Ukraine-Krieg: Kampfjets stoppen russischen Aufklärer über Ostsee

Ukraine - Die Ukraine hat über Monate russische Anlagen der russischen Ölindustrie attackiert. Doch immer mehr zielt sie auch auf die Strom- und Wärmeversorgung beim Gegner.

Ein ukrainischer Soldat bereitet den Start der Langstreckendrohne An-196 Ljutyj vor. (Archivbild)  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

Ein ukrainischer Drohnenangriff hat nach russischen Behördenangaben das Heizkraftwerk der Stadt Orjol beschädigt.

Der Gouverneur der Region, Andrej Klytschkow, sprach auf Telegram davon, dass Teile einer abgefangenen Drohne auf die Anlage gestürzt seien.

Die Folgen waren seinen Angaben nach Stromausfälle und Probleme mit der Fernwärme in einigen Teilen der Stadt etwa 400 Kilometer südwestlich von Moskau.

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31. Oktober, 22.22 Uhr: Fünf Tote bei Minenexplosion

Im nordukrainischen Gebiet Schytomyr westlich von Kiew sind bei einer Minenexplosion in einem Wald mindestens fünf Menschen getötet und zwei weitere verletzt worden.

Ein Fahrzeug sei in der Grenzregion in einem verminten Gebiet auf einen Sprengsatz geraten, der dann detonierte, teilte die Polizei bei Facebook mit. Fünf Männer im Alter zwischen 19 und 65 Jahren seien dabei getötet, zwei weitere verletzt worden. Auf Fotos der Ermittler waren auch das zerstörte Wrack in einem Waldstück zu sehen – und ein Warnhinweis an einem Baumstamm zur Minengefahr.

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Ein Warnschild "Stop! Minen" in der Region Charkiw. (Archivfoto)  © -/Ukrinform/dpa

31. Oktober, 21.44 Uhr: Odessas ausgebürgerter Bürgermeister nun unter Hausarrest

Ein Gericht in der Ukraine hat den von Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) ausgebürgerten Rathauschef Hennadij Truchanow (60) in der Schwarzmeer-Metropole Odessa unter Hausarrest gestellt.

Der Richter entschied angesichts des Vorwurfs der Nachlässigkeit beim Hochwasserschutz der Hafenstadt auch, dass der ehemalige Bürgermeister eine elektronische Fußfessel tragen müsse, wie der Telegramkanal des öffentlich-rechtlichen Fernsehens "Suspilne" meldete. Truchanow spricht von einem politisch motivierten Verfahren gegen ihn.

31. Oktober, 16.38 Uhr: 160 russische Ölanlagen angegriffen

Die Ukraine hat nach Angaben von Geheimdienstchef Wassyl Maljuk (43) seit Jahresbeginn etwa 160 Raffinerien, Pumpstationen und andere Anlagen der russischen Ölindustrie angegriffen.

Im September und Oktober seien es 20 Anlagen gewesen, sagte der Leiter des Geheimdienstes SBU in Kiew. "Darunter sind sechs Ölraffinerien, zwei Ölterminals, drei Öldepots und neun Ölpumpstationen", wurde Maljuk von der Nachrichtenagentur Interfax Ukraina zitiert.

31. Oktober, 16.35 Uhr: Kampfjets stoppen russischen Aufklärer über Ostsee

Zum dritten Mal innerhalb dieser Woche haben Kampfjets der polnischen Luftwaffe ein russisches Aufklärungsflugzeug über der Ostsee abgefangen.

Die Maschine vom Typ Iljuschin IL-20 sei am Freitagmorgen von zwei polnischen Kampfjets vom Typ MiG-29 eskortiert worden, teilte das Oberkommando der polnischen Streitkräfte auf der Plattform X mit. Dazu postete es eine Aufnahme von der Maschine über dem Meer.

In der Mitteilung hieß es weiter, der russische Aufklärer sei in internationalen Luftraum ohne Flugplan und mit ausgeschaltetem Transponder unterwegs gewesen. Die IL-20 sei damit ein Sicherheitsrisiko für den Flugverkehr in der Region gewesen. "Die polnischen Piloten haben das fremde Flugzeug abgefangen und identifiziert, dann wurde es gemäß dem Nato-Verfahren eskortiert." Der Luftraum über Polen wurde demnach nicht verletzt.

Ein russisches Aufklärungsflugzeug vom Typ Il-20. (Archivfoto)  © Maxim Kuzovkov/epa Tass/dpa

31. Oktober, 8.40 Uhr: Drohnen treffen Heizkraftwerk in Russland

Ein ukrainischer Drohnenangriff hat nach russischen Behördenangaben das Heizkraftwerk der Stadt Orjol beschädigt.

