Ukraine-Krieg: Russisches Öl für Ungarn? Trump drückt wohl für Orban Auge zu

Ukraine - Seit mehr als dreieinhalb Jahren überzieht Russland die Ukraine mit Angriffen aus der Luft. Wieder gibt es ein ziviles Opfer und die Attacken gehen weiter.

In der Region Saporischschja im Südosten der Ukraine ist ein Mann bei einem russischen Drohnenangriff getötet worden. Das Foto zeigt die Zerstörung einer russischen Shahed-Drohne. (Archivfoto)
In der Region Saporischschja im Südosten der Ukraine ist ein Mann bei einem russischen Drohnenangriff getötet worden. Das Foto zeigt die Zerstörung einer russischen Shahed-Drohne. (Archivfoto)  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

In der Region Saporischschja im Südosten der Ukraine ist ein Mann bei einem russischen Drohnenangriff getötet worden.

Eine Drohne habe ein Auto zwischen den Dörfern Selene und Huljajpole getroffen. Der 69-Jährige sei ums Leben gekommen, eine 67 Jahre alte Frau wurde demnach verletzt.

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Ukraine Siebenjähriger erschießt Nachbarin (†6) beim Spielen mit Papas Jagdwaffe

In der Region Odessa setzt Moskau seine Angriffe auf wichtige Versorgungseinrichtungen der Ukraine fort. Ein Objekt der Energieinfrastruktur sei beschädigt worden, schrieb der Gouverneur des Gebiets, Oleh Kiper, bei Telegram.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

8. November, 14.27 Uhr: Offizier wegen tödlicher Soldaten-Feier beschuldigt

Trotz eines Verbots des ukrainischen Generalstabs soll ein Kommandeur 100 Soldaten zu einer Feier versammelt und sie so zur Zielscheibe für einen tödlichen russischen Angriff gemacht haben.

Bei dem Schlag mit Raketen und Drohnen in der Region Dnipropetrowsk seien am Samstag vor einer Woche zwölf Soldaten und sieben Zivilisten getötet worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Kiew mit. Zudem seien 36 Soldaten verletzt worden.

Der Mann werde dafür nun strafrechtlich zur Verantwortung gezogen, teilte auch das Staatliche Ermittlungsbüro mit. Über das Ausmaß des Vorfalls war bisher so öffentlich nichts berichtet worden. In der Regel nennen die Behörden auch keine Zahlen getöteter eigener Soldaten. Es ist nicht der erste Verstoß dieser Art gegen das Kriegsrecht, das solche Versammlungen verbietet.

8. November, 13.42 Uhr: Auto mit Journalisten in der Ukraine mit Drohne angegriffen

Ein Auto mit einem Journalisten aus Österreich und einer Kollegin aus Spanien ist nahe der Front in der Ostukraine von einer Drohne angegriffen worden.

Im Auto saß unter anderem der Korrespondent des Österreichischen Rundfunks (ORF), Christian Wehrschütz. "Der Angriff ging offensichtlich glimpflich aus", berichtete der ORF. Wehrschütz filmte mit der Handykamera und postete das Video später auf Instagram.

Eine Poseidon H10 Mittelstrecken-Drohne. (Archivfoto)
Eine Poseidon H10 Mittelstrecken-Drohne. (Archivfoto)  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

8. November, 9.58 Uhr: Drohne trifft Wohnhaus – eine Tote und Verletzte in Dnipro

Bei einem neuen russischen Drohnenangriff sind in der Industriestadt Dnipro Behörden zufolge mindestens eine Frau getötet und elf weitere Menschen verletzt worden.

Unter den Verletzten seien auch zwei Kinder. Nach Angaben des ukrainischen Zivilschutzes krachte eine Drohne in ein neungeschossiges Wohnhaus, in dem dann Wohnungen auf mehreren Etagen zerstört wurden. Die Leiche der Frau fanden Einsatzkräfte in einer Wohnung.

8. November, 7.41 Uhr: Russisches Öl für Ungarn? Trump drückt wohl für Orban Auge zu

US-Präsident Donald Trump (79) gewährt Ungarn anscheinend eine Ausnahme von den Sanktionen gegen russische Ölkonzerne und will dem EU-Staat ein weiteres Jahr lang Energieimporte aus Russland erlauben.

Das habe Trump dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban (62) bei dessen Besuch in Washington zugesagt, berichteten mehrere Medien wie der TV-Sender CNN unter Berufung auf Vertreter des Weißen Hauses. Öffentlich äußerte sich die Regierungszentrale nicht dazu, Orban selbst sprach aber ebenfalls von einer Sonderregelung für sein Land.

Die US-Regierung hatte im Oktober neue Sanktionen gegen russische Energiekonzerne verhängt, die auch sekundäre Strafmaßnahmen gegen Käufer zur Folge haben könnten. Ungarn wiederum ist stark abhängig von russischen Energielieferungen und hat Sanktionen der EU gegen Moskau wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine immer wieder behindert.

