Warnstreiks bei Lufthansa und Bahn bremsen NRW-Verkehr aus!

Düsseldorf - Der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist am Donnerstagmorgen auch in Nordrhein-Westfalen angelaufen - mit Auswirkungen für Millionen Pendler und Fernreisende. Die Bahnhöfe blieben überwiegend leer. Im Luftverkehr führten unterdessen Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi zu starken Einschränkungen.

Seit Donnerstagmorgen (2 Uhr) fallen viele Züge und S-Bahnen in NRW aus oder fahren nur mit reduzierter Taktung.
Seit Donnerstagmorgen (2 Uhr) fallen viele Züge und S-Bahnen in NRW aus oder fahren nur mit reduzierter Taktung.  © Thomas Banneyer/dpa

Der Streik bei der Deutschen Bahn sei flächendeckend, der Notfahrplan laufe aber wie geplant, sagte ein Unternehmenssprecher in Düsseldorf.

"Leider haben wir ja schon ein bisschen Übung. Insofern glaube ich, dass die meisten Pendler sich eingestellt haben. Es läuft so wie geplant." Das gelte für die privaten Anbieter, aber auch für die Bahn selbst, die auf einigen Strecken durchaus noch fahre. "Wir denken, dass das so den Tag über auch weiter laufen wird."

Der Streik soll bis Freitag um 13 Uhr dauern, der ganze Freitag wird aber nach Angaben der Bahn noch von den Streikauswirkungen betroffen sein. Nicht bestreikt werden Züge kleinerer Anbieter wie Nationalexpress, Eurobahn oder RheinRuhrBahn.

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GDL-Chef Claus Weselsky warf der Bahn am Mittwochabend in den "Tagesthemen" "Lug und Trug" vor. Der jetzige 35-stündige Streik sei der letzte, der 48 Stunden vorher angekündigt worden sei.

"Das, was danach kommt, wird nicht mehr 48 Stunden vorher angekündigt. Trotzdem - ohne uns auf eine Zeit festzulegen - wird die Ankündigung so rechtzeitig sein, dass niemand morgens auf dem Bahnsteig steht und erst dort erfährt, dass kein Zug kommt", sagte Weselsky. "Das sind wir den Fahrgästen schuldig."

Unangekündigt: Am Flughafen Düsseldorf streikt auch das Sicherheitspersonal

An den Flughäfen in Köln und Düsseldorf fallen wegen des Streiks zwischen Mittwoch- und Freitagabend insgesamt etwa 100 Abflüge und Ankünfte aus.
An den Flughäfen in Köln und Düsseldorf fallen wegen des Streiks zwischen Mittwoch- und Freitagabend insgesamt etwa 100 Abflüge und Ankünfte aus.  © Boris Roessler/dpa

Unerwartet verschärft hat sich die Lage am Donnerstagmorgen auf dem Düsseldorfer Flughafen: Dort streikte nicht nur wie angekündigt das Lufthansa-Bodenpersonal, sondern auch die Sicherheitskontrolle.

In der Flughafenhalle bildeten sich lange Schlangen. Alle Passagiere, die für Donnerstag einen Flug ab Düsseldorf geplant hätten, seien gebeten, sich vor ihrer Anreise bei den Airlines oder den Reiseveranstaltern über ihren Flugstatus zu informieren, teilte der Düsseldorfer Flughafen mit.

Anders als an den Flughäfen Frankfurt am Main und Hamburg, wo Verdi ebenfalls die Sicherheitskontrolle bestreike, sei die Aktion in Düsseldorf von der Gewerkschaft nicht angekündigt worden. Dadurch solle verhindert werden, dass der Flughafen und seine Partner sich auf den Ausstand einstellen könnten.

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Passagiere müssen mit Verzögerungen und Flugstreichungen rechnen. Für Donnerstag seien rund 320 Starts und Landungen in Düsseldorf geplant. Ohne Vorwarnung waren bereits am Mittwochabend Beschäftigte an den Personal- und Warenkontrollen am Flughafen Köln/Bonn in den Ausstand gegangen.

Verdi teilte mit, mit dem Streik solle den Arbeitgebern signalisiert werden, dass das bisherige Angebot verbessert werden müsse. Die Flughafen Düsseldorf GmbH sprach dagegen von einem "unverhältnismäßigen Streik".

Erstmeldung: 7. März, 6.14 Uhr; zuletzt aktualisiert: 10.12 Uhr

Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa

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