Ukraine-Krieg: Putin lässt Vorbereitungen für mögliche Atomwaffentests treffen

Ukraine - Russland hat der Ukraine vorgeworfen, die Einkesselung von Kiews Truppen in den Städten Pokrowsk und Myrnohrad zu verheimlichen.

Ein ukrainischer Soldat geht an beschädigten Gebäuden im Zentrum von Pokrowsk vorbei, dem Schauplatz der schwersten Gefechte mit den russischen Truppen in der Region Donezk. (Archivbild)  © Michael Shtekel/AP/dpa

Die Ukraine habe einen russischen Vorschlag, die Lage dort westlichen Journalisten zu zeigen, abgelehnt, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Agenturen zufolge. Dabei sei das Interesse groß.

Das Außenministerium in Kiew hatte Korrespondenten gewarnt vor dieser Reise. "Was wird in Kiew verheimlicht? Verschwiegen wird die desolate Situation ihrer Streitkräfte", sagte Peskow.

Das ukrainische Militär weist inzwischen fast täglich russische Darstellungen zu einer Einkreisung von Kiews Truppen zurück. Auch der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hatte über eine Operation seiner Spezialeinsatzkräfte berichtet, die den Fall von Pokrowsk aufhalten sollen. Die seit gut einem Jahr umkämpfte Bergbaustadt hatte einmal rund 60.000 Einwohner.

Ukraine Ukraine-Krieg: Vorerst keine US-Tomahawks für die Ukraine

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5. November, 21.49 Uhr: Selenskyj will mehr internationale Hilfe für Energienetz

Die Ukraine braucht nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) mehr internationale Hilfe zum Schutz ihrer Energieversorgung. Dies und mehr Flugabwehr seien "die wichtigsten Prioritäten angesichts der russischen Angriffe", sagte Selenskyj in Kiew in einer Videobotschaft.

"Tatsächlich sind unsere Energieversorger, Reparaturteams und der Zivilschutz täglich mit der Wiederherstellung vor Ort nach den Angriffen beschäftigt", sagte er. Ständig gebe es Treffer in den Frontgebieten Tschernihiw, Sumy, Charkiw, Donezk, Saporischschja, Cherson und Mykolayiw. So schnell wie die örtlichen ukrainischen Behörden handelten, sollte seiner Meinung auch die internationale Unterstützung organisiert werden.

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5. November, 16.57 Uhr: Putin lässt Vorbereitungen für mögliche Atomwaffentests treffen

Der russische Präsident Wladimir Putin (73) hat die Regierung angewiesen, Vorbereitungen für mögliche Atomwaffentests Russlands zu treffen.

Bei einer Sitzung des Sicherheitsrates beauftragte er die Ministerien für Verteidigung und Äußeres, die Geheimdienste, aber auch die zivilen Ministerien, Vorschläge auszuarbeiten. Das geht aus der Mitschrift des Kremls von der Sitzung hervor.

Zugleich betonte der Kremlchef, dass Moskau sich immer an den Vertrag über das Verbot von Kernwaffenversuchen gehalten habe. Es werde sich auch weiter daran halten, solange andere Staaten keine Atomwaffen testen. "Wenn die USA oder andere Vertragsstaaten solche Versuche unternehmen, wird Russland seinerseits entsprechend antworten", sagte er.

Kreml-Herrscher Wladimir Putin (73) macht erneut mit Atomwaffen Druck.  © Alexander Kazakov/POOL/AP/dpa

5. November, 13.03 Uhr: "Was wird in Kiew verheimlicht?" - Kreml übt Kritik

Trotz großem Interesse soll die Ukraine einen russischen Vorschlag abgelehnt haben, Journalisten die Lage in den Städten Pokrowsk und Myrnohrad zu zeigen.

Das behauptete Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Agenturen zufolge. Das Außenministerium in Kiew hatte Korrespondenten gewarnt vor dieser Reise. "Was wird in Kiew verheimlicht? Verschwiegen wird die desolate Situation ihrer Streitkräfte", sagte Peskow.

4. November, 18.23 Uhr: Putin schickt Kremlbeamten Oreschkin zum G20-Gipfel

Kremlchef Wladimir Putin (73) lässt sich beim G20-Gipfel der führenden Industrie- und Schwellenländer in Südafrika vom stellvertretenden Leiter seiner Präsidialverwaltung, Maxim Oreschkin (43), vertreten.

Der 43 Jahre alte Wirtschaftsexperte führt die russische Delegation vom 20. bis 24. November in Johannesburg an, wie aus einer vom Kreml veröffentlichten Anordnung hervorgeht.

In den vergangenen Jahren hatte Putin, der seit 2022 seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, auf die Gipfelteilnahme verzichtet.

Maxim Oreschkin (43), der stellvertretende Stabschef des russischen Präsidialamtes, wird zum G20-Gipfel reisen.  © Yury Kochetkov/Pool EPA/AP/dpa

4. November, 18.12 Uhr: Bundesregierung will mehr Milliarden für Ukraine geben - diese Summe ist geplant

Die Bundesregierung will die finanzielle Hilfe für die von Russland angegriffene Ukraine um drei Milliarden Euro aufstocken.

Das Geld solle für Artillerie, Drohnen, gepanzerte Fahrzeuge, aber auch für die Wiederbeschaffung zweier Patriot-Systeme genutzt werden, sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums. Zuvor hatte das "Handelsblatt" berichtet.

