Was hat ein Angler denn hier Verrücktes an Land gezogen?

Maharashtra (Indien) - Ein Angler aus Indien hat einen seltenen Hai-Fang gemacht. Meeresbiologen feiern diese Entdeckung.

Baby-Haie werden auf einem Markt angeboten (Symbolbild).
Baby-Haie werden auf einem Markt angeboten (Symbolbild).  © 123RF/Heri Mardinal

Zum ersten Mal überhaupt wurde am Samstag ein Hai mit zwei Köpfen im Seegebiet des indischen Bundesstaates Maharashtra gefangen. Gerade einmal 15 Zentimeter misst der kleine Fisch, bei dem es sich um ein Doppel-Exemplar handelt.

"Wir essen so kleine Fische, vor allem Haie, nicht. Also wollte ich ihn zurück ins Meer werfen", erklärte Angler Nitin Patil der indischen Zeitung Hindustan Times. Doch sein Angel-Freund Umesh Palekar hielt ihn davon ab.

"So etwas haben wir noch nie gesehen. Also informierten wir Forscher darüber und wollten mehr wissen", sagte Palekar.

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Doch die waren verblüfft. Dass es in der Region solch ein Tier gibt, kam offenbar noch nie zuvor vor. "Vor Indien kommen doppelköpfige Haie generell sehr selten vor", erklärte ein Sprecher der staatlichen Meeresbiologen der Zeitung. Aufzeichnungen über einen derartigen Fund vor Maharashtra gab es jedoch gar keine.

Die Forscher nahmen den Hai an sich und begannen zu recherchieren. Schnell stellte sich heraus, dass es ein Spatennasenhai sein soll.

So kommt es zu der seltenen Missbildung bei Haien

Die Meeresbiologen erklärten der Zeitung weiter, dass es in Indien lediglich vier solcher Funde seit 1964 gab. Den letzten verzeichneten sie 2008 im Indischen Ozean.

"Funde wie diese kommen so selten vor, dass man keine Antwort dafür findet, warum sie auftreten", sagte Meeresbiologe Swapnil Tandel gegenüber der Hindustan Times. "Genetische oder Stoffwechselstörungen, Viren, Umweltverschmutzung oder Überfischung könnten die möglichen Gründe sein."

Der Forscher weiter: "Wenn zweiköpfige Föten in der Natur häufiger vorkommen, ist Überfischung ein sehr wahrscheinlicher Grund, da dies dazu führen kann, dass der Genpool schrumpft." Haie würden in diesem Fall öfter Inzest betreiben, was zu Missbildungen führen könnte.

Forscher berichteten zudem, dass die Tiere bisher nur selten das Jugendalter überlebten. Beide Köpfe sind mit eigenen Gehirnen ausgestattet, was oft zu Rivalitäten, vor allem bei der Nahrungssuche, führe.

Titelfoto: Montage: 123RF/Heri Mardinal, Screenshot/Twitter/akshay_journo

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