Tarifstreit im Einzelhandel: Hunderte Ikea-Beschäftigte im Warnstreik!

Wallau (Hofheim am Taunus) - Hunderte Beschäftigte von Ikea haben am Donnerstag mit Warnstreiks Druck im Tarifkonflikt des Einzelhandels gemacht.

Vor der Ikea-Zentrale im hessischen Wallau (Hofheim am Taunus) streikten am Donnerstag rund 600 Mitarbeiter wegen zu niedriger Löhne.
Vor der Ikea-Zentrale im hessischen Wallau (Hofheim am Taunus) streikten am Donnerstag rund 600 Mitarbeiter wegen zu niedriger Löhne.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

An den Arbeitsniederlegungen und einer Kundgebung vor der Deutschland-Zentrale von Ikea in Hofheim-Wallau nahmen nach Angaben von Verdi rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus deutschlandweit rund 35 Einrichtungshäusern teil.

Sie seien mit Bussen teils Hunderte Kilometer angereist, so die Gewerkschaft. Verdi hatte zu einem ganztägigen Streiktag bei dem Möbelhändler aufgerufen, da bundesweit die regionalen Tarifrunden des Einzelhandels stockten.

Verdi fordert für die rund 235.000 Branchenbeschäftigten in Hessen eine Erhöhung der Stundensätze um einheitlich 2,50 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Das würde in der am weitesten verbreiteten Ecklohngruppe einer Erhöhung um 14,4 Prozent entsprechen.

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Die Auszubildenden sollen monatlich 250 Euro mehr bekommen. Die Forderungen der anderen Tarifgebiete seien fast identisch, so Verdi.

Verdi kritisiert das Angebot der Arbeitgeber des Einzelhandels: Weitere Verhandlungen vorgesehen

Einfallsreich waren die streikenden Ikea-Mitarbeiter bei ihren Äußerungsformen der Kritik.
Einfallsreich waren die streikenden Ikea-Mitarbeiter bei ihren Äußerungsformen der Kritik.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Die Arbeitgeber im hessischen Einzelhandel hatten zuletzt eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 7,5 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten angeboten sowie eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von 1000 Euro in zwei Stufen. Die Verhandlungen sollen am 11. Juli weitergehen. In dem Tarifkonflikt hatte es zuletzt immer wieder Warnstreiks im Handel gegeben.

Verdi kritisiert, das Angebot der Arbeitgeber würde für die Beschäftigten einen deutlichen Kaufkraftverlust bedeuten und sei deshalb inakzeptabel.

Die Ikea-Beschäftigten forderten mit dem geplanten Streiktag die Firmenleitung auf, sich aufseiten der Arbeitgeber des Einzelhandels für einen raschen Tarifabschluss ohne Kaufkraftverlust einzusetzen. Ikea ist im Einzelhandel tarifgebunden.

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Der Möbelhändler hatte sich nicht zur Verdi-Forderung geäußert. "Es haben heute alle Einrichtungshäuser geöffnet", teilte Ikea am Donnerstag mit. Es gebe keine größeren Beeinträchtigungen für Kunden.

Titelfoto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

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