Ukraine-Krieg: Kiew hat von Israel Patriot-System erhalten

Ukraine - Abermals hat Russland die Ukraine mit nächtlichen Drohnen- und Raketenangriffen terrorisiert.

Nach dem Russen.Angriff auf ein Wohnhaus in Kiew: Ein Notfallseelsorger betreut eine verängstigte Frau  © DSNS Ukraine

Das Militär des Landes hat die Hauptstadt Kiew in der Nacht ukrainischen Angaben zufolge erneut massiv angegriffen. Mindestens drei Menschen kamen den ersten Informationen nach ums Leben.

Ein fünfstöckiges Wohnhaus stürzte teils ein. Auch aus anderen Städten wurden Angriffe gemeldet.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

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28. September, 11.52 Uhr: Ukraine hat von Israel Patriot-Luftabwehrsystem erhalten

Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj ein Patriot-Luftabwehrsystem von Israel erhalten.

Das System sei bereits seit einem Monat im Land in Betrieb, sagte Selenskyj am Samstag bei einer Pressekonferenz und fügte an: "Wir werden zwei Patriot-Systeme im Herbst erhalten."

Der Staatschef machte keine Angaben dazu, ob sein Land die Systeme von Israel gekauft oder kostenlos erhalten hat. Selenskyj fügte lediglich an: "Wir nehmen alles. Mehr werde ich zum Thema Patriot nicht sagen."

Im April hatte die "New York Times" unter Berufung auf US-Regierungskreise berichtet, dass ein in Israel stationiertes Patriot-System erneuert und danach in die Ukraine geschickt werden solle. Demnach plante die israelische Luftwaffe die Anschaffung eines Systems neuerer Bauart.

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Israel hat der Ukraine offenbar ein Patriot-Luftabwehrsystem überlassen. (Archivbild)  © Photo by JACK GUEZ / AFP

28. September, 8.16 Uhr: Tote und Verletzte in Kiew durch russische Luftangriffe

Infolge massiver russischer Angriffe mit Drohnen und Raketen sind in der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach vorläufigen Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden.

Weitere zehn wurden verletzt, wie der Chef der Militärverwaltung der Hauptstadt, Tymur Tkatschenko, bei Telegram mitteilte. In sechs von zehn Stadtbezirken wurden der Stadtverwaltung zufolge Schäden registriert. Mehrere Brände brachen aus; Rauchwolken waren weithin über der Dreimillionenstadt zu sehen.

Sehen so militärische Ziele aus? In der Nacht zum Sonntag haben die Russen diesen Straßenzug in Kiew in Schutt und Asche gelegt.  © DSNS Kiew

27. September, 20.49 Uhr: Russischer Außenminister poltert: Deutschland will wie unter Hitler Europa unterjochen

Russlands Außenminister Sergej Lawrow (75) hat Deutschland Eroberungspläne wie zu Zeiten des Nationalsozialismus unterstellt.

In Deutschland laufe eine Militarisierung und Re-Nazifierung, sagte Lawrow bei einer Pressekonferenz am Rande der UN-Generalversammlung. Weshalb geschehe das? "Wahrscheinlich mit dem gleichen Ziel, das (Adolf) Hitler hatte: ganz Europa zu unterjochen", sagte der 75-Jährige. Während Hitler dabei versucht habe, der Sowjetunion eine strategische Niederlage zuzufügen, versuche das moderne Deutschland dies nun mit Russland.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow (75) holt die Nazi-Keule gegen Deutschland heraus.  © Kay Nietfeld/dpa

27. September, 18.38 Uhr: Russland schickte laut Selenskyj 92 Drohnen Richtung Polen

Russland hat bei der Verletzung des polnischen Luftraums vor rund zwei Wochen nach Angaben aus Kiew deutlich mehr Drohnen geschickt als bislang bekannt.

"Richtung Polen sind 92 Drohnen geflogen", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) bei einer Pressekonferenz. Die Ukraine habe den Großteil davon abgeschossen, so dass nur 19 Drohnen in Polen angekommen seien.

Nach Angaben Selenskyjs ist Europa derzeit nicht in der Lage, russische Drohnenangriffe im Ernstfall abzuwehren. Die Ukraine sei aber bereit zu helfen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) will Polen vor deutlich mehr Drohnen bewahrt haben.  © Kay Nietfeld/dpa

27. September, 11.30 Uhr: Wieder Drohnen-Alarm in Dänemark

In Dänemark ist erneut mindestens eine Drohne über einem Flugfeld gesichtet worden. Betroffen war der Nachrichtenagentur Ritzau zufolge diesmal der Militärstützpunkt Karup, der größte des Landes.

"Eine oder zwei Drohnen" seien gesichtet worden, sagte ein Sicherheitssprecher. Der Luftraum über dem Gebiet sei zwar zeitweise auch für den zivilen Flugverkehr gesperrt worden, signifikante Auswirkungen hatte das den Angaben zufolge aber nicht. Der Zwischenfall ereignete sich bereits am Freitagabend, öffentlich wurde die Sichtung am Samstag.

Ob ein Zusammenhang zu den Drohnensichtungen der vergangenen Tage besteht, ist offen.

Die Sichtung mehrerer größerer Drohnen hatte am Montagabend zur stundenlangen Vollsperrung des Hauptstadtflughafens Kopenhagen geführt. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag waren weitere, kleinere Flughäfen betroffen - alle in Jütland nahe der deutschen Grenze. In dieser Region liegt auch die Militärbasis Karup.

