Scheuer Siam-Kater streunte zwei Jahre lang durch fremden Garten

Bergheim – Über zwei Jahre lang war der Siam-Kater "Opi" auf sich alleine gestellt. Jetzt muss er im Tierheim Bergheim lernen, seine Scheuheit abzulegen, doch bis dahin ist es noch ein langer Weg.

Siam-Kater "Opi" macht einen Buckel. Er muss sich erst noch an sein neues Umfeld im Tierheim Bergheim gewöhnen.
Siam-Kater "Opi" macht einen Buckel. Er muss sich erst noch an sein neues Umfeld im Tierheim Bergheim gewöhnen.  © Montage: Instagram/Screenshot/Tierheim Bergheim

Schüchtern steht Opi vor dem Fenster, krümmt den Buckel und beobachtet seine Umgebung mit argwöhnischem Blick. Die betagte Samtpfote ist es nicht gewohnt, von Menschen umgeben zu sein.

Seine neuen Betreuer nehmen sein abwehrendes Verhalten unter dem Instagram-Video mit Humor: "Unser Siam Opa war auf der Schauspielschule und hat dort neben Ausdruckstanz auch Buckel machen studiert. Applaus für seine 1A Vorführung."

Was genau Opi alles erleben musste, bevor er in ihrer Obhut landete, ist für die Pfleger ein Rätsel. Ein richtiges Zuhause scheint er jedenfalls nicht gehabt zu haben, bis ein Mann ihn als Fundtier im Heim ablieferte.

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Zuvor hatte der Gartenbesitzer über zwei Jahre lang beobachtet, wie der Siam-Kater über sein Grundstück tigerte. Ihn einzufangen gestaltete sich dabei als echte Herausforderung, immerhin ist Opi scheu und sehr flink.

Erst mit einer Falle ließ sich der Vierbeiner erwischen und ins Katzenhaus vom Tierheim Bergheim bringen, wo ein Arzt Überraschendes feststellte.

Das Tierheim Bergheim zeigt den buckeligen Streuner im Video

Kater Opi war nicht kastriert und leidet unter "Katzen-AIDS"

So war Opi nicht kastriert, ein Versäumnis, das dringend nachgeholt werden musste. Außerdem stellten die Tiermediziner fest, dass der Streuner FIV-positiv ist. Dabei handelt es sich um eine Krankheit, die dem menschlichen HIV ähnelt und deshalb auch als "Katzen-AIDS" bezeichnet wird.

Trotz des Virus' und seines schon höheren Alters hat Opi neben Buckel machen noch recht beeindruckende Kunststücke auf Lager, wie seine Pfleger verraten. Ein Gehegezaun von zwei Metern Höhe sei kein Problem für ihn.

Wegen seiner einsamen Vergangenheit ist der Kater jedoch noch nicht zugänglich und lässt sich nicht anfassen. "Er wird noch einige Zeit brauchen, bis er auftaut." Am liebsten würde er das bei neuen Besitzern tun, die bereits eine andere Katze zu Hause haben, mit der er sich anfreunden kann.

Wer Interesse daran hat, Opi kennenzulernen, kann sich auf der Webseite des Tierheims Bergheim informieren und per Mail Kontakt zu den Mitarbeitern aufnehmen.

Titelfoto: Montage: Instagram/Screenshot/Tierheim Bergheim

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