Ukraine-Krieg: EU macht Ernst! Plan für Verbot russischer Gasimporte liegt vor

Ukraine - Bei einem folgenschweren russischen Luftangriff auf Kiew sind mindestens 14 Menschen getötet worden!

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht erneut von russischen Drohnen angegriffen worden.
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht erneut von russischen Drohnen angegriffen worden.  © Alex Babenko/AP/dpa

Die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt machte diese vorläufigen Angaben. "Die Suche nach Menschen unter Trümmern geht weiter", schrieb Verwaltungschef Timur Tkatschenko auf Telegram.

Nach einem Überblick des Innenministeriums wurden mehr als 110 Menschen verletzt.

An 27 Orten seien Brände ausgebrochen, teilte Innenminister Ihor Klymenko mit. Betroffen seien Wohnhäuser, Bildungseinrichtungen und wichtige Infrastruktureinrichtungen. Auch Bürgermeister Vitali Klitschko als Leiter der zivilen Verwaltung berichtete auf Telegram von zahlreichen Bränden. Einem Bericht des Portals "The Kyiv Independent" zufolge hörten Reporter Drohnen- und Raketengeräusche und zahlreiche Explosionen in der Stadt.

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Ukraine Kölner Musik-Star sorgt sich nach Wahl um Ukraine: "Dann macht Putin weiter"

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

17. Juni, 18.08 Uhr: Kanada kündigt bei G7-Gipfel weitere Hilfe für Ukraine an

Kanada hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) beim G7-Gipfel in den Rocky Mountains weitere Unterstützung für den Abwehrkampf gegen Russland zugesagt. Premierminister Mark Carney (60) kündigte bei einem Treffen mit Selenskyj im kanadischen Kananaskis weitere Sanktionen gegen Russland sowie zusätzliche Militärhilfe in Milliardenhöhe an.

Selenskyj dankte Carney: "Es ist wichtig für unsere Soldaten, auf dem Schlachtfeld stark zu sein, stark zu bleiben, bis Russland bereit ist für Friedensverhandlungen." Die Ukraine sei zu Friedensverhandlungen und einer bedingungslosen Waffenruhe bereit, aber dafür brauche es Druck auf Moskau.

Der kanadische Premierminister Mark Carney (60, r.) spricht mit Wolodymyr Selenskyj (47) während des G7-Gipfels in Kananaskis.
Der kanadische Premierminister Mark Carney (60, r.) spricht mit Wolodymyr Selenskyj (47) während des G7-Gipfels in Kananaskis.  © Suzanne Plunkett/Pool Reuters via AP/dpa

17. Juni, 16.05 Uhr: Neue britische Sanktionen sollen Russland "hart treffen"

Großbritannien verhängt weitere Sanktionen gegen den russischen Finanz-, Militär- und Energiesektor. Das neue Maßnahmenpaket treffe "ins Herz" der Kriegsmaschinerie des russischen Präsidenten Wladimir Putin (72), sagte der britische Premierminister Keir Starmer (62), der in Kanada beim G7-Gipfel auch über das gemeinsame Vorgehen im Ukraine-Krieg berät. Die Sanktionen würden Russland "hart treffen".

Der britischen Regierung zufolge sind auch zwei in Großbritannien lebende Männer betroffen, die "ein undurchsichtiges Netz von Briefkastenfirmen" betrieben hätten, um Elektronik im Wert von über 120 Millionen US-Dollar nach Russland zu schleusen.

Außenminister David Lammy sagte: "Mit seinen fortgesetzten Angriffen und dem unnötigen Blutvergießen ist klar, dass Putin kein Interesse am Frieden hat." Das Vereinigte Königreich und seine Verbündeten würden nicht tatenlos zusehen, wie Putins Handlungen weitere Menschenleben kosten würden.

Der britische Premierminister Keir Starmer (62).
Der britische Premierminister Keir Starmer (62).  © Suzanne Plunkett/PA Wire/dpa

17. Juni, 15.14 Uhr: EU macht ernst! Plan für Verbot russischer Gasimporte liegt vor

Die EU-Kommission hat einen Plan für einen vollständigen Stopp russischer Gasimporte vorgelegt.

Damit will die Brüsseler Behörde erreichen, dass von 2028 an kein Gas mehr aus Russland in die Staatengemeinschaft eingeführt wird.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66).
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66).  © Ansgar Haase/dpa

17. Juni, 13.49 Uhr: Nordkorea schickt Tausende Bausoldaten nach Russland

Nordkorea schickt nach russischen Angaben 1000 Minen-Entschärfer und 5000 Soldaten für Wiederaufbauarbeiten in das Gebiet Kursk nahe der Grenze zur Ukraine.

