Ukraine-Krieg: Merz will russisches Vermögen für Ukraine-Kredit nutzen

Ukraine - Trotz der unvermindert andauernden Kämpfe zwischen Russen und Ukrainern harren weiter Zivilisten unweit der Frontlinie aus. Russischen Angriffen fiel ein halbes Dutzend Menschen zum Opfer.

Feuerwehrleute löschen das Feuer in einem Bahnhof im ukrainischen Kostjantyniwka nach einem russischen Angriff. (Archivfoto)
Feuerwehrleute löschen das Feuer in einem Bahnhof im ukrainischen Kostjantyniwka nach einem russischen Angriff. (Archivfoto)  © Alex Babenko/AP/dpa

In der ostukrainischen Region Donezk sind mindestens fünf Zivilisten bei russischen Angriffen getötet worden. Vier davon seien in Kostjantyniwka ums Leben gekommen und ein Mensch in Olexijewo-Druschkiwka, teilte Gouverneur Wadym Filaschkin bei Telegram mit.

Weitere 17 Zivilisten seien im Laufe des Mittwochs verletzt worden. Kostjantyniwka war Behördenangaben nach am Vortag einmal mehr schwer bombardiert worden. Die Frontlinie verläuft nur wenige Kilometer von den Stadtgrenzen entfernt.

Im südukrainischen Gebiet Cherson starben derweil zwei weitere Menschen infolge russischer Drohnenangriffe. Die zwei Männer waren Behördenangaben zufolge im Landkreis Beryslaw auf einer Straße, als die Drohnen angriffen. Der Angriff fand demnach bereits am Montag statt.

Ukraine-Krieg: Trump rechnet mit ein oder zwei Wochen bis Klarheit herrscht
Ukraine Ukraine-Krieg: Trump rechnet mit ein oder zwei Wochen bis Klarheit herrscht

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

25. September, 22.18 Uhr: Lawrow wirft Nato und EU Beteiligung am Krieg vor

Der russische Außenminister Sergej Lawrow (75) hat erneut den Westen für den von Russland begonnenen Krieg in der Ukraine verantwortlich gemacht. Er erhob dabei den Vorwurf, Nato und EU hätten Moskau durch die Ukraine einen "richtigen Krieg" erklärt.

Die Nicht-Einhaltung der UN-Charta führe zur Zunahme von Instabilität weltweit und vervielfache regionale Konflikte, sagte Lawrow am Rande der UN-Generalversammlung in New York. "Ein anschauliches Beispiel dafür ist die vom kollektiven Westen provozierte Krise in der Ukraine, mit deren Händen die Nato und die Europäische Union meinem Land einen richtigen Krieg erklären wollen und schon erklärt haben und sich direkt daran beteiligen", führte er demnach aus. Solche Vorwürfe gab es schon wiederholt aus Moskau.

25. September, 19.16 Uhr: Trump appelliert an Erdogan - Kein Öl von Russland kaufen

US-Präsident Donald Trump (79) hat den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (71) aufgefordert, den Energiehandel der Türkei mit Russland einzustellen.

"Ich möchte, dass er kein Öl mehr aus Russland kauft", solange Moskau den Krieg gegen die Ukraine fortführe, sagte der Republikaner bei einem Treffen mit Erdogan im Oval Office des Weißen Hauses vor Journalisten. Etwas später sprach Trump nochmals über seinen türkischen Amtskollegen in dessen Beisein: "Das Beste, was er tun könnte, wäre, kein Öl und Gas aus Russland zu kaufen." Erdogan antwortete konkret darauf nicht.

US-Präsident Donald Trump (79, r.), trifft sich mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (71) im Oval Office des Weißen Hauses.
US-Präsident Donald Trump (79, r.), trifft sich mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (71) im Oval Office des Weißen Hauses.  © Evan Vucci/AP/dpa

25. September, 17.36 Uhr: Russland verlängert Exportverbot für Benzin bis Jahresende

Wegen Treibstoffmangel nach ukrainischen Drohnenattacken gegen russische Raffinerien verlängert die Energiegroßmacht ihr Exportverbot für Benzin und Diesel bis Jahresende.

"Das hilft uns, den Markt zusätzlich mit Ölprodukten abzusichern", sagte der für Energiefragen in Russland zuständige Vize-Regierungschef Alexander Nowak (54) der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Er räumte ein, dass Russland ein Defizit an Treibstoffen habe. Die Ukraine führt in ihrem Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg gezielt Schläge gegen Treibstofflager und Raffinerien in dem Nachbarland.

25. September, 16.35 Uhr: Merz will russisches Vermögen für Ukraine-Kredit nutzen

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) will der Ukraine mit Hilfe von in Europa eingefrorenen Vermögenswerten der russischen Zentralbank einen zinslosen Kredit in Höhe von insgesamt fast 140 Milliarden Euro zur Verfügung stellen.

"Dieser Kredit würde erst dann zurückgezahlt, wenn Russland die Ukraine für die verursachten Schäden entschädigt hat", schreibt Merz in einem Beitrag für die "Financial Times".