Der Gouverneur der Region, Andrej Klytschkow, sprach auf Telegram davon, dass Teile einer abgefangenen Drohne auf die Anlage gestürzt seien. Die Folgen waren seinen Angaben nach Stromausfälle und Probleme mit der Fernwärme in einigen Teilen der Stadt etwa 400 Kilometer südwestlich von Moskau.

Der russische Telegramkanal Astra berichtete zudem von ukrainischen Angriffen auf ein Umspannwerk in der Stadt Wladimir und eine Raffinerie bei Jaroslawl an der Wolga. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, in der Nacht seien 130 ukrainische Drohnen über russischem Gebiet abgefangen worden. Solche Militärangaben sind nicht im Detail überprüfbar, sie lassen aber Rückschlüsse auf das Ausmaß der Angriffe zu.

30. Oktober, 20.57 Uhr: Selenskyj lobt Sanktionen und beklagt neuen Angriff

Russland hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) mit Bomben eine weiteres Kraftwerk in der Ukraine attackiert.

Getroffen worden sei das Wärmekraftwerk in Slowjansk, der größten noch unter Kiews Kontrolle stehenden Stadt im Gebiet Donezk, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Leider sind auch zwei Menschen ums Leben gekommen", zudem gebe es Verletzte, teilte er mit. Der Angriff folgte einer der schwersten Kriegsnächte für die Ukraine mit zahlreichen Einschlägen in Energieobjekten.

Selenskyj sprach angesichts der gezielten Angriffe auf zivile Infrastruktur von Terror, auf den die Welt reagieren müsse. Als Beispiel für eine solche Reaktion führte er jüngste Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne an. Diese hätten einen deutlichen Effekt gezeigt.

Für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) ist kein Frieden in Sicht.  © Aaron Chown/Pool PA/AP/dpa

30. Oktober, 16.26 Uhr: Armeechef Syrskyj an Ostfront bei gefährdeter Stadt Pokrowsk

Der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj hat russischen Angaben über eine Einkesselung der bedrängten Stadt Pokrowsk im Donbass widersprochen.

Der General besuchte nach eigenen Angaben den Frontabschnitt im Osten und sprach mit den Kommandeuren der dort eingesetzten Truppen. Nach mehr als einem Jahr andauernder Angriffe sind russische Soldaten mittlerweile von Süden in die Bergbaustadt Pokrowsk eingedrungen; gefährdet ist auch die Nachbarstadt Myrnohrad.

"Die Situation ist komplex, aber die Behauptungen der russischen Propaganda, dass die Verteidigungskräfte der Ukraine in Pokrowsk (...) "blockiert" seien, entsprechen nicht der Realität", schrieb Syrskyj auf Facebook.

30. Oktober, 13.33 Uhr: Polens Luftwaffe fängt erneut russischen Aufklärer ab

Kampfjets der polnischen Luftwaffe haben erneut ein russisches Aufklärungsflugzeug über der Ostsee abgefangen.

Die Maschine vom Typ Iljuschin IL-20 sei am Donnerstagmorgen von zwei polnischen Kampfjets vom Typ MiG-29 eskortiert worden, sagte Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz in Kartuzy bei Danzig. Polens Luftraum sei dabei nicht verletzt worden.

30. Oktober, 10.11 Uhr: Mehrere Verletzte in Saporischschja nach russischem Angriff

Bei neuen russischen Angriffen mit Drohnen und Raketen sind in der südukrainischen Stadt Saporischschja nach Behördenangaben mindestens 15 Menschen verletzt worden.

Ärzte kümmerten sich um die Verletzten, teilte der Gouverneur des Gebiets, Iwan Fedorow, bei Telegram mit. "Die Besatzer haben mindestens 20 Drohnen und 8 Raketen auf Saporischschja gefeuert. Mehrere Stockwerke eines Wohnheims sind zerstört", teilte Fedorow mit.

Saporischschja: Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in ein Wohnheim arbeiten Rettungskräfte am Schauplatz.  © Kateryna Klochko/AP/dpa

30. Oktober, 7.57 Uhr: Deutsche Ukraine-Hilfe - Entwicklungsministerin in Kiew

Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (35, SPD) ist zu politischen Gesprächen über weitere deutsche Unterstützung für die Ukraine in Kiew.

Die SPD-Politikerin plant, auch über den Zivilschutz in dem Land und Hilfen für die Bevölkerung zu informieren, wie das Ministerium mitteilte.

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