Ukraine-Krieg: Nato warnt Russland vor weiteren Luftraumverletzungen

Ukraine - Zahlreiche russische Flughäfen haben wegen ukrainischer Drohnenangriffe in der Nacht den Betrieb einschränken müssen.

Nach Verletzung des estnischen Luftraums durch Russland tagt heute der UN-Sicherheitsrat.  © Richard Drew/AP/dpa

Aeroflot als größte Fluglinie Russlands teilte am Morgen mit, es werde noch den ganzen Tag dauern, bis sie auf ihrem Heimatflughafen Scheremetjewo in Moskau den Flugplan wieder einhalten könne, wie die Nachrichtenagentur Tass meldete.

Der größte Flughafen Russlands war am Montagabend knapp vier Stunden lang für Starts und Landungen gesperrt, wie die Luftfahrtbehörde Rosawiazija mitteilte. Dutzende Flüge waren verspätet. Außerdem betroffen waren die Hauptstadtflughäfen Domodedowo, Wnukowo und Schukowski sowie Kasan, Samara und Saratow an der Wolga und Gelendschik am Schwarzen Meer.

Das russische Militär schoss nach eigenen Angaben in der Nacht 69 feindliche Drohnen ab. Aber auch am Dienstagmorgen wurden noch neue Drohnen über dem Moskauer Umland gemeldet.

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Ein bestimmtes Ziel der ukrainischen Angriffe ließ sich nicht erkennen.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

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23. September, 12.47 Uhr: Nato warnt Russland vor weiteren Luftraumverletzungen

Die Nato warnt Russland unter Androhung von Gewalt vor weiteren Luftraumverletzungen.

Die Nato und die Alliierten würden im Einklang mit dem Völkerrecht alle notwendigen militärischen und nicht-militärischen Mittel einsetzen, um sich zu verteidigen und Bedrohungen aus allen Richtungen abzuschrecken, heißt es in einer nach Beratungen in Brüssel veröffentlichten Erklärung aller 32 Bündnisstaaten.

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Die Nato warnt Russland unter Androhung von Gewalt vor weiteren Luftraumverletzungen.  © Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

23. September, 11.21 Uhr: Gleitbomben auf Großstadt Saporischschja

Die russische Armee griff nach ukrainischen Militärangaben über Nacht mit 116 Drohnen an, von denen die meisten abgefangen worden seien.

Der Abwurf von sechs Gleitbomben auf die frontnahe Industriestadt Saporischschja im Süden verursachte Brände und Schäden an zivilen Gebäuden. Ein Mann wurde nach Angaben der Gebietsmilitärverwaltung getötet. Bereits in der Nacht zum Montag waren Ziele in der Großstadt mit mindestens zehn Gleitbomben angegriffen worden, wobei drei Menschen starben.

Ukrainische Einsatzkräfte bergen eine Person nach einem russischen Angriff auf die Industriestadt Saporischschja.  © Ukrainian Emergency Service/AP/dpa

22. September, 20.46 Uhr: Wadephul warnt Moskau: Nato jederzeit reaktionsfähig

Außenminister Johann Wadephul (62, CDU) warnt Russland vor weiteren Verletzungen des Luftraums von Nato-Partnern wie Polen oder Estland.

"Jeder muss wissen: Wir sind jederzeit reaktionsfähig", sagte der CDU-Politiker nach einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats wegen der Verletzung des estnischen Luftraums durch russische Kampfjets in New York.

"Wir sind zu flexiblen Antworten jederzeit fähig und fordern Russland auf, von weiteren aggressiven Akten und insbesondere Rechtsverletzungen Abstand zu nehmen", fügte er hinzu.

Außenminister Johann Wadephul (62, CDU) warnt Russland.  © Kay Nietfeld/dpa

22. September, 18.06 Uhr: USA nach Luftraumverletzungen - "Werden Nato verteidigen"

Die Vereinigten Staaten haben angesichts russischer Luftraumverletzungen in Europa bekräftigt, das Nato-Gebiet vor Eindringlingen schützen zu wollen.

"Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um zu wiederholen und zu betonen, dass die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten jeden Zentimeter des Nato-Territoriums verteidigen werden", sagte der neue US-Botschafter Michael Waltz bei einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats in New York.

nachdem russische MiGs in den Nato-Luftraum eingedrungen wahren, bemüht sich das Bündnis um eine robuste Reaktion. (Archivbild)  © Russisches Verteidigungsministerium

22. September, 6.14 Uhr: Russland und Ukraine liefern sich Angriffe aus der Luft

Russland und die Ukraine haben sich am frühen Sonntagabend gegenseitig mit Drohnen angegriffen. Dabei gab es erneut Opfer und Schäden, wie die jeweiligen Medien berichteten.

Die ukrainischen Streitkräfte griffen nach russischer Darstellung verschiedene Ziele auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim mit Drohnen an. Dabei sei unter anderem ein Sanatorium in der Ortschaft Foros am Südufer der Krim getroffen worden, teilte der von Moskau eingesetzte Gouverneur Sergej Aksjonow nach Angaben der Agentur Tass mit. Dabei seien zwei Menschen getötet und 15 weitere verletzt worden.

