Ukraine-Krieg: Toter nach russischem Drohnenangriff auf Dnipro

Ukraine - Durch einen Drohnenangriff ist eine vierköpfige Familie im nordostukrainischen Gebiet Sumy getötet worden.

Nachdem ihr Viertel durch russischen Beschuss in Schutt und Asche gelegt wurde, räumen Anwohner in Kiew die Straße frei.  © ROMAN PILIPEY / AFP

Die Eltern und ihre vier und sechs Jahre alten Kinder seien tot aus den Trümmern ihres Hauses geborgen worden, teilte Militärgouverneur Oleh Hryhorow auf Telegram mit. Getroffen wurde das Dorf Tschernetschtschyna im Süden des Gebietes Sumy.

Der Luftalarm wegen russischer Drohnen dauerte im Norden der Ukraine bis in den Morgen an. Die ukrainische Luftwaffe berichtete, dass die russische Armee über Nacht 65 Kampfdrohnen verschiedener Typen eingesetzt habe.

Davon seien 46 Drohnen ausgeschaltet worden. An 6 Orten habe es aber Einschläge durch 19 Drohnen gegeben.

Ukraine Aus 4000 Metern getroffen: Ukrainischem Scharfschützen soll Rekord-Schuss gelungen sein

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30. September, 17.39 Uhr: Toter nach russischem Drohnenangriff auf Dnipro

In der südostukrainischen Industriestadt Dnipro ist ein Zivilist bei einem russischen Drohnenangriff getötet worden.

"Ein dreister Drohnenschlag - tagsüber, auf zivile Infrastruktur", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Er verlangte erneut stärkere Sanktionen der Weltgemeinschaft gegen Russland. Nach Angaben des Gouverneurs des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, wurden 15 weitere Menschen verletzt. 13 mussten in Krankenhäusern behandelt werden.

Auf den in den sozialen Netzwerken und ukrainischen Medien kursierenden Videos sind ein brennendes Wohnhaus und mehrere ausgebrannte Autos in einer belebten Straße zu sehen.

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In der südostukrainischen Industriestadt Dnipro wurde ein Zivilist bei einem Drohnenangriff getötet.  © Uncredited/Dnipro Regional Administration/AP/dpa

30. September, 8.36 Uhr: Familie mit zwei Kindern bei russischem Drohnenangriff getötet

Durch einen Drohnenangriff im Gebiet Sumy im Nordosten der Ukraine verlor eine vierköpfige Familie ihr Leben.

Die Eltern und ihre vier und sechs Jahre alten Kinder seien tot aus den Trümmern ihres Hauses geborgen worden, teilte Militärgouverneur Oleh Hryhorow auf Telegram mit. Getroffen wurde das Dorf Tschernetschtschyna im Süden des Gebietes Sumy.

Bei einem Drohnenangriff im nordostukrainischen Gebiet Sumy kam eine vierköpfige Familie ums Leben. (Archivbild)  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

29. September, 22.04 Uhr: Merz: "Wir sind nicht mehr im Frieden"

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) hat sich zu der Frage geäußert, wie hoch er die Kriegsgefahr für Deutschland einschätzt.

"Ich will's mal mit einem Satz sagen, der vielleicht auf den ersten Blick ein bisschen schockierend ist, aber ich mein ihn genau, wie ich ihn sage: Wir sind nicht im Krieg, aber wir sind auch nicht mehr im Frieden", sagte er beim "Ständehaus-Treff" der Rheinischen Post in Düsseldorf. Man lebe in einer Zeit grundlegender Verschiebungen: Die regelbasierte Weltordnung werde durch pure Machtpolitik abgelöst. Das gehe einher mit dem Einsatz militärischer Mittel. "Wir sind in einer völlig anderen Welt", folgerte Merz.

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) sieht Deutschland nicht mehr im Frieden.  © Christoph Reichwein/dpa

29. September, 21.21 Uhr: Selenskyj erklärt mehr als 170 Quadratkilometer für befreit

Bei Gegenangriffen hat die ukrainische Armee bei Dobropillja in der Ostukraine nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) mehr als 170 Quadratkilometer Territorium zurückerobert.

"Zu Beginn des heutigen Tages gelang es unseren Kräften, mehr als 174 Quadratkilometer zu befreien und über 194 Quadratkilometer wurden von russischen Saboteuren gesäubert", sagte der Staatschef in seiner abendlichen Videobotschaft.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) überrascht am Abend mit einer Erfolgsmeldung.  © Kay Nietfeld/dpa

29. September,19.57 Uhr: Laut Kiew russischer Hubschrauber mit Drohne abgeschossen

Das ukrainische Militär hat eigenen Angaben zufolge einen russischen Hubschrauber mit einer ferngesteuerten Drohne abgeschossen.

