Schüler verkauft winzige Katzenbabys im Auftrag seiner Eltern

Köln/Berlin – Es gibt Dinge, die sogar eine hartgesottene Tierschützerin noch erschüttern können. So etwa, wenn ein Schüler im Auftrag seiner Eltern viel zu junge Katzenbabys auf illegalem Wege verkauft. Genau so einen Fall hat eine RTL-Reportage nun ans Licht gebracht.

In Corona-Zeiten boomt der illegale Katzenhandel in Deutschland.
In Corona-Zeiten boomt der illegale Katzenhandel in Deutschland.  © 123RF/evdoha

Als sogenannte Katzen-Mafia werden Händler bezeichnet, die Jungtiere meist aus dem Ausland holen und in Deutschland unter Bedingungen verkaufen, die gegen das Tierschutzgesetz verstoßen.

Besonders in Corona-Zeiten boomt der illegale Handel mit Kitten, die im Internet über Anzeigen zum Verkauf angeboten werden. In einem RTL-Bericht geht PETA-Mitarbeiterin Jana Hoger solch einem Angebot nach.

Bei einem Katzenbaby, das 250 Euro kosten soll, wird sie sofort stutzig. Das Kitten sieht nämlich noch viel zu klein aus, um schon von seiner Mutter getrennt zu werden. Das darf laut Gesetz eigentlich erst nach drei Monaten passieren.

Katze empört, als sie bemerkt, was ihr Herrchen unten auf der Straße macht
Katzen Katze empört, als sie bemerkt, was ihr Herrchen unten auf der Straße macht

Hoger vereinbart einen Termin mit den Händlern und erlebt bei ihrer Ankunft eine heftige Überraschung.

So handelt es sich bei dem Treffpunkt in Berlin-Neukölln um eine Art Bauruine, in dessen Innenhof ein Kind auf sie wartet - das winzige Kitten aus der Anzeige im Arm.

Junge verrät sich: Kätzchen ist noch viel zu jung zum Verkauf

Die illegal verkauften Kätzchen sind oftmals noch viel zu jung, wenn sie von ihrer Mutter getrennt werden.
Die illegal verkauften Kätzchen sind oftmals noch viel zu jung, wenn sie von ihrer Mutter getrennt werden.  © 123RF/evdoha

Hoger geht zum Schein auf den Schüler ein und erkundigt sich nach dem Alter des Kätzchens. Das Gedankenprotokoll liefert verräterische Details. So soll der Junge zunächst mit "einen Monat" geantwortet haben, nur um sich dann selbst zu korrigieren: "Äh, ich meine zwölf Wochen."

Die erfahrene Tierschützerin untersucht daraufhin die Zähne der Mieze, die Aussagen über das wahre Alter zulassen. Mit eindeutigem Ergebnis: So sei das Fellknäuel höchsten vier Wochen alt und damit noch viel zu jung, um im Netz verscherbelt zu werden, erklärt Hoger.

Weiter stellt sich laut RTL-Bericht heraus, dass der Junge offenbar regelmäßig Kitten verkauft - im Auftrag seiner Eltern. Im Gegenzug erhalte er eine Art Provision in Höhe von 15 Euro pro verkauftem Tier.

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"Sowas habe ich noch nie erlebt, wirklich", ist die PETA-Mitarbeiterin fassungslos. Sie sieht dringenden Handlungsbedarf, genau wie die Polizei, die wenig später anrückt, und die Kätzchen in ein Tierheim bringt.

Dort müssen die Kleinen nun erst einmal aufgepäppelt werden. "Die hatten den ganzen Tag nichts zu essen und brauchen jetzt ganz dringend Hilfe", sagt Hoger, die sich darüber bewusst ist, dass es sich bei diesem Fall leider nur um die Spitze des Eisbergs handelt.

Titelfoto: Montage: 123rf/evdoha

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