Zwei Tote nach Käse-Verzehr: Warnung für Deutschland herausgegeben
Von Michael Evers
Paris/Braunschweig - Besorgniserregende Entwicklung! Nach einem von verseuchtem Käse verursachten Listeriose-Ausbruch in Frankreich mit zwei Toten und 21 Erkrankten gibt es vier weitere Fälle der Lebensmittelinfektion in den Niederlanden, Belgien, Dänemark und Norwegen. Für Deutschland ist eine Warnung herausgegeben worden.
Alles in Kürze
- Zwei Tote nach Käse-Verzehr in Frankreich
- Listeriose-Ausbruch durch pasteurisierten Kuh- und Ziegenmilchkäse
- Warnung für Deutschland vor vier Käsesorten des Herstellers Chavegrand
- Schwangere, Ältere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem besonders gefährdet
- Inkubationszeit kann bis zu acht Wochen betragen

Wie das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) im schwedischen Solna mitteilte, deuten verschiedene Untersuchungen auf pasteurisierten Kuh- und Ziegenmilchkäse aus Frankreich als Ursache auch für diese Fälle hin.
Für zahlreiche Käse des Herstellers Chavegrand gab es einen Rückruf - neben Frankreich auch in Deutschland und anderen Ländern.
Die Käse werden in 31 Länder weltweit exportiert.
In Deutschland warnt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit vor dem Verzehr von vier Käsesorten des französischen Herstellers - ein Ziegenkäse und drei Camemberts, die in weiten Teilen Deutschlands vertrieben werden.
Besonders Schwangere gefährdet

Listeriose ist eine durch Bakterien verursachte Infektionskrankheit. Auslöser sind Listerien, die in der Natur häufig vorkommen.
Bei Menschen mit intaktem Immunsystem kommt es nur selten zu einer Erkrankung mit dann grippeähnlichen Symptomen, Erbrechen oder Durchfall. Oft verläuft die Infektion unbemerkt.
Besonders Schwangere, Ältere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollten aber auf Fieber, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen achten, empfiehlt die EU-Agentur. Listeriose könne schwer verlaufen.
Die Inkubationszeit könne bis zu acht Wochen betragen. Auf dem Portal Lebensmittelwarnung.de wurde Schwangeren, die von den betroffenen Käsesorten gegessen haben, auch ohne Symptome empfohlen, sich in ärztliche Behandlung zu begeben und sich beraten zu lassen.
Der Käsehersteller Chavegrand sprach von einem äußerst seltenen Vorfall und betonte, Analysen und Sicherheitsvorkehrungen seien hochgefahren worden, um jegliche erneute Verunreinigung des Käses auszuschließen, berichtete der Sender BFMTV. Die Ursache ist bisher nicht bekannt.
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