Ukraine-Krieg: Gouverneur ordnet weitere Evakuierungen an

Ukraine - Mehr als 400 Familien sollen ihr Heimat im Osten der Ukraine vorerst verlassen. Der Gouverneur in der Region Charkiw sprach von einer "Verschärfung der Sicherheitslage".

Entlang der Frontlinie bei Kostjantyniwka werden die Kriegsschäden deutlich.
Entlang der Frontlinie bei Kostjantyniwka werden die Kriegsschäden deutlich.  © Oleg Petrasiuk/Ukrainian 24th Mechanized brigade/AP/dpa

Angeordnet wurde die Evakuierung für 40 Ortschaften rund um die umkämpfte Stadt Kupjansk. Unter den Betroffenen seien rund 600 Kinder, die ihre Sachen packen müssen.

Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58) zeigte sich derweil optimistisch, dass europäische Alliierte weitere US-Waffenlieferungen für die Ukraine finanzieren werden.

Über die im August gestartete Purl-Initiative seien von Ländern wie Deutschland bereits zwei Milliarden Euro zugesagt worden.

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15. Oktober, 10.13 Uhr: Gouverneur ordnet weitere Evakuierungen an

Ukrainische Behörden haben die Evakuierung von Familien mit Kindern in weiteren Ortschaften im ostukrainischen Gebiet Charkiw angeordnet.

Der Gouverneur der Region begründete die Entscheidung mit einer "Verschärfung der Sicherheitslage" um die seit langem umkämpfte Stadt Kupjansk. Angeordnet wurde die Evakuierung für 40 Ortschaften.

Betroffen sind den Angaben nach 409 Familien mit 601 Kindern. Die inzwischen fast völlig zerstörte Stadt Kupjansk ist wegen ihrer Lage und verschiedener dort verlaufender Verbindungen strategisch wichtig.

Mehr als 400 Familien müssen ihre Heimat vorerst verlassen. (Archivfoto)
Mehr als 400 Familien müssen ihre Heimat vorerst verlassen. (Archivfoto)  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

15. Oktober, 10 Uhr: Nato hofft auf mehr Geld für US-Waffen an die Ukraine

Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58) geht davon aus, dass europäische Alliierten weitere US-Waffenlieferungen für die Ukraine finanzieren.

Über die im August gestartete Purl-Initiative seien von Ländern wie Deutschland bereits zwei Milliarden Euro zugesagt, sagte Rutte in Brüssel. Es gebe nun aber Grund zur Annahme, dass noch viele weitere Länder mitmachen.

Es gehe darum, der Ukraine unter anderem Luftverteidigungssysteme und Abfangraketen zur Verfügung zu stellen. Diese seien von großer Bedeutung, um sicherzustellen, dass die ukrainische Zivilbevölkerung und die kritische Infrastruktur so gut wie möglich vor dem anhaltenden russischen Angriff geschützt werden könne.

Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58) setzt sich dafür ein, dass die Ukraine weiter mit Geld für neue Waffen unterstützt wird.
Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58) setzt sich dafür ein, dass die Ukraine weiter mit Geld für neue Waffen unterstützt wird.  © Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa

15. Oktober, 6.33 Uhr: Klingbeil will "Ukraine für die nächsten Jahre finanziell absichern"

Genauer gesagt die Verteidigungsfähigkeit des Landes im Krieg gegen Russland.

"Gleichzeitig müssen wir gemeinsam mit den USA den Druck auf Putin massiv erhöhen, seinen brutalen Angriffskrieg zu beenden", sagte der deutsche Vize-Kanzler.

Während sich andere Länder abschotteten, setze Deutschland auf internationale Zusammenarbeit, sagte der SPD-Vorsitzende.

Vizekanzler Lars Klingbeil (47, SPD) reiste am Dienstag nach Washington zur Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds und der Weltbank.
Vizekanzler Lars Klingbeil (47, SPD) reiste am Dienstag nach Washington zur Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds und der Weltbank.  © Kay Nietfeld/dpa

14. Oktober, 22.05 Uhr: Trump vor Selenskyj-Besuch - "Bin sehr enttäuscht" von Putin

US-Präsident Donald Trump hat wenige Tage vor einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington seinen Unmut über Kremlchef Wladimir Putin geäußert.

"Ich bin sehr enttäuscht, denn Wladimir und ich hatten ein sehr gutes Verhältnis. Wahrscheinlich haben wir das immer noch", sagte Trump im Weißen Haus. "Ich weiß nicht, warum er diesen Krieg fortsetzt."

Putin wolle den Krieg einfach nicht beenden, sagte Trump. "Und ich denke, das lässt ihn sehr schlecht dastehen. Er könnte ihn beenden. Er könnte ihn schnell beenden." Gleichzeitig zollte der US-Präsident der Ukraine Respekt für ihre seit mehr als dreieinhalb Jahren währende Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg.

Donald Trump zeigte sich enttäuscht von Russlands Kremlchef.
Donald Trump zeigte sich enttäuscht von Russlands Kremlchef.  © Alex Brandon/AP/dpa

14. Oktober, 17.10 Uhr: Selenskyj bürgert Bürgermeister von Odessa aus

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Medienberichten zufolge den Bürgermeister der Hafenstadt Odessa, Hennadij Truchanow, ausgebürgert.

