Ukraine-Krieg: Kampfjets stoppen russischen Aufklärer über Ostsee

Ukraine - Die Ukraine hat über Monate russische Anlagen der russischen Ölindustrie attackiert. Doch immer mehr zielt sie auch auf die Strom- und Wärmeversorgung beim Gegner.

Ein ukrainischer Soldat bereitet den Start der Langstreckendrohne An-196 Ljutyj vor. (Archivbild)
Ein ukrainischer Soldat bereitet den Start der Langstreckendrohne An-196 Ljutyj vor. (Archivbild)  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

Ein ukrainischer Drohnenangriff hat nach russischen Behördenangaben das Heizkraftwerk der Stadt Orjol beschädigt.

Der Gouverneur der Region, Andrej Klytschkow, sprach auf Telegram davon, dass Teile einer abgefangenen Drohne auf die Anlage gestürzt seien.

Die Folgen waren seinen Angaben nach Stromausfälle und Probleme mit der Fernwärme in einigen Teilen der Stadt etwa 400 Kilometer südwestlich von Moskau.

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31. Oktober, 16.38 Uhr: 160 russische Ölanlagen angegriffen

Die Ukraine hat nach Angaben von Geheimdienstchef Wassyl Maljuk (43) seit Jahresbeginn etwa 160 Raffinerien, Pumpstationen und andere Anlagen der russischen Ölindustrie angegriffen.

Im September und Oktober seien es 20 Anlagen gewesen, sagte der Leiter des Geheimdienstes SBU in Kiew. "Darunter sind sechs Ölraffinerien, zwei Ölterminals, drei Öldepots und neun Ölpumpstationen", wurde Maljuk von der Nachrichtenagentur Interfax Ukraina zitiert.

31. Oktober, 16.35 Uhr: Kampfjets stoppen russischen Aufklärer über Ostsee

Zum dritten Mal innerhalb dieser Woche haben Kampfjets der polnischen Luftwaffe ein russisches Aufklärungsflugzeug über der Ostsee abgefangen.

Die Maschine vom Typ Iljuschin IL-20 sei am Freitagmorgen von zwei polnischen Kampfjets vom Typ MiG-29 eskortiert worden, teilte das Oberkommando der polnischen Streitkräfte auf der Plattform X mit. Dazu postete es eine Aufnahme von der Maschine über dem Meer.

In der Mitteilung hieß es weiter, der russische Aufklärer sei in internationalen Luftraum ohne Flugplan und mit ausgeschaltetem Transponder unterwegs gewesen. Die IL-20 sei damit ein Sicherheitsrisiko für den Flugverkehr in der Region gewesen. "Die polnischen Piloten haben das fremde Flugzeug abgefangen und identifiziert, dann wurde es gemäß dem Nato-Verfahren eskortiert." Der Luftraum über Polen wurde demnach nicht verletzt.

Ein russisches Aufklärungsflugzeug vom Typ Il-20. (Archivfoto)
Ein russisches Aufklärungsflugzeug vom Typ Il-20. (Archivfoto)  © Maxim Kuzovkov/epa Tass/dpa

31. Oktober, 8.40 Uhr: Drohnen treffen Heizkraftwerk in Russland

Ein ukrainischer Drohnenangriff hat nach russischen Behördenangaben das Heizkraftwerk der Stadt Orjol beschädigt.

Der Gouverneur der Region, Andrej Klytschkow, sprach auf Telegram davon, dass Teile einer abgefangenen Drohne auf die Anlage gestürzt seien. Die Folgen waren seinen Angaben nach Stromausfälle und Probleme mit der Fernwärme in einigen Teilen der Stadt etwa 400 Kilometer südwestlich von Moskau.

Der russische Telegramkanal Astra berichtete zudem von ukrainischen Angriffen auf ein Umspannwerk in der Stadt Wladimir und eine Raffinerie bei Jaroslawl an der Wolga. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, in der Nacht seien 130 ukrainische Drohnen über russischem Gebiet abgefangen worden. Solche Militärangaben sind nicht im Detail überprüfbar, sie lassen aber Rückschlüsse auf das Ausmaß der Angriffe zu.

30. Oktober, 20.57 Uhr: Selenskyj lobt Sanktionen und beklagt neuen Angriff

Russland hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) mit Bomben eine weiteres Kraftwerk in der Ukraine attackiert.

Getroffen worden sei das Wärmekraftwerk in Slowjansk, der größten noch unter Kiews Kontrolle stehenden Stadt im Gebiet Donezk, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Leider sind auch zwei Menschen ums Leben gekommen", zudem gebe es Verletzte, teilte er mit. Der Angriff folgte einer der schwersten Kriegsnächte für die Ukraine mit zahlreichen Einschlägen in Energieobjekten.

Selenskyj sprach angesichts der gezielten Angriffe auf zivile Infrastruktur von Terror, auf den die Welt reagieren müsse. Als Beispiel für eine solche Reaktion führte er jüngste Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne an. Diese hätten einen deutlichen Effekt gezeigt.

Für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) ist kein Frieden in Sicht.
Für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) ist kein Frieden in Sicht.  © Aaron Chown/Pool PA/AP/dpa

30. Oktober, 16.26 Uhr: Armeechef Syrskyj an Ostfront bei gefährdeter Stadt Pokrowsk

Der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj hat russischen Angaben über eine Einkesselung der bedrängten Stadt Pokrowsk im Donbass widersprochen.