Es habe sich dabei um einen Mi-8-Helikopter gehandelt, teilte der Chef der ukrainischen Drohnentruppen, Robert Browdi, bei Telegram mit. Nach Auskunft der 59. Brigade erfolgte der Abschuss im Bereich der Ortschaft Kotljariwka im ostukrainischen Gebiet Donezk.

29. September, 15.24 Uhr: Gehen Russland die Kräfte aus? Putin lässt 135.000 Soldaten zum Wehrdienst einziehen

Der russische Präsident Wladimir Putin (72) hat per Dekret die Einberufung von 135.000 Männern zum Wehrdienst angeordnet.

Eingezogen würden die 18- bis 30-Jährigen in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember, hieß es in dem auch von der Regierungszeitung Rossijskaja Gaseta veröffentlichten Erlass. Eingesetzt werden dürfen die Rekruten in Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine erst nach dem einjährigen Wehrdienst. Sie müssen sich dann per Vertrag zum Kriegsdienst verpflichten.

Der russische Präsident Wladimir Putin (72) scheint wohl selbst auf einen noch lange andauernden Krieg hinzuarbeiten.  © Valeriy Sharifulin/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

29. September, 12.06 Uhr: Ukraine greift Moskau mit Drohnen an - zwei Tote

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf das Umland der russischen Hauptstadt Moskau sind nach Behördenangaben zwei Menschen getötet worden.

Eine 76-jährige Frau und ihr 6-jähriger Enkel seien bei einem Brand ihres Hauses ums Leben gekommen, schrieb Gebietsgouverneur Andrej Worobjow in sozialen Netzwerken. Details nannte er nicht.

Über den Städten Kolomna und Woskressensk südöstlich von Moskau seien nachts vier Drohnen abgeschossen worden.

29. September, 7 Uhr: Außenminister Wadephul besucht Polen - Treffen des Weimarer Dreiecks

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) reist am Montag zu Treffen mit seinen Kollegen aus Frankreich und Polen nach Warschau.

Wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts mitteilte, soll es bei dem Dreiertreffen im Weimarer Format mit dem französischen Außenminister Jean-Noël Barrot und dem polnischen Außenminister Radoslaw Sikorski um Themen der europäischen Sicherheit sowie die weitere Unterstützung der Ukraine gehen.

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) will in Warschau mit seinen Amtskollegen aus Polen und Frankreich zu Gesprächen zusammenkommen.  © Michael Kappeler/dpa

28. September, 20.48 Uhr: Blackout in russischer Großstadt Belgorod nach ukrainischem Angriff

Die russische Großstadt Belgorod erlebt nach einem ukrainischen Angriff erstmals seit Kriegsbeginn laut Berichten in sozialen Netzwerken einen massiven Blackout.

In Tausenden Häusern gingen am Abend die Lichter aus, Menschen steckten in Fahrstühlen fest oder saßen zuhause im Dunkeln, wie Augenzeugen in örtlichen sozialen Netzwerken berichteten. Demnach soll eine Rakete in einem Heizkraftwerk eingeschlagen sein. Auf einem Video, das in sozialen Netzwerken verbreitet wurde, waren schwere Explosionen zu sehen und eine Rauchwolke.

Gebietsgouverneur Wjatscheslaw Gladkow sprach in einem Video bei Telegram von "bedeutsamen" Stromausfällen in der Stadt. Es gebe weiter Luftalarm, die Menschen sollten sich in Kellern in Sicherheit bringen, sagte er vor einem noch beleuchteten Gebäude.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat Russland vor wenigen Tagen vor Angriffen dieser Art gewarnt.  © Stefan Jeremiah/AP/dpa

28. September, 11.52 Uhr: Ukraine hat von Israel Patriot-Luftabwehrsystem erhalten

Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj ein Patriot-Luftabwehrsystem von Israel erhalten.

Das System sei bereits seit einem Monat im Land in Betrieb, sagte Selenskyj am Samstag bei einer Pressekonferenz und fügte an: "Wir werden zwei Patriot-Systeme im Herbst erhalten."

Der Staatschef machte keine Angaben dazu, ob sein Land die Systeme von Israel gekauft oder kostenlos erhalten hat. Selenskyj fügte lediglich an: "Wir nehmen alles. Mehr werde ich zum Thema Patriot nicht sagen."

Im April hatte die "New York Times" unter Berufung auf US-Regierungskreise berichtet, dass ein in Israel stationiertes Patriot-System erneuert und danach in die Ukraine geschickt werden solle. Demnach plante die israelische Luftwaffe die Anschaffung eines Systems neuerer Bauart.

Israel hat der Ukraine offenbar ein Patriot-Luftabwehrsystem überlassen. (Archivbild)  © Photo by JACK GUEZ / AFP

28. September, 8.16 Uhr: Tote und Verletzte in Kiew durch russische Luftangriffe

Infolge massiver russischer Angriffe mit Drohnen und Raketen sind in der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach vorläufigen Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden.

