Kanada - Im Meeres-Themenpark "Marineland" bei Ontario (Kanada) droht dreißig Beluga-Walen der Tod. Nachdem die Regierung den Antrag auf ihre Überführung nach China abgelehnt hatte, steht das Leben der Meeressäuger nun auf dem Spiel.
Der Freizeitpark, der bereits Anfang des Jahres schließen musste, ist finanziell am Ende und kann die Tiere offenbar nicht mehr versorgen. Dies teilt das Unternehmen der New York Times mit.
Der 1961 eröffnete Park beabsichtigte die dort lebenden Riesen an das "Chimelong Ocean Kingdom" in Zhuhai abzugeben. Wegen unzureichender Haltungsbedingungen stand der kanadische Vergnügungspark bereits mehrfach in der Kritik.
Die kanadische Fischereiministerin Joanne Thompson lehnte die Ausfuhrgenehmigung der Riesen jedoch ab. "Ich könnte mit keinem guten Gewissen einen Export genehmigen, der womöglich weitere Tierquälerei bedeutet", erklärte Thompson gegenüber der New York Times.
Der abgelehnte Antrag und die steigenden Pflegekosten der Wale stellen den kanadischen Meerespark vor eine harte Herausforderung. Eine mögliche Einschläferung der Säugetiere sei eine "direkte Folge der Entscheidung des Ministers", so Marineland in einem Interview.
Einschläferung sorgt für Empörung bei Tierschützern
In zahlreichen sozialen Medien sind die Lebensumstände der Tiere sichtbar. So zeigen Luftaufnahmen der Instagramseite "EarlySeas" die qualitative Gefangenschaft der Belugas.
Tierrechtsorganisationen reagieren mit scharfer Kritik. Camille Labchuk, Geschäftsführerin der Organisation Animal Justice, bezeichnete die Drohung der Einschläferung als "verwerflich". Sie warf dem Park vor, die Tiere als Druckmittel zu missbrauchen.
Der Welttierschutz fordert die kanadische Regierung auf, einzugreifen. Die Belugas müssten beschlagnahmt und in ein artgerechtes Schutzgebiet überführt werden.