Ukraine-Krieg: Prozess um Anschlag auf Krimbrücke - Lebenslänglich gefordert

Ukraine - Die Lage an der Front bleibt für die Ukrainer kompliziert. Speziell in Pokrowsk hat sich die Situation dramatisch zugespitzt, für einen anderen Schwerpunkt der Kämpfe gab es leichte Entwarnung.

Das Foto zeigt Zerstörung in Pokrowsk in der Region Donezk. (Archivfoto)
Das Foto zeigt Zerstörung in Pokrowsk in der Region Donezk. (Archivfoto)  © Iryna Rybakova/Ukrainian 93rd Mechanized brigade/AP/dpa

Nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) ist die Lage für die ukrainischen Verteidiger in der Stadt Pokrowsk im Osten des Landes schwierig. Die Intensität der Kämpfe sei dort wie in den vergangenen Wochen sehr hoch, das russische Militär habe dort sehr viele Truppen zusammengezogen, teilte er in seiner Videobotschaft am Abend mit.

"Die Besatzer versuchen mit allen Mitteln, sich dort festzusetzen", sagte er. Zuvor hatte es Berichte gegeben, dass einzelne russische Einheiten in die Stadt eingedrungen waren.

Auch die Stadt Kupjansk im nordostukrainischen Gebiet Charkiw bleibt nach Angaben Selenskyjs schwer umkämpft. Die Lage sei weiterhin kompliziert, habe sich aber leicht verbessert. "Unsere Streitkräfte haben in diesen Tagen mehr Kontrolle, wir verteidigen weiterhin unsere Stellungen", sagte er.

Aus 4000 Metern getroffen: Ukrainischem Scharfschützen soll Rekord-Schuss gelungen sein
Ukraine Aus 4000 Metern getroffen: Ukrainischem Scharfschützen soll Rekord-Schuss gelungen sein

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30. Oktober, 10.11 Uhr: Mehrere Verletzte in Saporischschja nach russischem Angriff

Bei neuen russischen Angriffen mit Drohnen und Raketen sind in der südukrainischen Stadt Saporischschja nach Behördenangaben mindestens 15 Menschen verletzt worden.

Ärzte kümmerten sich um die Verletzten, teilte der Gouverneur des Gebiets, Iwan Fedorow, bei Telegram mit. "Die Besatzer haben mindestens 20 Drohnen und 8 Raketen auf Saporischschja gefeuert. Mehrere Stockwerke eines Wohnheims sind zerstört", teilte Fedorow mit.

Saporischschja: Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in ein Wohnheim arbeiten Rettungskräfte am Schauplatz.
Saporischschja: Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in ein Wohnheim arbeiten Rettungskräfte am Schauplatz.  © Kateryna Klochko/AP/dpa

30. Oktober, 7.57 Uhr: Deutsche Ukraine-Hilfe - Entwicklungsministerin in Kiew

Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (35, SPD) ist zu politischen Gesprächen über weitere deutsche Unterstützung für die Ukraine in Kiew.

Die SPD-Politikerin plant, auch über den Zivilschutz in dem Land und Hilfen für die Bevölkerung zu informieren, wie das Ministerium mitteilte.

30. Oktober, 7.43 Uhr: Trump - China arbeitet mit uns an Kriegsende

China und die USA wollen nach Worten von US-Präsident Donald Trump (79) für ein Ende im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zusammenarbeiten.

"Wir haben lange darüber gesprochen", sagte Trump nach dem Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping (72) im südkoreanischen Busan. "Wir werden beide zusammenarbeiten, um zu sehen, ob wir etwas schaffen", erklärte er auf dem Rückflug nach Washington.

US-Präsident Donald Trump (79, l.) und der chinesische Präsident Xi Jinping (72) geben sich nach ihrem Treffen auf dem Gimhae International Airport Jinping (Südkorea) die Hand.
US-Präsident Donald Trump (79, l.) und der chinesische Präsident Xi Jinping (72) geben sich nach ihrem Treffen auf dem Gimhae International Airport Jinping (Südkorea) die Hand.  © Mark Schiefelbein/AP/dpa

30. Oktober, 6.59 Uhr: Prozess um Anschlag auf Krimbrücke - Lebenslänglich gefordert

Die Staatsanwaltschaft hat lebenslange Haft für acht Angeklagte wegen des Sprengstoffanschlags im Oktober 2022 auf die Brücke vom russischen Festland zur Halbinsel Krim gefordert.

Der ukrainische Geheimdienst SBU hatte die Sprengung nach eigenen Angaben organisiert, um den Nachschub des russischen Militärs zu behindern. Moskau nutzt die bereits 2014 annektierte Krim als wichtige Route für die Versorgung seiner Truppen in seinem Krieg gegen die Ukraine. Die Angeklagten bestreiten vor dem Militärgericht in der russischen Stadt Rostow am Don ihre Schuld.

Oktober 2022: Flammen und Rauch steigen von der Krim-Brücke auf, die das russische Festland und die Halbinsel Krim über die Straße von Kertsch verbindet. (Archivfoto)
Oktober 2022: Flammen und Rauch steigen von der Krim-Brücke auf, die das russische Festland und die Halbinsel Krim über die Straße von Kertsch verbindet. (Archivfoto)  © Uncredited/AP/dpa

29. Oktober, 19.22 Uhr: Ukraine meldet neun Verletzte bei russischem Angriff auf Kinderkrankenhaus

Bei einem russischen Angriff auf ein Kinderkrankenhaus im Süden der Ukraine sind nach Behördenangaben neun Menschen verletzt worden, darunter vier Kinder.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete den Angriff auf die Klinik in Cherson am Mittwoch im Onlinedienst Telegram als "gezielte russische Attacke", die sich gegen Kinder und medizinisches Personal gerichtet habe. Moskau äußerte sich nicht zu dem Angriff.

