Für den Schülerverkehr in Chemnitz: City-Bahn zieht vor Gericht

Chemnitz - Der Konflikt zwischen der GDL (Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer) und der City-Bahn Chemnitz geht in die nächste Runde: Die CBC kündigte am Donnerstag an, rechtliche Schritte einzuleiten. Der GDL-Chef ist sauer.

Der Konflikt zwischen GDL und CBC geht in die nächste Runde.
Der Konflikt zwischen GDL und CBC geht in die nächste Runde.  © Uwe Meinhold

Wie Sprecher der CBC, Falk Ester (56), am Donnerstag mitteilte, beantragte die City-Bahn vorm Arbeitsgericht Chemnitz eine einstweilige Verfügung, um Züge mit viel Schülerverkehr fahren zu dürfen.

City-Bahn-Geschäftsführer Friedbert Straube (44): "Ziel ist, vom Gericht die Bestätigung zu bekommen, dass trotz Streiks die schülerstärksten City-Bahn-Züge zuverlässig fahren können."

Die Streiks der GDL hatten den Schülerverkehr in den vergangenen Wochen immer wieder erschwert und verhindert.

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Den nunmehr zwölften Streik gegen die City-Bahn hatte die GDL am heutigen Donnerstagmorgen um 6 Uhr aus Rücksicht auf den Schülerverkehr beendet. Eine Notdienstvereinbarung mit der CBC hätte die Gewerkschaft jedoch abgelehnt.

"Was denn nun? Die GDL behauptete, sie wolle die Schülerverkehre mit ihren Streiks nicht beeinträchtigen, und dann lehnt die Gewerkschaft eine Vereinbarung dazu ab. Kommt nach Streikchaos nun Herrn Weselskys Strategiechaos?", so Straube weiter.

GDL-Chef Weselsky wettert: "Souveränität sieht anders aus.“

GDL-Chef Claus Weselsky (65) wettert gegen Straube.
GDL-Chef Claus Weselsky (65) wettert gegen Straube.  © imago/HärtelPRESS

Die GDL habe am Mittwoch ausdrücklich Verhandlungen über eine Notdienstvereinbarung angeboten, teilte die Gewerkschaft am frühen Donnerstagabend mit. "Wer aber keinen Termin vorschlägt, ist Herr Straube. Eine andere Lösung, gar durch Vermittlung eines Schlichters, ist für die GDL-Mitglieder nicht vorstellbar."

„Nicht aus Schwäche, sondern aus einer Position der Stärke heraus hat die GDL Rücksicht genommen“, äußert sich der GDL-Chef Claus Weselsky (65) zur Beendigung des zwölften Streiks.

„Offenbar spürt Herr Straube, dass ihm der Wind zunehmend ins Gesicht bläst. Um sich gesichtswahrend aus der Affäre zu ziehen, versucht er jetzt unter einer absurden Verdrehung der Tatsachen die Karte der Schlichtung zu ziehen. Souveränität sieht anders aus.“

„Abwenden lassen sich weitere Arbeitskämpfe gegenwärtig allein durch ein verhandlungsfähiges Angebot auf Marktniveau inklusive der stufen-weisen Absenkung auf die 35-Stunden-Woche. Herr Straube weiß das und wir fordern ihn erneut auf, diesen Weg zu beschreiten“, so Weselsky weiter.

Solange dies nicht geschieht, werde der Tarifkampf in unvermittelter Härte von der GDL fortgeführt.

Erstmeldung: 23. Mai, 15.40 Uhr; letzte Aktualisierung: 23. Mai, 17.55 Uhr

Titelfoto: Uwe Meinhold

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