"Deutschland steht fest an der Seite der Ukraine und ist der größte Unterstützer der Ukraine in Europa", hieß es im Ministerium. Finanzminister Lars Klingbeil (47, SPD) werde in Abstimmung mit Verteidigungsminister Boris Pistorius (65, SPD) eine entsprechende Vorlage ins parlamentarische Verfahren einbringen.

Deutschlands Regierung will drei Milliarden Euro mehr für die Ukraine ausgeben. (Symbolfoto)  © Michael Kappeler/dpa

4. November, 17.25 Uhr: Kiews Militär wirft Moskau gezielte Tötungen vor

Russische Truppen sollen nach ukrainischen Militärangaben bei einem Angriff mit ferngesteuerten Drohnen im Gebiet Charkiw im Osten des Landes gezielt zwei unbewaffnete Zivilisten getötet haben.

Eine Einheit der ukrainischen Streitkräfte veröffentlichte bei Facebook ein Video, auf dem zu sehen ist, wie zwei Menschen auf einer Straße laufen – zuerst wird ein Mann, der eine weiße Fahne trägt und einen Hund an der Leine hat, von einer Drohne getötet, dann wird der zweite Mann, der sich bekreuzigt, von einem anderen Flugobjekt getroffen.

"Auf den veröffentlichten Bildern ist ein Kriegsverbrechen der Armee der Russischen Föderation fixiert", teilte das Militär mit. Der Angriff sei am Montag nahe dem russisch kontrollierten Dorf Kruhljakiwka im Gebiet Charkiw erfolgt. Die regionale Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen eines Kriegsverbrechens ein. Die Echtheit des Videos war von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.

In der Region Charkiw sollen zwei unbewaffnete Zivilisten durch die Russen getötet worden sein. (Archivbild)  © Vadim Ghirda/AP/dpa

4. November, 12.54 Uhr: Brände, Verletzte und eine Tote nach russischen Angriffen

Bei neuen russischen Angriffen mit Drohnen und Raketen sind in der Ukraine mindestens ein Mensch getötet und 17 weitere Zivilisten verletzt worden.

Im Gebiet Dnipropetrowsk teilten die Behörden mit, dass bei einem Angriff mit einer Rakete und mit Drohnen eine 65 Jahre alte Frau getötet und elf weitere Menschen, darunter zwei Kinder, verletzt worden seien.

Im Gebiet Charkiw gab es nach Behördenangaben bei einer Drohnenattacke sechs Verletzte, darunter zwei Feuerwehrleute. Auch Technik der Feuerwehr sei zerstört worden.

Russland überzieht die Ukraine weiter mit Raketen- und Drohnenangriffen. Die Flugabwehr meldet Erfolge. Dennoch gibt es viele Schäden. (Archivbild)  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

4. November, 10.20 Uhr: Russisches Ministerium meldet Abschuss von 85 Drohnen

Die russische Führung hatte angesichts der zunehmenden Drohnenattacken zuletzt angekündigt, den Schutz von Ölraffinerien und anderen Objekten der Energiewirtschaft deutlich zu verstärken.

Das russische Verteidigungsministerium meldete, dass in der Nacht 85 ukrainische Drohnen abgeschossen worden seien. Es machte aber erneut keine Angaben zu Treffern oder Schäden durch Kiews Angriffe.

Die Ukraine wehrt sich gegen Moskaus Angriffskrieg auch mit Drohnenschlägen gegen die russische Ölindustrie. (Archivbild)  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

4. November, 10.19 Uhr: Explosionen in Russland nach ukrainischen Drohnenschlägen

Die Ukraine hat bei neuen Drohnenangriffen weitere Anlagen der Ölindustrie in Russland ins Visier genommen.

In der Stadt Sterlitamak in Baschkirien im südlichen Ural kam es bei einem Angriff auf ein petrochemisches Werk zu einer Explosion und drei Bränden. Gouverneur Radi Chabirow sprach von zwei Drohnenattacken gegen einen Industriekomplex in der Stadt, die mehr als 1500 Kilometer Luftlinie von der ukrainischen Grenze entfernt ist.

Trümmerteile der abgeschossenen Flugobjekte seien auf den Komplex gestürzt. Es gebe keine Toten oder Verletzten, sagte Chabirow. Eine Wasseraufbereitungsanlage in dem Werk sei teils zerstört worden, teilte die Stadtverwaltung von Sterlitamak mit.

3. November, 19.41 Uhr: Selenskyj - Russen haben keine Erfolge in Pokrowsk

Der ukrainische Präsident Wolodmyr Selenskyj (48) bestreitet russische Erfolge an mehreren Frontabschnitten im Osten des Landes.

"Pokrowsk, hier hat der Feind in den vergangenen Tagen keine Erfolge gehabt", sagte der Staatschef in Kiew. Bis zu 30 Prozent der Gefechte an der Front finden demnach im Raum Pokrowsk im Donezker Gebiet statt. "Sie verstehen, wie schwer es für unsere (Soldaten) ist", hob der Präsident hervor. Beim nahen Dobropillja liege die Initiative weiterhin auf ukrainischer Seite. Ohne spürbare Veränderung seien die Frontabschnitte Lyman, Kramatorsk und Kostjantyniwka.

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