Ukraine-Krieg: Krieg wird für Putin immer teurer - jetzt muss er die Steuern erhöhen

Ukraine - Für Russland wird die Weiterführung seines Angriffskriegs immer kostspieliger. Die Folgen bekommen nun die russischen Verbraucher zu spüren.

Ein ukrainischer Soldat im Fronteinsatz nahe Kostjantyniwka.
Ein ukrainischer Soldat im Fronteinsatz nahe Kostjantyniwka.  © Photo by IRYNA RYBAKOVA / The 93rd Kholodnyi Yar Separate Mechanized Brigade / AFP

Die Warnzeichen für die russische Volkswirtschaft werden größer. Selbst hochrangige Regierungsmitglieder warnen vor einem deutlichen Rückgang der Wachstumszahlen. Nun muss das Kabinett auch noch in einer überraschenden Mehrwertsteuererhöhung das Volk zur Kasse bitten, um die enormen Kriegsausgaben zu decken.

US-Präsident Donald Trump hat den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan aufgefordert, den Energiehandel der Türkei mit Russland einzustellen. "Ich möchte, dass er kein Öl mehr aus Russland kauft", solange Moskau den Krieg gegen die Ukraine fortführe, sagte Trump bei einem Treffen mit Erdogan im Oval Office des Weißen Hauses vor Journalisten.

Derweil wurden über dänischen Flughäfen erneut Drohnen gesichtet. Die dänischen Behörden haben bislang nach eigenen Angaben aber nicht genug Informationen, um den Urheber zu benennen. Russland dementierte in einer Mitteilung seiner Botschaft in Dänemark Vermutungen, für den Drohneneinsatz verantwortlich zu sein.

Ukraine-Krieg: Polen schickt Abfangjäger in die Luft
Ukraine Ukraine-Krieg: Polen schickt Abfangjäger in die Luft

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

26. September, 16.25 Uhr: Russische Wirtschaft gerät in die Zwickmühle

Die Warnzeichen für die russische Volkswirtschaft werden größer. Selbst hochrangige Regierungsmitglieder warnen vor einem deutlichen Rückgang der Wachstumszahlen.

Nun muss das Kabinett auch noch in einer überraschenden Mehrwertsteuererhöhung das Volk zur Kasse bitten, um die enormen Kriegsausgaben zu decken.

Selbst der sonst dem Kreml so wohlgesonnene US-Präsident Donald Trump hat Russland zuletzt mit Blick auf dessen Wirtschaft als "Papiertiger" bezeichnet. Wladimir Putin und Russland steckten in großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social.

26. September, 8.34 Uhr: Ukraine greift Raffinerie in Südrussland an

Die Ukraine setzt ihre systematischen Attacken auf die russische Ölindustrie fort und hat eine Raffinerie im Süden mit Drohnen angegriffen.

Die russischen Behörden der Region Krasnodar teilten mit, dass in der Raffinerie von Afipski ein kleiner Brand ausgebrochen sei. Teile einer Drohne seien in die Anlage gestürzt, hieß es offiziell.

Nach ukrainischen Angaben war die Raffinerie, die Benzin und Diesel herstellt, zuvor am 28. August angegriffen worden. Durch die wiederholten Angriffe auf Raffinerien, Pumpstationen und Verladeterminals hat Russland nach Expertenschätzungen etwa ein Viertel seiner Kapazitäten zur Ölverarbeitung verloren. Dies sorgt in einigen Regionen dafür, dass Diesel und Benzin knapp sind.

26. September, 6.38 Uhr: Krieg wird für Putin immer teurer - Nun muss er die Steuern erhöhen

Die Mehrwertsteuer in Russland soll zum Jahreswechsel von 20 auf 22 Prozent steigen.

Mehr noch: Nun sollen auch kleinere Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als zehn Millionen Rubel (gut 100.000 Euro) diese Steuer zahlen - bisher lag die Grenze beim Sechsfachen.

Die Anhebung kommt einerseits unerwartet: 2024 hat Kremlchef Wladimir Putin noch versprochen, die Steuern bis 2030 nicht anzutasten. Andererseits galt der Schritt seit Längerem als unausweichlich wegen des gewaltigen Haushaltsdefizits - allein bis August sind es 43 Milliarden Euro. Das Geld sei etwa für die Finanzierung von "Verteidigung und Sicherheit nötig", schreibt das Finanzministerium. Mit anderen Worten für die weitere Kriegsführung.

Putins Wirtschaft geht es immer schlechter. Nun muss der Kreml-Despot die Steuern erhöhen.
Putins Wirtschaft geht es immer schlechter. Nun muss der Kreml-Despot die Steuern erhöhen.  © Evgenia Novozhenina / POOL / AFP)

26. September, 6.24 Uhr: Drohnen gefährden Sicherheit von AKW in Ukraine

Erneut ist die Sicherheit eines Atomkraftwerks in der Ukraine nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) durch zahlreiche Drohnen gefährdet worden.

"Wieder einmal fliegen Drohnen viel zu nah an Kernkraftwerken vorbei und gefährden damit die nukleare Sicherheit", sagte IAEA-Chef Rafael Grossi einer Mitteilung zufolge. Ungefähr 800 Meter vom Kernkraftwerk Südukraine im Gebiet Mykolajiw entfernt sei in der Nacht eine Drohne abgefangen worden und explodiert, teilte die IAEA mit.