Das teilte der Sekretär des russischen nationalen Sicherheitsrats, Sergej Schoigu, nach neuen Gesprächen mit Machthaber Kim Jong Un mit. In der westrussischen Region Kursk gibt es in vielen Ortschaften nach monatelangen Kämpfen mit ukrainischen Truppen schwerste Zerstörungen. Nach Angaben aus Moskau haben Kiews Truppen auch Teile des Gebiets vermint.

17. Juni, 9.18 Uhr: Selenskyj nennt Luftangriff reinen Terror

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) fordert wegen des schweren russischen Luftangriffs auf sein Land ein energisches internationales Eingreifen gegen Moskau.

"Solche Angriffe sind purer Terrorismus. Und die ganze Welt, die USA und Europa müssen endlich als zivilisierte Gesellschaften auf Terroristen reagieren", schrieb Selenskyj im sozialen Netzwerk X. Kremlchef Wladimir Putin tue das, "weil er es sich leisten kann, den Krieg fortzusetzen".

Selenskyj hätte eigentlich heute beim G7-Gipfel in Kanada mit US-Präsident Donald Trump sprechen über weitere Sanktionen gegen Moskau und Waffenkäufe wollen. Allerdings hat Trump das Treffen der wichtigsten demokratischen Industriestaaten schon wieder verlassen.

Der ukrainische Präsident sprach von mindestens 15 Toten und 75 Verletzten landesweit durch den Angriff.
Der ukrainische Präsident sprach von mindestens 15 Toten und 75 Verletzten landesweit durch den Angriff.  © Andreas Stroh/ZUMA Press Wire/dpa

17. Juni, 7.47 Uhr: Drohnen auf Odessa

Wie die Nachrichtenagentur RBK-Ukraine meldete, gab es in der Hauptstadt Stromausfälle. Auch auf die Hafenstadt Odessa wurden zahlreiche Drohnen abgefeuert, wie es unter Berufung auf den dortigen Bürgermeister hieß.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine großangelegte russische Invasion. Kiew ist üblicherweise besser durch Flugabwehr gesichert als andere Städte des Landes. Trotzdem wird auch die Hauptstadt immer wieder von schweren Angriffen mit Drohnen oder Raketen getroffen.

17. Juni, 6.55 Uhr: Mindestens 14 Tote bei Luftangriff auf Kiew

Bei einem russischen Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind nach Angaben der städtischen Militärverwaltung mindestens 14 Menschen getötet worden.

Ersten Übersichten des Innenministeriums zufolge wurden mehr als 40 Verletzte gezählt.

Feuerwehrleute löschen einen Brand nach dem Einschlag einer Rakete in ein Wohnhaus während eines massiven russischen Raketen- und Drohnenangriffs in Kiew.
Feuerwehrleute löschen einen Brand nach dem Einschlag einer Rakete in ein Wohnhaus während eines massiven russischen Raketen- und Drohnenangriffs in Kiew.  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

17. Juni, 6.07 Uhr: Verletzte bei nächtlichem Raketenangriff auf Kiew

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht erneut von russischen Drohnen angegriffen worden. Mindestens 16 Menschen wurden dabei verletzt, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko mit.

Erst in der Nacht zuvor hatte Russland die Ukraine erneut mit zahlreichen Drohnen attackiert. Insgesamt verschoss Russland dabei ukrainischen Angaben zufolge rund 140 Drohnen und deren Imitate. Abgefangen worden seien 125, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Der Umfang der Attacke ist damit deutlich geringer als in der vergangenen Woche, als Russland in einer Nacht fast 500 Drohnen eingesetzt hatte.

Zuletzt wurde Kiew regelmäßig Ziel russischer Drohnen. Auch diese Nacht trifft es die ukrainische Hauptstadt schwer.
Zuletzt wurde Kiew regelmäßig Ziel russischer Drohnen. Auch diese Nacht trifft es die ukrainische Hauptstadt schwer.  © Alex Babenko/AP/dpa

17. Juni, 6.04 Uhr: Trump zurückhaltend zu neuen Russland-Sanktionen

US-Präsident Donald Trump (79) will Europa bei neuen Sanktionen gegen Russland den Vortritt lassen.

Die Europäer sprächen viel darüber, aber zunächst sollten sie selbst handeln, sagte Trump am Rande des G7-Gipfels in Kanada zu den europäischen Bestrebungen, den Druck auf Russland zu erhöhen. Ob die USA nachziehen würden, ließ der Republikaner einmal mehr offen. "Vergessen Sie nicht, dass Sanktionen uns eine Menge Geld kosten", betonte Trump. "Wenn ich ein Land sanktioniere, kostet das die USA eine Menge Geld." Es gehe bei der Frage nicht nur um die Unterzeichnung irgendeines Schriftstücks, sondern um Milliarden Dollar. "Sanktionen sind nicht so einfach."

