Heute Super-Streiktag! Was der Stillstand für Sachsen bedeutet

Leipzig - Seit der vergangenen Nacht geht nichts mehr: Der bundesweite Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft ver.di und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) aufgerufen haben, legt auch sachsenweit den Regional- und Fernverkehr in fünf Städten lahm: Leipzig, Dresden, Chemnitz, Zwickau und Plauen.

Die aktuelle Streikwelle hat ver.di bereits 70.000 neue Mitglieder beschert. In zahlreichen Branchen ist man derzeit im Arbeitskampfmodus. Am Sonntag etwa gingen in Berlin Tausende Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes für höhere Löhne auf die Straße.
Die aktuelle Streikwelle hat ver.di bereits 70.000 neue Mitglieder beschert. In zahlreichen Branchen ist man derzeit im Arbeitskampfmodus. Am Sonntag etwa gingen in Berlin Tausende Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes für höhere Löhne auf die Straße.  © IMAGO/Jürgen Held

"Wir werden am 27. März einen historischen Streiktag erleben, indem wir gemeinsam die Beschäftigten der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland in den Streik rufen und damit, davon gehen wir aus, das Land in großen Teilen zum Stillstand bringen werden", kündigte ver.di-Sprecher Paul Schmidt bereits im Vorfeld an.

Doch was bedeutet das konkret? Die Chemnitzer Verkehrsbetriebe (CVAG) teilten bereits mit, dass Fahrgäste im kompletten Linienverkehr "mit erheblichen Einschränkungen" rechnen müssen. Das betrifft auch die Chemnitzer City-Bahn, die eigentlich nicht bestreikt wird, von den Auswirkungen aber betroffen ist.

In Dresden gibt es Ausfälle auf allen Straßenbahn- und Stadtbuslinien - bis Dienstag, 3.30 Uhr, bestätigten die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB). Auch die Schwebebahn, die Servicepunkte und die DVB-Hotline werden bestreikt.

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Die Städtischen Verkehrsbetriebe Zwickau weisen unter anderem darauf hin, dass die Schülerbeförderung nicht gewährleistet werden kann. Lediglich Subunternehmen würden nicht bestreikt.

"Ein Streik im Nah-, Regional- und Fernverkehr bedeutet nicht automatisch schulfrei", hieß es dazu aus dem Kultusministerium. Allerdings sollten Schulen gegenüber Schülern kulant reagieren. In Plauen fahren zwar Busse, aber keine Straßenbahnen.

Die Deutschland-Bremser: ver.di-Boss Frank Wernke (55, l.) und der Chef der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Martin Burkert (58).
Die Deutschland-Bremser: ver.di-Boss Frank Wernke (55, l.) und der Chef der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Martin Burkert (58).  © dpa/Monika Skolimowska

Super-Streik am Montag: Deutsche Bahn hat Fernverkehr komplett eingestellt

Auch auf Deutschlands Flughäfen findet am Montag mal wieder kaum regulärer Flugbetrieb statt.
Auch auf Deutschlands Flughäfen findet am Montag mal wieder kaum regulärer Flugbetrieb statt.  © dpa/Bodo Marks

Auch Bahnreisende in Sachsen kommen am Montag kaum vom Fleck.

Die Deutsche Bahn hat den Fernverkehr komplett eingestellt. Und weil zudem Fahrdienstleiter ihre Arbeit niederlegen, müssen auch Fahrgäste der privaten Unternehmen wie Länderbahn oder Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) mit Ausfällen rechnen.

Vielerorts werden die Auswirkungen des Warnstreiks im Fernverkehr auch am Dienstag noch zu spüren sein. Da es dauert, bis die ICE- und IC-Züge wieder dort sind, wo sie gebraucht werden, wird es weitere Ausfälle und Verspätungen geben.

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An den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden wurden indes alle Lufthansa-Flüge für Montag gestrichen.

Auch Passagiere anderer Airlines müssen sich auf Verzögerungen oder Flugausfällen einstellen, da ver.di auch das Personal der Sicherheitskontrollen zum Streik aufgerufen hat.

Titelfoto: Bildmontage: dpa/Monika Skolimowska, IMAGO/Jürgen Held

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