Kurz darauf wurde über der Hafenstadt Sewastopol Luftalarm ausgelöst. Bürgermeister Michail Raswoschajew rief die Bewohner auf, sich in Sicherheit zu bringen. Die Flugabwehr trat in Aktion und schoss über dem Hafen drei unbemannte Flugkörper ab, wie Tass berichtete.

Kurz zuvor waren russische Drohnenangriffe aus der Ukraine gemeldet worden. Unter anderem sorgten Drohnenexplosionen in der zentralukrainischen Stadt Poltawa für Schäden und Brände, wie der regionale Militärverwalter Wolodymyr Kogut mitteilte. Auch aus den umliegenden Ortschaften wurden Drohneneinflüge gemeldet.

Russland und die Ukraine überziehen sich gegenseitig mit Drohnenangriffen, dabei gab es erneut Opfer und Schäden.  © Alex Babenko/AP/dpa

21. September, 18.57 Uhr: Putin feuert Top-General

Der vor allem durch seine Rolle im Ukraine-Krieg bekannte Generaloberst Alexander Lapin ist einem Bericht zufolge aus dem Militärdienst entlassen worden.

Das berichtete die Nachrichtenagentur RBK unter Berufung auf eine mit dem Fall vertraute Quelle. Das Medium "Tatar-Inform" schrieb ohne Angabe einer Quelle, dass Lapin Assistent des Republikchefs von Tatarstan, Rustam Minnichanow, werden soll. Er soll demnach zuständig sein für Fragen um den Ukraine-Krieg, die Verteidigung und die Arbeit mit Veteranen, hieß es.

Lapin, der aus Kasan in der Teilrepublik Tatarstan stammt, kommandierte bis Oktober 2022 die Heeresgruppe Zentrum der russischen Truppen in der Ukraine. Nach einigen Niederlagen und teils heftiger Kritik auch von Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow wurde er auf dem Posten abgelöst, etwas später allerdings zum Generalstabschef der Heerestruppen ernannt. Als Leiter des Militärbezirks Leningrad kommandierte er zuletzt erneut einen Teil der Armee.

Schon vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine kommandierte er bereits eine Zeit lang die russischen Truppen in Syrien.

Der finster dreinblickende General wurde von Putin mit neuen Aufgaben bedacht.  © By Денис Аверин, CC BY-SA 3.0

21. September, 15.15 Uhr: Ukrainischen Eliteeinheit zerstört wertvolle russische Hardware

Soldaten der ukrainischen Spezialeinheit "Geist" ("Prymary") ist offenbar ein schwerer Schlag gegen die russischen Besatzer geglückt.

Video-Aufnahmen die vom ukrainischen Militärgeheimdienst (GUR) verbreitet wurden, sollen zeigen, wie drei Mehrzweckhubschrauber vom Typ Mil Mi-8 und ein Radarsystem vom Typ Nebo-U bei einem Drohnen-Angriff auf einem russischen Stützpunkt zerstört wurden.

Das Video ließ sich nicht unabhängig verifizieren.

21. September, 14 Uhr: Zwei Tote nach ukrainischen Angriffen in Russland

Bei ukrainischen Angriffen sind nach Behördenangaben zwei Menschen im russischen Grenzgebiet Belgorod getötet worden.

Ein Mann sei in der Ortschaft Rakitnoje bei einem Drohnenangriff ums Leben gekommen, eine Frau beim Beschuss eines Hauses in Schebekino, schrieb der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, bei Telegram. Fünf Menschen seien bei verschiedenen Angriffen verletzt worden.

20. September, 20.15 Uhr: Russen-Jets dringen in NATO-Luftraum ein - Länder wollen beraten

Die Nato-Verbündeten wollen Anfang kommender Woche über die von Estland gemeldete Luftraumverletzung durch russische Kampfjets beraten.

Es werde Konsultationen nach Artikel 4 des Nato-Vertrags geben, wie ein Sprecher des Militärbündnisses auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Ein genauer Termin wurde nicht genannt. Unterdessen bestritt Russland eine Luftraumverletzung.

Der Nato-Artikel 4 sieht Beratungen mit den Verbündeten vor, wenn sich ein Nato-Staat von außen gefährdet sieht. Estland hatte dies beantragt, nachdem drei russische Kampfflugzeuge Armeeangaben zufolge am Freitag unerlaubt in den Luftraum des EU- und Nato-Staats eingedrungen waren.

Polen meldete zudem am Freitagabend, zwei russische Kampfjets hätten sich im Tiefflug einer polnischen Bohrinsel in der Ostsee genähert und dabei eine Sicherheitszone über der Anlage verletzt. Sie hätten die Bohrplattform Petrobaltic in einer Flughöhe von 150 Metern angeflogen, hieß es. Zur Verletzung der Staatsgrenze sei es nicht gekommen.

Russische Abfangjäger vom Typ MiG-31 waren zuletzt in den NATO-Luftraum eingedrungen.  © Russisches Verteidigungsministerium

20. September, 20.01 Uhr: Wieder massive russische Angriffe auf Ukraine - Drei Tote und dutzende Verletzte

Russland hat seine heftigen Luftangriffe auf die Ukraine in der Nacht zum Samstag fortgesetzt.

Dabei seien drei Menschen getötet und dutzende weitere verletzt worden, teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Onlinenetzwerken mit. Russland habe bei der "massiven Attacke" 40 Raketen und etwa 580 Drohnen abgefeuert.

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