Die dänischen Behörden haben bislang keine Informationen veröffentlicht, die Aufschluss darüber geben, wer genau für die Drohnenflüge verantwortlich sein könnte. Die Regierung spricht von einem "hybriden Angriff". Die Ermittler gehen von einem professionellen Akteur mit den nötigen Fähigkeiten aus, der damit Unruhe in dem Nato-Land stiften will. Russland hatte in einer Mitteilung seiner Botschaft in Dänemark Vermutungen zurückgewiesen, für die Vorfälle verantwortlich zu sein.

Eine mobile Radaranlage ist auf dem dänischen Militärgelände in Amager zu sehen. (Archivfoto)  © Steven Knap/Ritzau Scanpix Foto/AP/dpa

27. September, 7.38 Uhr: Drohnenvorfälle an ukrainisch-ungarischer Grenze

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beklagt Vorfälle mit Drohnen entlang der ukrainisch-ungarischen Grenze.

"Die ukrainischen Streitkräfte haben Verletzungen unseres Luftraums durch Aufklärungsdrohnen registriert, die wahrscheinlich aus Ungarn stammen", schrieb Selenskyj nach einem Militär-Briefing auf der Plattform X.

Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Olexij Syrskyj, habe über die jüngsten Drohnenvorfälle berichtet.

Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó reagierte spöttisch. Der ukrainische Präsident verliere aufgrund "seiner anti-ungarischen Obsession" zunehmend den Verstand, schrieb Szijjártó ebenfalls auf X. "Er beginnt nun, Dinge zu sehen, die gar nicht existieren."

27. September, 7.22 Uhr: Moskau setzt vermehrt auf Angriffe mit sehr kleinen Kampftrupps

In seinem Krieg gegen die Ukraine setzt Russland nach Angaben aus Kiew vermehrt eine neue Taktik aus vielen Angriffen sehr kleiner Kampftrupps ein.

"Seit Anfang Sommer hat sich die Taktik des Feindes verändert", sagte der ukrainische Armeechef Oleksandr Syrsky vor einer Gruppe von Journalisten, darunter der Nachrichtenagentur AFP.

Die neue Kampfstrategie an der Ostfront besteht laut Syrsky darin, "eine große Zahl kleiner Kampfgruppen" aus vier bis sechs Soldaten loszuschicken, die möglichst weit vordringen. Damit sollten die ukrainische Logistik "gelähmt" und Territorien mit geringem personellen Aufwand eingenommen werden.

Der russischen Armee geht es laut Syrsky außerdem darum, ihre Präsenz zu demonstrieren und Gebiete für sich zu beanspruchen, selbst wenn sich dort nur wenige russische Soldaten befinden.

Russland soll seine Taktik geändert haben. Statt großen Verbänden schickt der Kreml nun kleinere Kampfgruppen.  © Russisches Verteidigungsministerium

27. September, 7.14 Uhr: EU treibt Aufbau von "Drohnenwall" voran

Nach mehreren russischen Luftraumverletzungen in osteuropäischen EU-Ländern und zahlreichen Vorfällen mit Drohnen in Dänemark treibt die EU den Aufbau eines Abwehrsystems gegen unbemannte Luftfahrzeuge voran.

Ein sogenannter "Drohnenwall" habe "unmittelbare Priorität" beim Schutz der EU-Ostflanke, sagte EU-Verteidigungskommissar Andrius Kubilius am Freitag.

Das Projekt beinhalte den Aufbau "fortschrittlicher Erkennungs-, Verfolgungs- und Abfangfunktionen", sagte Kubilius bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem finnischen Verteidigungsminister Antti Häkkänen. Aktuell fehle es an einem "wirksamen Erkennungssystem" für Drohnen. Die Schaffung eines solchen Systems sei daher "vorrangig", betonte er.

Der "Drohnenwall" sei Teil eines größeren Projekts zur EU-Ostflankenüberwachung, das auch Bodenverteidigungssysteme, maritime Sicherheit für die Ostsee und das Schwarze Meer sowie satellitengestützte Lageerfassung beinhalte.

26. September, 22.35 Uhr: Kreml kritisiert Abschussdrohungen der Nato

Der Kreml hat die von der Nato zur Schau gestellte Bereitschaft kritisiert, bei einer Luftraumverletzung gegebenenfalls russische Flugzeuge abzuschießen.

Die Stimmung in Europa heize sich von selbst immer mehr auf, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow im russischen Staatsfernsehen. "Erklärungen, dass man russische Flugzeuge abschießen müsse, sind zumindest leichtsinnig, verantwortungslos und natürlich wegen ihrer Folgen gefährlich", sagte er.

Einmal mehr wies er die Vorwürfe zurück, dass Russland den estnischen Luftraum verletzt habe. Dafür gebe es überhaupt keine Beweise, sagte er. Er warf seinerseits dem Westen Eskalation vor.

26. September, 16.25 Uhr: Russische Wirtschaft gerät in die Zwickmühle

Die Warnzeichen für die russische Volkswirtschaft werden größer. Selbst hochrangige Regierungsmitglieder warnen vor einem deutlichen Rückgang der Wachstumszahlen.

Nun muss das Kabinett auch noch in einer überraschenden Mehrwertsteuererhöhung das Volk zur Kasse bitten, um die enormen Kriegsausgaben zu decken.

Selbst der sonst dem Kreml so wohlgesonnene US-Präsident Donald Trump hat Russland zuletzt mit Blick auf dessen Wirtschaft als "Papiertiger" bezeichnet. Wladimir Putin und Russland steckten in großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social.

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