"Untragbares Paket": Verbände laufen Sturm gegen Rentenpläne

Deutschland - Teures Geschenk an die Alten oder faires Zukunftspaket? Die aktuellen Rentenpläne der Regierung sind hochumstritten. Nun haben 32 Verbände einen Brandbrief verfasst.

Bärbel Bas (57, SPD), Bundesministerin für Arbeit und Soziales, will am Rentenpaket 2025 festhalten.
Bärbel Bas (57, SPD), Bundesministerin für Arbeit und Soziales, will am Rentenpaket 2025 festhalten.  © Kay Nietfeld/dpa

In ihrem Schreiben warnen die Verbände vor einem Kollaps des deutschen Rentensystems und fordern die Koalition aus Union und SPD zum Umdenken auf.

Die Rentenpläne von Bundessozialministerin Bärbel Bas (57, SPD) seien "untragbar", heißt es in dem Brandbrief, der "Bild" vorliegt. Sie würden bis 2050 Mehrkosten in Höhe von 480 Milliarden Euro verursachen.

Unterschrieben wurde der Brief von 32 Verbänden, welche 17 Millionen deutsche Arbeitnehmer vertreten. Darunter befinden sich etwa der Bund der Steuerzahler, der Außenhandelsverband BGA, der Arbeitgeberverband Gesamtmetall sowie der Bundesverband Mittelständische Wirtschaft.

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Das Rentenpaket 2025 "geht weit über den Koalitionsvertrag hinaus, verschärft die demografische Schieflage und engt künftige Haushaltsräume massiv ein", heißt es in dem Brandbrief.

"Der vorliegende Entwurf überdehnt die Tragfähigkeit des Systems endgültig und ist weder generationengerecht noch finanzierbar", warnen die Verbände.

Zu teuer und nicht generationengerecht: 32 Wirtschaftsverbände fordern in ihrem Brandbrief den Stopp des Rentenpakets. (Symbolfoto)
Zu teuer und nicht generationengerecht: 32 Wirtschaftsverbände fordern in ihrem Brandbrief den Stopp des Rentenpakets. (Symbolfoto)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Verbände protestieren gegen Rentenpaket 2025

Die derzeitigen Rentenpläne sehen eine Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent bis 2031 vor. Mit dieser Haltelinie wird sichergestellt, dass die Renten im gleichen Maße steigen wie die Löhne.

Besonders befremdlich sei, dass die Rentenkommission, die sich mit einer langfristigen Neuordnung des Systems ab 2031 befassen soll, ihre Arbeit noch gar nicht aufgenommen habe, klagen die Verbände. Mit dem jetzigen Gesetz würde damit jeder "Handlungsspielraum faktisch zunichtegemacht".

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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