Putteville (Frankreich) - Normalerweise erwartet man bei einem Goldfisch einen zierlichen, orangen Wasserbewohner. Nichts, was es wert wäre, geangelt zu werden. Doch was der Brite Andy Hackett jetzt aus einem französischen See zog, sprengte jegliche Vorstellungskraft.

"Ich wusste, dass es ein großer Fisch war, als er meinen Köder nahm und mit ihm von einer Seite zur anderen und auf und ab ging", so der Angler gegenüber der britischen Daily Mail. "Dann kam er 30 oder 40 Meter vor mir an die Oberfläche und ich sah, dass er orange war."

Mit viel Geduld gelang es ihm nach 25 Minuten schließlich, den riesigen Goldfisch aus dem See zu ziehen. "Es war genial, ihn zu fangen, aber es war auch pures Glück", erinnerte er sich im Nachhinein.

Das gigantische, orangefarbene Exemplar bekam den treffenden Spitznamen "Carrot" (Deutsch: Karotte) und brachte stolze 30,5 Kilogramm auf die Waage. Die meisten von Carrots Artgenossen sind eher grau oder bräunlich, weshalb die schillernde Fischdame bei Anglern umso begehrter ist.

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Das mittlerweile schon 20-jährige Karpfen-Weibchen ist jedoch gar kein Goldfisch im eigentlichen Sinne, sondern eine Kreuzung aus Leder- und Koi-Karpfen.

Die Tiere wurden extra von der Fischerei "Bluewater Lakes" in die Seen integriert, "um den Anglern etwas Neues zu bieten", so der Besitzer, Jason Cowler, gegenüber USA Today.

"Seitdem ist sie gewachsen und gewachsen, aber sie kommt nicht oft heraus", sagte er. "Sie ist sehr schwer zu fangen."

Mit seinen 30 Kilogramm ist der fantafarbene Riesenkarpfen etwa 13 Kilogramm schwerer als der vermeintlich größte Goldfisch der Welt, der 2019 von dem Amerikaner Jason Fugate im US-Bundesstaat Minnesota gefangen wurde.

Außerdem ist das Tier doppelt so groß wie ein 15 Kilo schwerer, orangefarbener Koi-Karpfen, den der Italiener Raphael Biagini 2010 in Südfrankreich fing.

Inwieweit diese Maßstäbe jedoch sinnvoll sind, ist fraglich. Schließlich ist Carrot im grundlegenden Sinne weder ein Goldfisch noch ein Koi-Karpfen.

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Eine verrückte Tatsache steht jedoch fest: Carrot ist nicht der größte Bewohner des französischen Sees!

Seit Andy Hacketts Rekord-Fang konnten zwei andere Angler ebenfalls gigantische Exemplare fangen: eine 39 Kilogramm schwere Fischdame namens "Peaches" (Deutsch: Pfirsiche) und ein riesiges, 42 Kilogramm schweres Weibchen mit dem ulkigen Namen "Miggsys".

Die "Bluewater Lakes" in der französischen Region Champagne gilt als die beste Karpfenfischerei des Landes. Sie ist so beliebt, dass Gäste teilweise Jahre im Voraus buchen müssen.

Nach dem Fang folgt für das Fischweibchen allerdings nicht der Tod! Ganz im Gegenteil: In einem Facebook-Video zeigt Angler Andy Hackett, wie er "Carrot" vorsichtig wieder ins Wasser hinablässt. Kurz darauf windet sich der Karpfen aus seiner Schräglage und verschwindet im trüben Wasser.

"Es wird nie langweilig, sie zurückkehren zu sehen", schreibt die Fischerei unter das Video. Anschließend feierte der Brite seinen farbenfrohen Fang gebührend mit einer heißen Tasse Tee.