Selenskyj zufolge hielten sich zum Zeitpunkt des Angriffs etwa hundert Menschen in dem Krankenhaus auf. Das jüngste der verletzten Kinder sei acht Jahre alt.

Die ukrainischen Behörden veröffentlichten nach dem Angriff Bilder von zerstörten Fenstern und Blutflecken auf dem Boden von Behandlungsräumen. Auf medizinischen Geräten und Tragen lagen Trümmer, wie die Aufnahmen zeigten.

29. Oktober, 19.04 Uhr: Keine Kompromissbereitschaft - Putin "entschlossener denn je", den Krieg fortzusetzen

Laut dem amerikanischen Nachrichtensender "NBC" sei Kremlchef Wladimir Putin (73) "entschlossener denn je", den Ukraine-Krieg fortzusetzen.

Einem Geheimdienstbericht zufolge bräuchte der 73-Jährige eine Rechtfertigung für Russlands hohe Opferzahlen und die schlechte Wirtschaftslage im eigenen Land.

Darin hieß es weiter, Russland wolle sich auf dem Schlachtfeld "um jeden Preis" durchsetzen. Der Geheimdienst sehe aktuell keine Anzeichen dafür, dass Putin in Bezug auf Friedensverhandlungen zu irgendwelchen Kompromissen bereit sei.

Der Kremlchef Wladimir Putin (73).
Der Kremlchef Wladimir Putin (73).  © Alexei Babushkin/TASS via ZUMA Press/dpa

29. Oktober, 11.51 Uhr: 27.000 Haushalte bei Odessa wegen Luftangriff ohne Strom

Knapp 27.000 Haushalte im südukrainischen Gebiet Odessa sind nach einem nächtlichen russischen Luftangriff ohne Strom.

Für weitere 7000 Haushalte sei es bereits gelungen, die Versorgung wiederherzustellen, teilte der Stromversorger DTEK vormittags mit. Bei dem Angriff sei auch Transportinfrastruktur beschädigt worden, schrieb der Militärgouverneur der Schwarzmeerregion, Oleh Kiper, auf Telegram.

Die russische Armee versucht, vor dem Winter die Energieversorgung der Ukraine lahmzulegen. Die Angriffe treffen diesmal die Schwarzmeerregion Odessa. (Archivbild)
Die russische Armee versucht, vor dem Winter die Energieversorgung der Ukraine lahmzulegen. Die Angriffe treffen diesmal die Schwarzmeerregion Odessa. (Archivbild)  © Uncredited/Ukrainian Emergency Service/dpa

29. Oktober, 11.47 Uhr: Polens Luftwaffe fängt russischen Aufklärer über Ostsee ab

Kampfjets der polnischen Luftwaffe haben ein russisches Aufklärungsflugzeug über der Ostsee abgefangen.

Die Maschine vom Typ Iljuschin IL-20 sei am Dienstag im internationalen Luftraum ohne Flugplan und mit ausgeschaltetem Transponder unterwegs gewesen, teilte das Oberkommando der polnischen Streitkräfte am Mittwoch auf X mit.

29. Oktober, 6.48 Uhr: Russland meldet erneut Abschuss von Drohnen aus der Ukraine

Die russische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht erneut zahlreiche ukrainische Drohnen abgewehrt.

Über verschiedenen russischen Regionen seien insgesamt 100 Drohnen abgefangen und zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium laut Nachrichtenagentur Tass mit. Sechs Drohnen seien in der Region der russischen Hauptstadt abgewehrt worden, darunter vier mit Ziel Moskau.

29. Oktober, 6.40 Uhr: Erneut Öllager in Russland von Drohnen getroffen

In der russischen Region Uljanowsk an der Wolga ist Medienberichten zufolge ein Treibstofflager von ukrainischen Drohnen angegriffen worden.

Getroffen worden seien Reservoirs der Firma NS-Oil, berichtete der ukrainische Telegram-Kanal Exilenova. Auf den dort veröffentlichten Fotos und Videos sind Brände zu erkennen, die von dem Öllager stammen sollen.

Russland und die Ukraine überziehen sich Nacht für Nacht mit Angriffen aus der Luft. Die Ukraine zielt speziell auf die Treibstoffversorgung - und hat einem Medienbericht zufolge wieder getroffen. (Archivbild)
Russland und die Ukraine überziehen sich Nacht für Nacht mit Angriffen aus der Luft. Die Ukraine zielt speziell auf die Treibstoffversorgung - und hat einem Medienbericht zufolge wieder getroffen. (Archivbild)  © Uncredited/Russian Emergency Ministry Press Service/AP/dpa

28. Oktober, 16.11 Uhr: Russland setzt Reservisten im Kampf gegen Kiewer Drohnen ein

Russland setzt zum Schutz vor ukrainischen Drohnenangriffen gegen wichtige Anlagen etwa der Energieinfrastruktur nun erstmals Reservisten ein.

Im Leningrader Gebiet um die Millionenmetropole St. Petersburg (früher Leningrad) hat die erste Einheit, die auch Sabotageakte verhindern soll, ihre Arbeit aufgenommen, wie die Zeitung "Kommersant" unter Berufung auf Gouverneur Alexander Drosdenko berichtet.

Demnach sollen in einem ersten Schritt dort 105 Reservisten zum Einsatz kommen. Zugleich verabschiedete das russische Parlament im Eilverfahren ein Gesetz, um dieses neue Modell zum Schutz strategisch wichtiger Objekte durch Reservisten zu legalisieren.

Titelfoto: Uncredited/AP/dpa

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