"Ebenso wurde das Vorhandensein einer russischen Staatsbürgerschaft bei mehreren Personen bestätigt, entsprechende Entscheidungen zu ihnen wurden vorbereitet. Das Dekret wurde unterzeichnet", teilte Selenskyj bei Telegram nach einer Sitzung mit Geheimdienstchef Wassyl Maljuk mit, ohne Namen zu nennen. Truchanow könnte sogar eine Abschiebung drohen.

Im staatlichen einheitlichen Nachrichtenprogramm wurde daraufhin auf Basis von Quellen im Präsidentenbüro bestätigt, dass dies Truchanow betrifft. Truchanow selbst wies den Vorwurf bereits mehrfach zurück. "Ich habe nie einen russischen Pass besessen", sagte er dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen nach Bekanntwerden des Entzugs der ukrainischen Staatsbürgerschaft.

Hennadij Truchanow, Bürgermeister von Odessa, wurde ausgebürgert. (Archivbild)
Hennadij Truchanow, Bürgermeister von Odessa, wurde ausgebürgert. (Archivbild)  © ---/Ukrinform/dpa

14. Oktober, 15.45 Uhr: UN-Helfer unter russischen Beschuss geraten

In der Südukraine ist eine Fahrzeugkolonne der Vereinten Nationen mit Hilfslieferungen nach Angaben der Organisation von russischer Seite beschossen worden.

"Solche Angriffe sind völlig inakzeptabel. Humanitäre Helfer stehen unter dem Schutz des humanitären Völkerrechts und dürfen niemals angegriffen werden", teilten die Vereinten Nationen mit. Verletzte gab es demnach bei dem Vorfall nahe der Ortschaft Biloserka im Gebiet Cherson nicht.

Von vier Lastwagen seien zwei durch ferngesteuerte Drohnen angegriffen und in Brand gesetzt worden. Vorher sei das Gebiet durch russische Artillerie beschossen worden.

14. Oktober, 6.09 Uhr: Russland greift Charkiw an

In der ostukrainischen Großstadt Charkiw kam es in der Nacht nach russischen Bombenangriffen zu Stromausfällen.

Vier Menschen wurden verletzt, wie Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram mitteilte. Drei der neun Stadtteile seien von Stromausfällen betroffen. Auch eine medizinische Einrichtung sei beschädigt worden. Charkiw ist nur gut 20 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.

Feuerwehrleute bekämpfen den Brand nach einem russischen Luftangriff in Charkiw. (Archivbild)
Feuerwehrleute bekämpfen den Brand nach einem russischen Luftangriff in Charkiw. (Archivbild)  © Andrii Marienko/AP/dpa

13. Oktober, 20.56 Uhr: Selenskyj bestätigt US-Besuch am Freitag

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Medienberichte über ein anstehendes Treffen mit seinem US-Kollegen Donald Trump in Washington bestätigt.

"Ich treffe in dieser Woche in Washington Präsident Trump", sagte das Staatsoberhaupt Journalisten bei einer Pressekonferenz mit der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas in Kiew. Selenskyj bestätigte zudem den Freitag als Besuchstermin.

Gegenstand der Gespräche sei unter anderem die Lieferung weitreichender Waffen an die Ukraine, sagte der Präsident weiter. Eine ukrainische Delegation mit Regierungschefin Julia Swyrydenko, dem Bürochef des Präsidenten, Andrij Jermak, und dem Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrats, Rustem Umjerow, sei bereits auf dem Weg nach Washington.

Wolodymyr Selenskyj wird diese Woche in die USA reisen.
Wolodymyr Selenskyj wird diese Woche in die USA reisen.  © Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

13. Oktober, 18.09 Uhr: Könnte "schlecht ausgehen" - Moskau über Tomahawk-Lieferung

Russland hat vor einer Lieferung von Marschflugkörpern des Typs Tomahawk an die Ukraine gewarnt.

"Tatsächlich erfordert der Umgang mit solchen schweren Marschflugkörpern auf die eine oder andere Weise die Beteiligung amerikanischer Spezialisten", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow nach Angaben der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass.

Darauf werde auch in einer Mitteilung des Vizechefs des nationalen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, hingewiesen. Medwedew warnt US-Präsident Donald Trump vor einem solchen Schritt.

Medwedew schrieb bei Telegram: "Die Lieferung dieser Marschflugkörper könnte für alle schlecht ausgehen. Und vor allem für Trump selbst."

13. Oktober, 16.33 Uhr: Selenskyj hofft nach Gaza-Waffenruhe auf Lösung für Ukraine

Nach dem Durchbruch im Gaza-Krieg hofft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auch auf Frieden für sein kriegsgeplagtes Land. "

Die russische Aggression bleibt die letzte globale Quelle für Instabilität, und wenn es gelang, eine Feuerpause und Frieden für den Nahen Osten zu erreichen, können Führung und Entschlossenheit der globalen Akteure auch für und in der Ukraine funktionieren", schrieb der Staatschef in sozialen Netzwerken. Selenskyj wandte sich dabei ausdrücklich an US-Präsident Donald Trump, dank dessen Vermittlung zwischen Israel und der islamistischen Hamas ein Frieden im Nahen Osten ermöglicht wurde.

Titelfoto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa

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