US-Präsident Donald Trump (79, l.) begrüßt Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban (62) am Freitag im Weißen Haus.
US-Präsident Donald Trump (79, l.) begrüßt Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban (62) am Freitag im Weißen Haus.  © Evan Vucci/AP/dpa

7. November, 21.27 Uhr: Trump hält an Budapest für mögliches Treffen mit Putin fest

US-Präsident Donald Trump hält an der ungarischen Hauptstadt Budapest als Ort für ein mögliches Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin über ein Ende des Ukraine-Kriegs fest.

"Wenn es (das Treffen) stattfindet, würde ich es gerne in Budapest abhalten", sagte der Republikaner bei einem Treffen mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban im Weißen Haus auf eine Frage von Journalisten. Er nannte keinen speziellen Grund, warum die Wahl gerade auf diese Stadt fiel.

7. November, 21.22 Uhr: Kiew stellt Kriegsgefangenen aus Kenia Heimkehr in Aussicht

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha hat den bei Kämpfen gegen russische Truppen in Kriegsgefangenschaft geratenen Afrikanern eine Heimkehr in Aussicht gestellt.

Wer in ukrainische Gefangenschaft gerate, rette nicht nur sein Leben, sondern habe auch die Möglichkeit, nach Hause zurückzukehren, teilte der Minister bei X mit. Zuvor hatte Kenias Präsident William Ruto bei einem Telefonat mit seinem ukrainischen Kollegen Selenskyj gefordert, die Gefangenen aus seinem Land freizulassen.

7. November, 21.14 Uhr: Tote und Verletzte durch Beschuss im Gebiet Cherson

Im südukrainischen Gebiet Cherson sind mindestens zwei Zivilisten durch russischen Beschuss getötet worden.

Weitere sechs seien verletzt worden, teilte die Staatsanwaltschaft der Region in sozialen Netzwerken mit. Das russische Militär habe dabei Artillerie, Raketenwerfer und Drohnen in der Gebietshauptstadt Cherson und den Dörfern Nowoworonziwka und Biloserka eingesetzt. Beschädigt wurden demnach unter anderem mehrere Wohnhäuser und eine Klinik.

Artillerie, Raketenwerfer, Drohnen – russischer Beschuss hinterlässt in der Region Cherson Tote, Verletzte und Angst. (Archivbild)
Artillerie, Raketenwerfer, Drohnen – russischer Beschuss hinterlässt in der Region Cherson Tote, Verletzte und Angst. (Archivbild)  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

7. November, 17.14 Uhr: Ukraine widerspricht Moskauer Darstellung

In Charkiw habe es Geländegewinne für die ukrainische Seite gegeben.

"Kupjansk - wir sind 1100 bis 1200 Meter vorgestoßen", sagte Selenskyj. Bei der Stadt Wowtschansk nahe der russischen Grenze verschlechtere sich die Lage, und die Kremltruppen bereiteten weitere Vorstöße vor.

Bei der Stadt Wowtschansk nahe der russischen Grenze verschlechtere sich die Lage, und die Kremltruppen bereiteten weitere Vorstöße vor.

7. November, 17.10 Uhr: 314 russische Soldaten in Pokrowsk

Für die russischen Truppen ist laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) eine schnelle Eroberung von Pokrowsk weiterhin das Ziel Nummer eins.

"In der Stadt selbst befinden sich unseren Daten nach 314 Russen", sagte der Staatschef Journalisten in Kiew. Das sind mehr als zuletzt. Dabei habe es innerhalb von drei Tagen 220 russische Sturmangriffe im Bereich der Bergarbeiterstadt im Donezker Gebiet gegeben. Ende Oktober hatte Selenskyj selbst noch von "bis zu" 200 russischen Soldaten im Stadtgebiet von Pokrowsk gesprochen.

Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi (47) bleibt die schnelle Eroberung von Pokrowsk das vorrangige Ziel der russischen Truppen. (Archivbild)
Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi (47) bleibt die schnelle Eroberung von Pokrowsk das vorrangige Ziel der russischen Truppen. (Archivbild)  © Andrea Rosa/AP/dpa

6. November, 16.04 Uhr: Hunderte ukrainische Bergleute unter Tage von Stromausfall betroffen

In der kriegsgeplagten Ukraine ist im südöstlichen Gebiet Dnipropetrowsk in acht Kohlebergwerken der Strom ausgefallen.

"Russland setzt seinen Energieterror fort. Der nächste Schlag hat das Leben von Tausenden Kumpeln gefährdet", wurde Energieministerin Switlana Hryntschuk (39) von ihrer Behörde zitiert. Insgesamt seien 2595 Bergleute zum Zeitpunkt des Stromausfalls unter Tage gewesen und mussten umgehend an die Oberfläche zurückgeholt werden.

Tote oder Verletzte habe es nicht gegeben. Hryntschuk warf Kriegsgegner Russland erneut vor, die Ukraine im Winter ohne Strom und Heizung lassen zu wollen.

Titelfoto: Evan Vucci/AP/dpa

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