Der General besuchte nach eigenen Angaben den Frontabschnitt im Osten und sprach mit den Kommandeuren der dort eingesetzten Truppen. Nach mehr als einem Jahr andauernder Angriffe sind russische Soldaten mittlerweile von Süden in die Bergbaustadt Pokrowsk eingedrungen; gefährdet ist auch die Nachbarstadt Myrnohrad.

"Die Situation ist komplex, aber die Behauptungen der russischen Propaganda, dass die Verteidigungskräfte der Ukraine in Pokrowsk (...) "blockiert" seien, entsprechen nicht der Realität", schrieb Syrskyj auf Facebook.

30. Oktober, 13.33 Uhr: Polens Luftwaffe fängt erneut russischen Aufklärer ab

Kampfjets der polnischen Luftwaffe haben erneut ein russisches Aufklärungsflugzeug über der Ostsee abgefangen.

Die Maschine vom Typ Iljuschin IL-20 sei am Donnerstagmorgen von zwei polnischen Kampfjets vom Typ MiG-29 eskortiert worden, sagte Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz in Kartuzy bei Danzig. Polens Luftraum sei dabei nicht verletzt worden.

30. Oktober, 10.11 Uhr: Mehrere Verletzte in Saporischschja nach russischem Angriff

Bei neuen russischen Angriffen mit Drohnen und Raketen sind in der südukrainischen Stadt Saporischschja nach Behördenangaben mindestens 15 Menschen verletzt worden.

Ärzte kümmerten sich um die Verletzten, teilte der Gouverneur des Gebiets, Iwan Fedorow, bei Telegram mit. "Die Besatzer haben mindestens 20 Drohnen und 8 Raketen auf Saporischschja gefeuert. Mehrere Stockwerke eines Wohnheims sind zerstört", teilte Fedorow mit.

Saporischschja: Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in ein Wohnheim arbeiten Rettungskräfte am Schauplatz.
Saporischschja: Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in ein Wohnheim arbeiten Rettungskräfte am Schauplatz.  © Kateryna Klochko/AP/dpa

30. Oktober, 7.57 Uhr: Deutsche Ukraine-Hilfe - Entwicklungsministerin in Kiew

Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (35, SPD) ist zu politischen Gesprächen über weitere deutsche Unterstützung für die Ukraine in Kiew.

Die SPD-Politikerin plant, auch über den Zivilschutz in dem Land und Hilfen für die Bevölkerung zu informieren, wie das Ministerium mitteilte.

30. Oktober, 7.43 Uhr: Trump - China arbeitet mit uns an Kriegsende

China und die USA wollen nach Worten von US-Präsident Donald Trump (79) für ein Ende im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zusammenarbeiten.

"Wir haben lange darüber gesprochen", sagte Trump nach dem Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping (72) im südkoreanischen Busan. "Wir werden beide zusammenarbeiten, um zu sehen, ob wir etwas schaffen", erklärte er auf dem Rückflug nach Washington.

US-Präsident Donald Trump (79, l.) und der chinesische Präsident Xi Jinping (72) geben sich nach ihrem Treffen auf dem Gimhae International Airport Jinping (Südkorea) die Hand.
US-Präsident Donald Trump (79, l.) und der chinesische Präsident Xi Jinping (72) geben sich nach ihrem Treffen auf dem Gimhae International Airport Jinping (Südkorea) die Hand.  © Mark Schiefelbein/AP/dpa

30. Oktober, 6.59 Uhr: Prozess um Anschlag auf Krimbrücke - Lebenslänglich gefordert

Die Staatsanwaltschaft hat lebenslange Haft für acht Angeklagte wegen des Sprengstoffanschlags im Oktober 2022 auf die Brücke vom russischen Festland zur Halbinsel Krim gefordert.

Der ukrainische Geheimdienst SBU hatte die Sprengung nach eigenen Angaben organisiert, um den Nachschub des russischen Militärs zu behindern. Moskau nutzt die bereits 2014 annektierte Krim als wichtige Route für die Versorgung seiner Truppen in seinem Krieg gegen die Ukraine. Die Angeklagten bestreiten vor dem Militärgericht in der russischen Stadt Rostow am Don ihre Schuld.

Oktober 2022: Flammen und Rauch steigen von der Krim-Brücke auf, die das russische Festland und die Halbinsel Krim über die Straße von Kertsch verbindet. (Archivfoto)
Oktober 2022: Flammen und Rauch steigen von der Krim-Brücke auf, die das russische Festland und die Halbinsel Krim über die Straße von Kertsch verbindet. (Archivfoto)  © Uncredited/AP/dpa

29. Oktober, 19.22 Uhr: Ukraine meldet neun Verletzte bei russischem Angriff auf Kinderkrankenhaus

Bei einem russischen Angriff auf ein Kinderkrankenhaus im Süden der Ukraine sind nach Behördenangaben neun Menschen verletzt worden, darunter vier Kinder.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete den Angriff auf die Klinik in Cherson am Mittwoch im Onlinedienst Telegram als "gezielte russische Attacke", die sich gegen Kinder und medizinisches Personal gerichtet habe. Moskau äußerte sich nicht zu dem Angriff.

Selenskyj zufolge hielten sich zum Zeitpunkt des Angriffs etwa hundert Menschen in dem Krankenhaus auf. Das jüngste der verletzten Kinder sei acht Jahre alt.

Die ukrainischen Behörden veröffentlichten nach dem Angriff Bilder von zerstörten Fenstern und Blutflecken auf dem Boden von Behandlungsräumen. Auf medizinischen Geräten und Tragen lagen Trümmer, wie die Aufnahmen zeigten.

Titelfoto: Maxim Kuzovkov/epa Tass/dpa

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