schlechtes Rentenniveau in Deutschland

Dietmar Bartsch (67, Linke) hat eine klare Meinung.
Dietmar Bartsch (67, Linke) hat eine klare Meinung.  © Michael Kappeler/dpa

Die 45 Versicherungsjahre umfassen laut dem Ministerium sowohl Beitragszeiten als auch Zeiten, für die keine Beiträge entrichtet wurden.

Zu einem Vergleich: Mit durchschnittlich 1787 Euro monatlich liegt die Rente in Hamburg auf dem ersten Platz, dahinter liegen Nordrhein-Westfalen mit 1772 und Baden-Württemberg mit 1766 Euro.

Die Zahlen in Bayern sind verwunderlich, da die Lebenshaltungskosten und auch die Gehälter im bundesweiten Vergleich beide eher hoch sind.

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"Eine durchschnittliche Rente von 1668 Euro nach 45 Jahren – im Osten nochmals rund 140 Euro weniger – zeigt, wie unzureichend die gesetzliche Rente das finanzielle Auskommen im Alter sichert", so Dietmar Bartsch (67, Linke).

Deutscher Gewerkschaftsbund: Durchschnitt häufig unter Armutsschwelle

In Thüringen bekommen die Menschen in Deutschland im Schnitt die geringste Rente. (Symbolbild)
In Thüringen bekommen die Menschen in Deutschland im Schnitt die geringste Rente. (Symbolbild)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Während das Niveau in anderen europäischen Ländern über 80 Prozent liege, müssten Rentner in Deutschland millionenfach mit kleinen Minirenten auskommen, obwohl sie zuvor jahrzehntelang zur stärksten Volkswirtschaft Europas beigetragen haben. "Ein würdiges Leben im Alter wird für viele zunehmend unerreichbar", führt Bartsch aus.

35 Jahre nach der Wiedervereinigung zeigt sich noch immer ein Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland. In den alten Bundesländern bekommen Menschen mit mindestens 45 Versicherungsjahren im Durchschnitt 1729 Euro Rente, in den neuen sind es lediglich 1527 Euro.

Schlusslicht in Deutschland ist Thüringen: Hier beträgt die durchschnittliche Rente magere 1491 Euro - für Frauen sind es sogar nur 1401 Euro.

Eine entsprechende Auswertung des Deutschen Gewerkschaftsbund hat im März 2025 gezeigt, dass sie gesetzliche Rente in Bayern sehr häufig unter der Armutsschwelle von gut 1300 Euro liegt.

Im Jahr 2023 bekamen demnach fast drei Viertel der Rentnerinnen und über 40 Prozent der Männer weniger als 1200 Euro im Monat, wie der DGB-Landesverband in München mitteilte. Männliche Neurentner in Bayern erhielten im Schnitt demnach 1351 Euro im Monat, Frauen nur 905 Euro - also ein Drittel weniger. Wenig Geld, um zu (über)leben.

Titelfoto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa

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