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU).
Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU).  © Martin Schutt/dpa

25. September, 15.16 Uhr: Selenskyj droht mit Angriffen auf den Kreml

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat für den Fall einer Fortsetzung des Krieges durch Russland mit Angriffen auf den Kreml gedroht.

"Sie müssen wissen, wo ihre Bombenkeller sind. Wenn sie den Krieg nicht beenden, werden sie diese in jedem Fall brauchen", sagte der Staatschef in einem Interview für The Axios Show in New York. Dabei hofft Selenskyj auf die Lieferung von nicht näher bezeichneten Waffen mit großer Reichweite aus den USA. Gleichzeitig schloss er aber Angriffe auf zivile Ziele aus. "Wir sind keine Terroristen", betonte der Ukrainer. Er hatte sich schon in der Vergangenheit in seinem Amtssitz auch vor einem Gemälde, das den Kreml in Flammen zeigt, demonstrativ fotografieren lassen.

Der ukrainischePräsident Wolodymyr Selenskyj (47). (Archivfoto)
Der ukrainischePräsident Wolodymyr Selenskyj (47). (Archivfoto)  © Emmi Korhonen/Lehtikuva/dpa

24. September, 19.58 Uhr: Rubio fordert bei Treffen mit Lawrow Ende von Blutvergießen

Nach dem jüngsten Kurswechsel von US-Präsident Donald Trump (79) im Ukraine-Krieg hat sich US-Außenminister Marco Rubio (54) mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow (75) getroffen.

Bei dem Gespräch am Rande der UN-Vollversammlung in New York habe Rubio die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach einem Ende des Blutvergießens im Ukraine-Krieg bekräftigt, teilte ein Sprecher des US-Außenministeriums mit.

24. September, 17.25 Uhr: Russische Raketen treffen Übungszentrum

Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Ausbildungszentrum des ukrainischen Heeres hat es nach Kiewer Militärangaben Opfer gegeben.

Unter anderem seien zwei ballistische Raketen vom Typ Iskander eingeschlagen, teilte das Kommando der Bodentruppen in Kiew mit. Es habe einen "präzisen Treffer" auf einen Schutzraum gegeben.

Russland hat offenbar ein Ausbildungszentrum des ukrainischen Heeres in Kiew attackiert. (Archivfoto)
Russland hat offenbar ein Ausbildungszentrum des ukrainischen Heeres in Kiew attackiert. (Archivfoto)  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

24. September, 15.58 Uhr: Tote nach Drohnenangriff in russischer Stadt Noworossijsk

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf den russischen Flottenstützpunkt Noworossijsk am Schwarzen Meer sind nach offiziellen Angaben mindestens zwei Zivilisten getötet worden.

Drei weitere Personen hätten Verletzungen erlitten, teilte Gouverneur Wenjamin Kondratjew auf Telegram mit. Er sprach von einer "fürchterlichen Attacke" mitten am Tag auf das Stadtzentrum nahe dem Hotel Noworossijsk. "Fünf Wohnhäuser, darunter auch Mehrfamilienhäuser, sowie ein Hotelgebäude sind beschädigt worden", schrieb Kondratjew.

24. September, 13.42 Uhr: Kreml weist Trumps Wort vom "Papiertiger" Russland zurück

Der Kreml hat die Aussage von US-Präsident Donald Trump (79) über Russland als schwachen "Papiertiger" zurückgewiesen.

"Russland ist überhaupt kein Tiger. Bei Russland denkt man eher an einen Bären. Papierbären gibt es nicht. Russland ist ein echter Bär", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (57) in Moskau dem Radiosender RBK. Natürlich gebe es Schwierigkeiten wegen der Sanktionen, aber insgesamt sei die Wirtschaft in Russland stabil.

Trump hatte zuvor seinen sonst positiven Tonfall gegenüber Moskau geändert und erklärt, die russische Wirtschaft sei in fürchterlichem Zustand. Das Land könne trotz seiner Übermacht den Krieg gegen die Ukraine nicht gewinnen; diese könnte sogar ihr Territorium zurückerobern. Zuvor hatte Trump mehrfach zu verstehen gegeben, dass Kiew territoriale Zugeständnisse an Moskau machen solle, um Frieden zu erreichen.

Kremlsprecher Dmitri Peskow (57) bezeichnet sein Land als "echten Bär"
Kremlsprecher Dmitri Peskow (57) bezeichnet sein Land als "echten Bär"  © Ulf Mauder/dpa

24. September, 11.15 Uhr: Russland will für Krieg Mehrwertsteuer erhöhen

Russland will seinen Krieg gegen die Ukraine mit einer Erhöhung der Mehrwertsteuer finanzieren.

Für den Haushalt 2026 plant das Finanzministerium in Moskau eine Erhöhung der Abgabe von 20 auf 22 Prozent. Der Staat werde alle seine Verpflichtungen in der Sozialpolitik erfüllen, hieß es in einer Mitteilung.

Als "strategische Priorität" wurden aber Verteidigung und Sicherheit genannt sowie die Versorgung der Soldaten und ihrer Familien.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

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