Ukraine-Krieg: Droht jetzt die nukleare Eskalation? Das sagt der Kreml dazu

Ukraine - Russland setzt seine Angriffe auf die Ukraine fort. In der Region Saporischschja soll Moskau eine Siedlung attackiert haben - mit schweren Folgen.

Teile der Region Saporischschja stehen unter heftigem Beschuss durch die Russen. (Archivbild)
Teile der Region Saporischschja stehen unter heftigem Beschuss durch die Russen. (Archivbild)  © -/Ukraine's State Criminal Executive Service/AP/dpa

Nach ukrainischen Behördenangaben wurden drei Menschen getötet. Betroffen war die Siedlung Stepnohirsk, wie Militärgouverneur Iwan Fedorow bei Telegram schreibt.

Zwei Männer im Alter von 40 und 50 Jahren und eine 58-jährige Frau seien ums Leben gekommen, Privathäuser zerstört worden.

Stepnohirsk liegt nur wenige Kilometer von der Front entfernt.

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Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

4. August, 22.20 Uhr: Zwei Tote im Gebiet Charkiw - Selenskyj besucht Front

Bei einem russischen Drohnenangriff sind in der Nähe von Wowtschansk im ostukrainischen Gebiet Charkiw zwei Menschen getötet worden.

Der Mann und die Frau seien auf einem Moped unterwegs gewesen, als sie von der Drohne getroffen wurden, teilte die Polizei des Gebiets bei Telegram mit.

Zugleich berichtete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) ebenfalls bei Telegram von seinem Frontbesuch in dem Gebiet und in der Stadt Charkiw. Dabei informierte Selenskyj unter anderem darüber, dass Russland in der Region auch Söldner aus China, Tadschikistan, Usbekistan, Pakistan und afrikanischen Ländern einsetze. Details nannte er nicht.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hielt am Montag einen Frontbesuch ab.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hielt am Montag einen Frontbesuch ab.  © Ukraine Presidency/Ukrainian Pre/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa

4. August, 18.30 Uhr: Trump will noch höhere Zölle gegen Indien verhängen

US-Präsident Donald Trump (79) will Indien im Kontext des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine mit höheren Zöllen belegen.

"Indien kauft nicht nur riesige Mengen an russischem Öl, sondern verkauft dann einen Großteil auf dem freien Markt mit hohen Gewinnen weiter", schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social. "Es ist ihnen egal, wie viele Menschen in der Ukraine durch die russische Kriegsmaschinerie getötet werden."

Deshalb werde er von Indien an die USA zu zahlende Zölle erheblich erhöhen, kündigte Trump an.

US-Präsident Donald Trump (79) kündigt höhere Zölle für Indien an.
US-Präsident Donald Trump (79) kündigt höhere Zölle für Indien an.  © Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

4. August, 17.49 Uhr: Chef der ukrainischen Energiezollbehörde suspendiert

In der immer wieder von Korruptionsskandalen erschütterten Ukraine ist der Chef der Energiezollbehörde Anatolij Komar (44) nach journalistischen Enthüllungen vom Dienst freigestellt worden.

Die Suspendierung gelte für die Zeit der Überprüfung Komars, teilte der Zoll mit. Eine entsprechende Anweisung hatte Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko (39) gegeben.

Komar soll nach Recherchen der TV-Sendung "Schemy" unweit von Kiew ein Haus im Wert von umgerechnet rund 1,4 Millionen Euro haben, das auf seinen pensionierten Schwiegervater registriert ist. Zusätzlich besitzt die Familie den Angaben zufolge mehrere Wohnungen in Kiew, fährt teure Geländewagen, und die Tochter lernt an Privatschulen auf Zypern und in Großbritannien. Komars offizielles Monatsgehalt betrage dabei nur etwas mehr als 1800 Euro.

4. August, 17.02 Uhr: Droht jetzt die nukleare Eskalation? Das sagt der Kreml dazu

Russland sieht trotz der Verlegung zweier Atom-U-Boote durch US-Präsident Donald Trump (79) keine Gefahr einer nuklearen Eskalation.

Kremlsprecher Dmitri Peskow (57) sagte, es gehe eher um eine emotionale Reaktion auf die Lage. Faktisch ändere sich nichts: "In diesem Fall ist offensichtlich, dass die amerikanischen U-Boote auch sonst militärisch in Bereitschaft sind", wurde er von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zitiert.

Trump hat als Reaktion auf Drohungen des früheren russischen Präsidenten Dmitri Medwedew (59) nach eigenen Angaben zwei Atom-U-Boote dichter an Russland beordert. Mit nuklearer Rhetorik sollten alle Seiten sehr vorsichtig sein, mahnte Peskow.

In der Führung jedes Landes gebe es unterschiedliche Meinungen zur Lage, überall gebe es sogenannte Falken, sagte der Kremlsprecher über Medwedew. Doch in Russland bestimme Präsident Wladimir Putin die Außenpolitik.

Nach der Verlegung zweier Atom-U-Boote durch die USA hat nun Kremlsprecher Dmitri Peskow (57) eine Lage-Einschätzung abgegeben.
Nach der Verlegung zweier Atom-U-Boote durch die USA hat nun Kremlsprecher Dmitri Peskow (57) eine Lage-Einschätzung abgegeben.  © Alexei Nikolsky/AP/dpa

4. August, 12.14 Uhr: Russland attackiert ukrainischen Fliegerhorst mit Kinschal-Raketen

Das russische Militär hat mit Hyperschallraketen des Typs Kinschal (Dolch) Ziele in der Ukraine angegriffen.

Mutmaßliches Ziel war einer Mitteilung der ukrainischen Luftwaffe zufolge der Militärflugplatz Starokostjantyniw in der Westukraine. Konkret bestätigt wurde das zunächst nicht.

Nach vorläufigen Angaben habe es keine Toten oder Verletzten gegeben, schrieb der Gouverneur des Gebiets Chmelnyzkyj, Serhij Tjurin, bei Telegram. In der Hauptstadt Kiew war der Schall der vorbeifliegenden Hyperschallraketen zu hören. Dreimal wurde am Montagvormittag landesweit Luftalarm ausgerufen, weil in Russland Mig-31K-Jets starteten, die Kinschals in die Luft bringen.

Am Montag sollen russische Mig-31K-Jets einen Militärflugplatz in der Ukraine mit Kinschal-Raketen angegriffen haben. (Archivbild)
Am Montag sollen russische Mig-31K-Jets einen Militärflugplatz in der Ukraine mit Kinschal-Raketen angegriffen haben. (Archivbild)  © Pavel Golovkin/AP/dpa

4. August, 6.30 Uhr: US-Gesandter laut Trump vielleicht zur Wochenmitte in Russland

US-Präsident Donald Trump (79) schickt seinen Sondergesandten Steve Witkoff (68) wohl zur Wochenmitte nach Russland.

Der 68-Jährige werde "vielleicht Mittwoch oder Donnerstag" dorthin reisen, sagte Trump vor Journalisten vor einem Rückflug nach Washington.

Das wäre dann unmittelbar vor Ablauf einer 10-Tage-Frist, die Trump dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (72) gesetzt hatte. In dieser Zeit soll eine Waffenruhe zwischen Russland und der von Moskau angegriffenen Ukraine erreicht werden. Seit Dienstag läuft die verkürzte Frist - danach will Trump Sanktionen gegen Russlands Handelspartner verhängen.

US-Sondergesandter Steve Witkoff (68, l.) soll womöglich noch in dieser Woche auf Kremlchef Wladimir Putin (72) treffen.
US-Sondergesandter Steve Witkoff (68, l.) soll womöglich noch in dieser Woche auf Kremlchef Wladimir Putin (72) treffen.  © -/Kremlin/dpa

3. August, 15.13 Uhr: Selenskyj kündigt Austausch von 1200 Kriegsgefangenen an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen neuen Austausch von 1200 Kriegsgefangenen mit Russland angekündigt.

Die Arbeit an den Listen laufe gerade, teilte Selenskyj nach einem Treffen mit dem ukrainischen Verhandlungsführer Rustem Umjerow bei Telegram mit. Russland hatte die Zahl von 1200 bereits bei den direkten Verhandlungen mit der Ukraine am 23. Juli in Istanbul genannt, die konkrete Zahl hatte Kiew an dem Tag aber nicht bestätigt.

Selenskyj sagte, dass nicht nur Soldaten, sondern auch Zivilisten ausgetauscht werden sollen. Zudem gebe es Vorbereitungen für ein neues Treffen mit der russischen Seite. Ein Datum nannte er nicht.

Menschen halten Fotos ihrer vermissten Verwandten in der Hand. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen neuen Austausch von Kriegsgefangenen angekündigt.
Menschen halten Fotos ihrer vermissten Verwandten in der Hand. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen neuen Austausch von Kriegsgefangenen angekündigt.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

3. August, 9.57 Uhr: Tote und Verletzte durch russischen Beschuss

Bei russischem Beschuss sind in den von Kiew kontrollierten Teilen der ukrainischen Gebiete Cherson und Donezk laut Behörden seit Samstag mindestens sieben Menschen getötet worden.

Es habe auch mehr als 20 Verletzte in der Zivilbevölkerung gegeben, teilten die ukrainischen Verwaltungen für die Gebiete Donezk und Cherson mit. Russland hat große Teile der Regionen besetzt.

Zwei ukrainische Soldaten stehen neben einem Schild mit der Aufschrift "Gebiet Cherson".
Zwei ukrainische Soldaten stehen neben einem Schild mit der Aufschrift "Gebiet Cherson".  © Bernat Armangue/AP/dpa

2. August, 9.56 Uhr: Großbrand in Sotschi nach ukrainischer Drohnenattacke

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Metropole Sotschi am Schwarzen Meer ist laut Behörden ein Öldepot in Flughafennähe in Brand geraten.

Trümmer einer abgeschossenen Drohne seien in ein Tanklager gestürzt und hätten das Feuer ausgelöst, teilte Gouverneur Wenjamin Kondratjew bei Telegram mit. Mehr als 100 Einsatzkräfte und 35 Löschfahrzeuge seien an der Stelle, um den Brand zu löschen.

2. August, 20.31 Uhr Schmiergeld-Skandal bei Beschaffung von Waffen aufgedeckt

In der Ukraine haben Anti-Korruptions-Kämpfer einen neuen Schmiergeld-Skandal bei der Beschaffung von Waffen für die Front aufgedeckt.

Diesmal geht es um Verträge mit Drohnenproduzenten, die zu deutlich überhöhten Preisen abgeschlossen worden seien – zum Schaden des ukrainischen Staatshaushalts, wie die Behörden in Kiew mitteilten. Es gab demnach vier Festnahmen – darunter der Parlamentsabgeordnete Olexij Kusnezow, der zur Partei Sluha Naroda (zu Deutsch: Diener des Volkes) des ukrainischen Präsidenten gehört. Die Fraktionszugehörigkeit wurde nach Parteiangaben für die Zeit der Ermittlungen auf Eis gelegt.

Titelfoto: Alexei Nikolsky/AP/dpa

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