22 unbemannte Flugobjekte seien beobachtet worden, einige in einer Entfernung von nur einem halben Kilometer von der Anlage. Schäden am Kernkraftwerk selbst gab es demnach nicht.

25. September, 22.18 Uhr: Lawrow wirft Nato und EU Beteiligung am Krieg vor

Der russische Außenminister Sergej Lawrow (75) hat erneut den Westen für den von Russland begonnenen Krieg in der Ukraine verantwortlich gemacht. Er erhob dabei den Vorwurf, Nato und EU hätten Moskau durch die Ukraine einen "richtigen Krieg" erklärt.

Die Nicht-Einhaltung der UN-Charta führe zur Zunahme von Instabilität weltweit und vervielfache regionale Konflikte, sagte Lawrow am Rande der UN-Generalversammlung in New York. "Ein anschauliches Beispiel dafür ist die vom kollektiven Westen provozierte Krise in der Ukraine, mit deren Händen die Nato und die Europäische Union meinem Land einen richtigen Krieg erklären wollen und schon erklärt haben und sich direkt daran beteiligen", führte er demnach aus. Solche Vorwürfe gab es schon wiederholt aus Moskau.

25. September, 19.16 Uhr: Trump appelliert an Erdogan - Kein Öl von Russland kaufen

US-Präsident Donald Trump (79) hat den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (71) aufgefordert, den Energiehandel der Türkei mit Russland einzustellen.

"Ich möchte, dass er kein Öl mehr aus Russland kauft", solange Moskau den Krieg gegen die Ukraine fortführe, sagte der Republikaner bei einem Treffen mit Erdogan im Oval Office des Weißen Hauses vor Journalisten. Etwas später sprach Trump nochmals über seinen türkischen Amtskollegen in dessen Beisein: "Das Beste, was er tun könnte, wäre, kein Öl und Gas aus Russland zu kaufen." Erdogan antwortete konkret darauf nicht.

US-Präsident Donald Trump (79, r.), trifft sich mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (71) im Oval Office des Weißen Hauses.
US-Präsident Donald Trump (79, r.), trifft sich mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (71) im Oval Office des Weißen Hauses.  © Evan Vucci/AP/dpa

25. September, 17.36 Uhr: Russland verlängert Exportverbot für Benzin bis Jahresende

Wegen Treibstoffmangel nach ukrainischen Drohnenattacken gegen russische Raffinerien verlängert die Energiegroßmacht ihr Exportverbot für Benzin und Diesel bis Jahresende.

"Das hilft uns, den Markt zusätzlich mit Ölprodukten abzusichern", sagte der für Energiefragen in Russland zuständige Vize-Regierungschef Alexander Nowak (54) der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Er räumte ein, dass Russland ein Defizit an Treibstoffen habe. Die Ukraine führt in ihrem Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg gezielt Schläge gegen Treibstofflager und Raffinerien in dem Nachbarland.

25. September, 16.35 Uhr: Merz will russisches Vermögen für Ukraine-Kredit nutzen

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) will der Ukraine mit Hilfe von in Europa eingefrorenen Vermögenswerten der russischen Zentralbank einen zinslosen Kredit in Höhe von insgesamt fast 140 Milliarden Euro zur Verfügung stellen.

"Dieser Kredit würde erst dann zurückgezahlt, wenn Russland die Ukraine für die verursachten Schäden entschädigt hat", schreibt Merz in einem Beitrag für die "Financial Times".

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU).
Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU).  © Martin Schutt/dpa

25. September, 15.16 Uhr: Selenskyj droht mit Angriffen auf den Kreml

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat für den Fall einer Fortsetzung des Krieges durch Russland mit Angriffen auf den Kreml gedroht.

"Sie müssen wissen, wo ihre Bombenkeller sind. Wenn sie den Krieg nicht beenden, werden sie diese in jedem Fall brauchen", sagte der Staatschef in einem Interview für The Axios Show in New York. Dabei hofft Selenskyj auf die Lieferung von nicht näher bezeichneten Waffen mit großer Reichweite aus den USA. Gleichzeitig schloss er aber Angriffe auf zivile Ziele aus. "Wir sind keine Terroristen", betonte der Ukrainer. Er hatte sich schon in der Vergangenheit in seinem Amtssitz auch vor einem Gemälde, das den Kreml in Flammen zeigt, demonstrativ fotografieren lassen.

Der ukrainischePräsident Wolodymyr Selenskyj (47). (Archivfoto)
Der ukrainischePräsident Wolodymyr Selenskyj (47). (Archivfoto)  © Emmi Korhonen/Lehtikuva/dpa

24. September, 19.58 Uhr: Rubio fordert bei Treffen mit Lawrow Ende von Blutvergießen

Nach dem jüngsten Kurswechsel von US-Präsident Donald Trump (79) im Ukraine-Krieg hat sich US-Außenminister Marco Rubio (54) mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow (75) getroffen.

Bei dem Gespräch am Rande der UN-Vollversammlung in New York habe Rubio die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach einem Ende des Blutvergießens im Ukraine-Krieg bekräftigt, teilte ein Sprecher des US-Außenministeriums mit.

Titelfoto: Evgenia Novozhenina / POOL / AFP)

Mehr zum Thema Ukraine: