Bahnstreik und Bauernproteste im Norden: Auch Containerterminal in Bremerhaven betroffen

Hannover/Bremen - Wegen des Lokführerstreiks sind am frühen Mittwochmorgen auch im Norden Deutschlands die Notfahrpläne der Deutschen Bahn angelaufen.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat von Mittwoch an zum ersten mehrtägigen Streik im aktuellen Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn aufgerufen.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat von Mittwoch an zum ersten mehrtägigen Streik im aktuellen Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn aufgerufen.  © Julian Stratenschulte/dpa

Der Verkehrsverbund des Großraums Hannover warnte dennoch davor, dass der Nahverkehr "massiv beeinträchtigt" sein werde.

Geplantes Ende des Arbeitskampfes ist Freitag um 18 Uhr. Am Dienstagabend war der Konzern am Landesarbeitsgericht in Frankfurt auch in zweiter Instanz mit dem Versuch gescheitert, den Streik stoppen zu lassen.

Im Güterverkehr hatten bereits erste Lokführer die Arbeit ungeachtet der ausstehenden Entscheidung niedergelegt. Die Bahn und die GDL verhandeln seit Anfang November über neue Tarifverträge. Hauptknackpunkt ist die Forderung der GDL nach einer Senkung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohn. Dies lehnt die Bahn ab.

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Auch finden zeitgleich in Niedersachsen Proteste von Landwirten statt. Die Polizei Bremerhaven berichtete am Mittwochmorgen von geplanten Versammlungen in der Stadt und im Überseehafengebiet.

Es sei mit erheblichen Verkehrseinschränkungen zu rechnen. "Aktuell sind seit den frühen Morgenstunden alle Zufahrten zum Überseehafen durch protestierende Landwirte blockiert", teilte die Polizei mit.

Auch in Cuxhaven und weiteren Städten sind Proteste gegen den geplanten Abbau von Diesel-Vergünstigungen geplant.

Arbeit im Containerterminal Bremerhaven steht still

Die Bauernproteste sorgen auch für Einschränkungen im Containerterminal in Bremerhaven. (Symbolbild)
Die Bauernproteste sorgen auch für Einschränkungen im Containerterminal in Bremerhaven. (Symbolbild)  © Sina Schuldt/dpa

Laut der Hafenmanagementgesellschaft Bremenports behindern Bauern mit einer Verkehrsblockade den Betrieb des Containerterminals.

"Der Hafen steht", sagte der Bremenports-Sprecher am Mittwoch. Es gebe deutliche Auswirkungen. Die zwei Zugangsstraßen zum Terminal seien blockiert. Auch der Schienenverkehr sei eingeschränkt.

Schiffe könnten den Hafen nicht verlassen, weil sie auf Ladung warten müssten.

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Andere Schiffe könnten nicht einfahren, weil der Hafen belegt sei. Augenscheinlich gebe es jedoch noch keinen Stau, sagte der Sprecher.

Originaltext vom 10. Januar, 7.52 Uhr. Aktualisiert: 11.21 Uhr.

Titelfoto: Sina Schuldt/dpa

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