Albtraumhafter Tier-Exodus: Hochgiftige Schlangen wegen des Klimawandels auch bald bei uns?

Zentralafrika - Viele Länder sind auf den Zustrom neuer Tierarten infolge des Klimawandels nicht vorbereitet. Im Falle hochgiftiger Schlangen könnte dies verheerende Folgen haben.

Die Westliche Gabunviper gehört zu den längsten und schwersten Giftschlangen der Welt. Ein Biss reicht aus, um einen Menschen zu töten.
Die Westliche Gabunviper gehört zu den längsten und schwersten Giftschlangen der Welt. Ein Biss reicht aus, um einen Menschen zu töten.  © 123RF/poeticpenguin

Laut einer Studie, die in der Zeitschrift Lancet Planetary Health veröffentlicht wurde, könnten sich Giftschlangen aufgrund der globalen Erwärmung massenhaft in anderen Regionen ausbreiten.

Der Zustrom könne eine Größenordnung annehmen, die sich als migrationsartig beschreiben lässt, so die Wissenschaftler.

Besonders düster seien die Aussichten für Nepal, Niger, Namibia, China und Myanmar - sie würden bei einer weiteren Erwärmung des Klimas die meisten Giftschlangenarten aus den jeweiligen Nachbarländern aufnehmen.

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Doch auch einkommensschwache Länder, etwa in Südostasien oder in Südamerika, seien von dem Tier-Exodus betroffen, da sich die Menschen dort nicht ausreichend schützen könnten. Auch wohlhabende Kontinente wie Europa und Nordamerika seien vor dem Schreckensszenario nicht gänzlich sicher.

Aufgrund des Verlusts tropischer und subtropischer Ökosysteme würden sich die Lebensräume vieler Giftschlangen drastisch vergrößern, da sie gezwungen seien, ihre angestammten Gebiete in großen Scharen zu verlassen.

Gefährliche Giftschlangen könnten sich durch Klimawandel migrationsartig ausbreiten

Die Schwarzweiße Hutschlange sieht nicht nur furchterregend aus, sie hat auch das zweitwirksamste Gift aller afrikanischen Kobras.
Die Schwarzweiße Hutschlange sieht nicht nur furchterregend aus, sie hat auch das zweitwirksamste Gift aller afrikanischen Kobras.  © 123RF/alexbardinici

Einige gefährliche Arten wie etwa die westafrikanische Gabunviper könnten ihren Lebensraum bis 2070 um bis zu 250 Prozent vergrößern, warnen die Autoren der Studie.

"Da immer mehr Land für Landwirtschaft und Viehzucht umgewandelt wird, werden die natürlichen Lebensräume, auf die die Schlangen angewiesen sind, zerstört und fragmentiert", so Forscher Pablo Ariel Martinez von der Bundesuniversität Sergipe in Brasilien.

"Unsere Forschung zeigt, dass das Auftauchen von Giftschlangen an neuen Orten ein Weckruf für uns ist, um darüber nachzudenken, wie wir uns und unsere Umwelt schützen können", so Martinez.

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Die WHO schätzt, dass jedes Jahr 1,8 bis 2,7 Millionen Menschen von Giftschlangen gebissen werden, was zu 138.000 Todesfällen, mindestens 400.000 Amputationen und dauerhaften körperlichen Behinderungen führt.

Titelfoto: 123RF/alexbardinici

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