16. Juni, 17.38 Uhr: Merz wünscht sich von Trump neue Russland-Sanktionen

Bundeskanzler Friedrich Merz hat US-Präsident Donald Trump aufgerufen, sich an einer neuen EU-Initiative für Russland-Sanktionen zu beteiligen.

"Ich würde mir sehr wünschen, dass sich die Vereinigten Staaten von Amerika dem anschließen und auch auf ihrer Seite entsprechende Sanktionen verhängen", sagte Merz zu Beginn des G7-Gipfels demokratischer Industriemächte in Kanada.

Er verwies dabei darauf, dass es bereits seit dem Machtwechsel in Washington im Januar keinen neuen US-Sanktionen mehr gab. "Es gelten zurzeit ausschließlich die Sanktionen, die noch unter der alten Regierung von Joe Biden beschlossen worden sind", sagte Merz, der heute Vormittag (Ortszeit) am Rande des G7-Gipfels mit Trump zu einem zweiten persönlichen Gespräch nach seinem Antrittsbesuch in Washington zusammenkommen will.

Die neue EU-Initiative für Russland zielt darauf ab, den Druck auf Russland weiter zu erhöhen, um das Land zu Verhandlungen über ein Ende des Krieges gegen die Ukraine zu bewegen. Die geplanten Sanktionen sollen dabei insbesondere den russischen Energie- und Bankensektor treffen.

Seit dem Machtwechsel in Washington gab es keine neuen US-Sanktionen gegen Russland mehr. Jetzt will Kanzler Friedrich Merz (69) den US-Präsidenten zu einem Kurswechsel bewegen.
Seit dem Machtwechsel in Washington gab es keine neuen US-Sanktionen gegen Russland mehr. Jetzt will Kanzler Friedrich Merz (69) den US-Präsidenten zu einem Kurswechsel bewegen.  © Michael Kappeler/dpa-pool/dpa

16. Juni, 16.12 Uhr: Russland fordert von Ukraine Vernichtung westlicher Waffen

Russland hat der Ukraine eine neue Bedingung für einen Frieden gestellt: die Verschrottung sämtlicher westlicher Waffen.

"Es versteht sich, dass all diese Überreste (westlicher Waffen) vernichtet werden müssen", sagte Vizeaußenminister Alexander Gruschko in einem Interview mit dem Onlineportal "Iswestija". Das solle unter internationaler Überwachung erfolgen. "Alle internationalen Algorithmen sind bekannt", fügte Gruschko hinzu.

Russland hat für die Beendigung seiner Angriffshandlungen eine Reihe von Forderungen gestellt. So beansprucht Moskau große Teile des Nachbarlandes für sich und verlangt zudem von der Ukraine einen Verzicht auf einen Nato-Beitritt.

Diesen beiden Bedingungen hat die neue US-Administration unter Präsident Donald Trump, die sich als Vermittler sieht, zumindest teilweise schon zugestimmt und entsprechenden Druck auf Kiew ausgeübt.

Die gleichzeitig von Moskau erhobenen Forderungen nach einer Verkleinerung der Streitkräfte und Waffenbeschränkungen hat die ukrainische Regierung aus Sicherheitsbedenken bisher kategorisch zurückgewiesen. Die nun erhobene Forderung nach einer Vernichtung schon erhaltener Waffen ist neu.

Russland und die Ukraine haben Friedensgespräche aufgenommen, doch jetzt verschärft Moskau seine Forderungen erneut.
Russland und die Ukraine haben Friedensgespräche aufgenommen, doch jetzt verschärft Moskau seine Forderungen erneut.  © Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin via AP/dpa

16. Juni, 14.23 Uhr: Erneut Verletzte in Kiew nach russischem Drohnenangriff

Bei nächtlichen Drohnenangriffen Russlands sind in der ukrainischen Hauptstadt Kiew und im Umland mehrere Menschen verletzt worden.

Zwei Menschen seien ins Krankenhaus eingeliefert, eine Frau aber zur ambulanten Behandlung später wieder entlassen worden, teilte der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko (53) auf Telegram mit. Nach Angaben der Militärverwaltung Kiews wurde das zweite Opfer, ein 2004 geborener Mann, schwer verletzt. Bei den Drohneneinschlägen seien Wohnhäuser und Kioske beschädigt worden.

Titelfoto: Ansgar Haase/dpa

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