Weitere zehn wurden verletzt, wie der Chef der Militärverwaltung der Hauptstadt, Tymur Tkatschenko, bei Telegram mitteilte. In sechs von zehn Stadtbezirken wurden der Stadtverwaltung zufolge Schäden registriert. Mehrere Brände brachen aus; Rauchwolken waren weithin über der Dreimillionenstadt zu sehen.

Sehen so militärische Ziele aus? In der Nacht zum Sonntag haben die Russen diesen Straßenzug in Kiew in Schutt und Asche gelegt.  © DSNS Kiew

27. September, 20.49 Uhr: Russischer Außenminister poltert: Deutschland will wie unter Hitler Europa unterjochen

Russlands Außenminister Sergej Lawrow (75) hat Deutschland Eroberungspläne wie zu Zeiten des Nationalsozialismus unterstellt.

In Deutschland laufe eine Militarisierung und Re-Nazifierung, sagte Lawrow bei einer Pressekonferenz am Rande der UN-Generalversammlung. Weshalb geschehe das? "Wahrscheinlich mit dem gleichen Ziel, das (Adolf) Hitler hatte: ganz Europa zu unterjochen", sagte der 75-Jährige. Während Hitler dabei versucht habe, der Sowjetunion eine strategische Niederlage zuzufügen, versuche das moderne Deutschland dies nun mit Russland.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow (75) holt die Nazi-Keule gegen Deutschland heraus.  © Kay Nietfeld/dpa

27. September, 18.38 Uhr: Russland schickte laut Selenskyj 92 Drohnen Richtung Polen

Russland hat bei der Verletzung des polnischen Luftraums vor rund zwei Wochen nach Angaben aus Kiew deutlich mehr Drohnen geschickt als bislang bekannt.

"Richtung Polen sind 92 Drohnen geflogen", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) bei einer Pressekonferenz. Die Ukraine habe den Großteil davon abgeschossen, so dass nur 19 Drohnen in Polen angekommen seien.

Nach Angaben Selenskyjs ist Europa derzeit nicht in der Lage, russische Drohnenangriffe im Ernstfall abzuwehren. Die Ukraine sei aber bereit zu helfen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) will Polen vor deutlich mehr Drohnen bewahrt haben.  © Kay Nietfeld/dpa

27. September, 11.30 Uhr: Wieder Drohnen-Alarm in Dänemark

In Dänemark ist erneut mindestens eine Drohne über einem Flugfeld gesichtet worden. Betroffen war der Nachrichtenagentur Ritzau zufolge diesmal der Militärstützpunkt Karup, der größte des Landes.

"Eine oder zwei Drohnen" seien gesichtet worden, sagte ein Sicherheitssprecher. Der Luftraum über dem Gebiet sei zwar zeitweise auch für den zivilen Flugverkehr gesperrt worden, signifikante Auswirkungen hatte das den Angaben zufolge aber nicht. Der Zwischenfall ereignete sich bereits am Freitagabend, öffentlich wurde die Sichtung am Samstag.

Ob ein Zusammenhang zu den Drohnensichtungen der vergangenen Tage besteht, ist offen.

Die Sichtung mehrerer größerer Drohnen hatte am Montagabend zur stundenlangen Vollsperrung des Hauptstadtflughafens Kopenhagen geführt. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag waren weitere, kleinere Flughäfen betroffen - alle in Jütland nahe der deutschen Grenze. In dieser Region liegt auch die Militärbasis Karup.

Die dänischen Behörden haben bislang keine Informationen veröffentlicht, die Aufschluss darüber geben, wer genau für die Drohnenflüge verantwortlich sein könnte. Die Regierung spricht von einem "hybriden Angriff". Die Ermittler gehen von einem professionellen Akteur mit den nötigen Fähigkeiten aus, der damit Unruhe in dem Nato-Land stiften will. Russland hatte in einer Mitteilung seiner Botschaft in Dänemark Vermutungen zurückgewiesen, für die Vorfälle verantwortlich zu sein.

Eine mobile Radaranlage ist auf dem dänischen Militärgelände in Amager zu sehen. (Archivfoto)  © Steven Knap/Ritzau Scanpix Foto/AP/dpa

27. September, 7.38 Uhr: Drohnenvorfälle an ukrainisch-ungarischer Grenze

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beklagt Vorfälle mit Drohnen entlang der ukrainisch-ungarischen Grenze.

"Die ukrainischen Streitkräfte haben Verletzungen unseres Luftraums durch Aufklärungsdrohnen registriert, die wahrscheinlich aus Ungarn stammen", schrieb Selenskyj nach einem Militär-Briefing auf der Plattform X.

Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Olexij Syrskyj, habe über die jüngsten Drohnenvorfälle berichtet.

Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó reagierte spöttisch. Der ukrainische Präsident verliere aufgrund "seiner anti-ungarischen Obsession" zunehmend den Verstand, schrieb Szijjártó ebenfalls auf X. "Er beginnt nun, Dinge zu sehen, die gar nicht existieren."

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